OIB-Richtlinie, Dachverband & die Stromfrage für 2030 waren die Kernthemen der BIAS:

Wie geht es weiter im Umfeld von #Mission2030?

von Sandra Eisner

Ing. Gerald Prinz ist guter Hoffnung.

Wenn Arbeitsausschüsse wie jener der Energieautonomie tagen, gibt es naturgemäß auch unterschiedliche Standpunkte. Dass diese aber oftmals zu gemeinsamen Lösungen führen, ist gleichermaßen erfreulich wie auch Sinn und Zweck ebendieser Ausschüsse. Unter dem Dachverband Strom scheint nun eine solche Lösung im Raum zu stehen und die Seestadt Aspern könnte als Location für die Zusammenarbeit der beteiligten Vereine und Energieverbände fungieren.

DI (FH) Daniel Nauschnegg, Leiter AA erneuerbare Energie.

Die letzten Wochen haben eines gezeigt: Gemeinsam ist man stärker. Der Entwurf zur OIB-Richtlinie und der daraufhin folgende Aufschrei der Elektrotechnikbranche samt anschließenden Schulterschluss mit dem Fachverband der Ingenieurbüros haben vor Augen geführt, dass die Zusammenarbeit von Interessensgruppen mit vergleichbaren Motiven stets von Vorteil ist. Auch wenn die Verhandlungen mit den OIB-Verantwortlichen noch kein endgültiges Ergebnis gezeigt haben – die Veröffentlichung der besagten Richtlinie dürfte sich nun hinauszögern und voraussichtlich erst im Februar stattfinden – haben die Entwicklungen zu einer Rückbesinnung aller Seiten geführt: „Wir sind am besten Weg, unter dem Dach „STROM“ vernünftig zusammen zu arbeiten“, berichtete Bundesinnungsmeister Gerald Prinz seinen Landesinnungskollegen im Rahmen der Bundesinnungsausschusssitzung, die dieser Tage in Elixhausen bei Salzburg stattfand. Die Gründung eines Dachverbandes, in dem sowohl Vereine wie die PV Austria oder Österreichs Energie gemeinsame Ziele besser realisieren könnten und in die man auch andere Fachverbände mit ähnlichen Absichten einbinden könnte, wäre eine denkbare und vernünftige Variante“, skizzierte Gerald Prinz die Basis für eine Zusammenarbeit vor seinen Innungskollegen.

Gottfried Rotter würde auch ein Zusammenrücken darüber hinaus begrüßen: „Wenn wir wie geplant, das Haus der Elektrotechnik in der Seestadt Aspern realisieren würden, könnte ein Zusammenarbeiten unter einem Dach nicht nur im Rahmen eines Verbandes von Vorteil sein“, sprach der e-Marken-Chef über eine mögliche gemeinsame Zukunft in der Zusammenarbeit aller stromaffinen Kräfte aus. Rotter, der im Rahmen der BIAS über stattgefundene Gespräche mit diversen Personen der Elektrizitätswirtschaft berichtete, informierte seine Kollegen, dass es laut Informationen der österreichischen EVU`s am Strom nicht mangeln wird: „Er wird verfügbar sein – ganz egal ob fürs Heizen oder für die Mobilität mit Strom“, so Rotter.

Dr. Leonhard Schitter, Vorstandssprecher der Salzburg AG und Präsident von Österreichs Energie, ist optimistisch, »#Mission 2030« zu stemmen.

Diese These wurde schließlich noch am Abend des ersten Sitzungstages von Dr. Leonhard Schitter bestätigt. Auf Einladung von Salzburgs Landesinnungsmeister Ing. Michael Brettfeld brachte der Vorstandssprecher der Salzburg AG und Präsident von Österreichs Energie die BIAS-Runde zum Staunen. Denn auch Schitter betonte in seiner Rede ganz klar, dass die Energiewende machbar sei: „Würden wir in Österreich alle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren von einem Tag auf den anderen durch batteriebetriebene Elektrofahrzeuge ersetzen, hätten wir einen zusätzlichen Strombedarf von lediglich 17 %. Da der Umstieg jedoch einige Jahre dauern wird, ist die Elektromobilität aus unserer Sicht schaffbar“, so Schitter. Er betonte aber auch, dass es neben einem Ausbau von Erneuerbarer Energie und der Energieeffizienz-Steigerung bestehender Kraftwerke vor allem eine Verbesserung der Netzinfrastruktur notwendig macht, um die Klima- und Energiestrategie der Regierung »#Mission 2030« umsetzen zu können.

Salzburgs LIM-Stellvertreter ist nun auch für den Nachwuchs Österreichs verantwortlich – er leitet seit Kurzem den Arbeitsauschuss Aus- und Weiterbildung.

Abgesehen von den aus der Sicht vieler Experten nach wie vor fehlenden Rahmenbedingungen stand den Anwesenden aber vor allem eine Frage ins Gesicht geschrieben: „Wo sind die dafür notwendigen Facharbeiter, um die 200.000 PV-Anlagen auf Österreichs Dächer, die das Regierungsprogramm unter anderem notwendig machen, bis zum Jahr 2030 zu installieren?“ Wohl wieder ein Grund mehr, um die Anstrengungen in Sachen Nachwuchsförderung im Rahmen des Arbeitsauschusses Aus- und Weiterbildung weiter zu intensivieren und den neuen Vorsitzenden des AA, Bernhard Pabinger, in seinen Vorhaben zu unterstützen!

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