In den Importzahlen enthalten ist nicht nur die Strommenge, die in den Atom- und Kohlekraftwerken des Nachbarlandes erzeugt wird, sondern auch jene aus dänischer und norddeutscher Windkraftproduktion an der Nord- und Ostsee, von wo beträchtliche Elektrizitätsmengen an Ökostrom über Polen und Tschechien nach Österreich gelangen. Wie ENTSO-E meldet, hat Österreich im Vorjahr 9.462 Gigawattstunden (GWh) Strom aus Tschechien importiert. Das war ein signifikanter Rückgang um 23,3 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015. Nichtsdestotrotz stark geglüht haben die Leitungen nach Angaben von ENTSO-E in den drei Monaten Jänner, März und Dezember mit Einfuhrmengen von jeweils mehr als 1.000 GWh.
Vergleichsweise dürftig tröpfelt der Stromfluss in die Gegenrichtung: 2016 hat Österreich 131 GWh elektrische Energie nach Tschechien exportiert. 2015 waren es 41 GWh. Das tschechische und das österreichische Stromnetz sind über zwei Hochspannungsleitungen miteinander verbunden. Eine 380-Kilovolt-Leitung verläuft vom Umspannwerk Slavetice unweit des Kernkraftwerks Dukovany durch das westliche Weinviertel bis Dürnrohr im Tullner Feld. Eine 220-Kilovolt-Leitung führt vom Umspannwerk Sokolnice – rund zehn Kilometer außerhalb von Brünn – durch das östliche Weinviertel bis zum Umspannwerk Bisamberg.
Quelle: NÖ Wirtschaftspressedienst/mm