Wenn´s brennt

von Thomas Buchbauer
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Moderne Gaslöschanlagen wie beispielsweise Sinorix H2O Gas löschen effizient mit Stickstoff, und sorgen zusätzlich mit einem kühlenden Wassernebel für eine zuverlässige Verhinderung von Rückzündungen. Dieses Konzept wurde anlässlich der Security 2008 in Essen mit dem »Security Innovation Award 2008« in der Kategorie Brandschutz ausgezeichnet. Aber auch die Brandmelder haben von der technischen Entwicklung profitiert: Lösten früher noch wärmeempfindliche Bi-Metall-Streifen Alarme aus, berechnen heute intelligente Algorithmen wie die ASAtechnology in den Sinteso-Brandmeldern, ob es brennt. Auf diese Weise werden Brände schnell und zuverlässig gemeldet, gleichzeitig können Fehlalarme aufgrund von Störeinflüssen verhindert werden. Für die Sinteso-Brandschutzplattform und ihre ASAtechnology erhielt Building Technologies von Frost&Sullivan den »2010 European Fire Detection Equipment Market Product Line Award«.

Maßgeschneiderte Lösungen für Rechenzentren

Rechenzentren haben ein hohes Brandrisiko, da hier die Risikofaktoren Elektrizität als dauerhafte Zündquelle, reichlich brennbares Material wie beispielsweise Kunststoffe in Leiterplatten und die komplexe Verkabelung, vor allem in Zwischenböden, zusammenspielen. Entsprechend wichtig ist es, Rechenzentren durch eine frühe und zuverlässige Detektion von Bränden zu schützen. Typischerweise entstehen diese in Rechenzentren langsam und schwelend, bevor sich daraus ein Vollbrand entwickelt. Aus diesem Grund muss der Rauch bereits im Stadium der Überhitzung erkannt werden. Um diese frühe Branderkennung sicherzustellen, kommen in Rechenzentren Brandmelder der Sinteso S-Line und/oder Ansaugrauchmelder (ARM) zum Einsatz. Die optischen Melder der Sinteso S-Line verfügen über die patentierte ASAtechnology, dank der die Melder selbst in Umgebungen mit Täuschungsgrößen Gefahrensituationen zuverlässig erkennen können. Dafür wird sogar eine sogenannte „Echt-Alarm-Garantie“ angeboten, inklusive finanzieller Entschädigung bei einem fälschlicherweise ausgelösten Alarm. Die Ansaugrauchmelder dagegen entnehmen an Gefahrenstellen permanent Luftproben. Werden darin Rauchpartikel erkannt, wird je nach Rauchkonzentration ein Voralarm oder ein Alarm ausgelöst. Nach einem Alarm (und dessen Verifizierung) wird die automatische Löschanlage ausgelöst, beispielsweise von der Detektions- und Löschsteuerzentrale XC10, die mit den meisten Löschtechnologien kompatibel ist. Als Löschanlage in großen und komplexen Rechenzentren eignet sich Sinorix CDT N2 besonders gut. Sinorix CDT N2 nutzt reinen Stickstoff als Löschmittel, und die Constant Discharge Technology (CDT) reduziert Druckspitzen wesentlich, da das Löschmittel bei konstantem Druck während der Flutungszeit in den Löschbereich eingebracht wird. So können die Rohrleitungsnetze im Vergleich zu Standardlöschsystemen kleiner dimensioniert und die Druckentlastungsflächen um bis zu 70 Prozent reduziert werden. Sinorix CDT eignet sich deshalb besonders für innen liegende Raume, in denen aufgrund baulicher Gegebenheiten große Druckentlastungsflächen nur sehr schwierig realisierbar sind. In kleineren bis mittelgroßen Rechenzentren kommt dagegen Sinorix 1230 zum Einsatz, das auf dem chemischen Löschmittel 3M Novec 1230 Fire Protection Fluid basiert. Sinorix 1230 flutet einen Raum innerhalb von zehn Sekunden und sorgt für eine schnelle Löschung, bevor elektronische Einrichtungen Schaden nehmen können. Das Löschmittel ist für Menschen harmlos und leistet von allen chemischen Substanzen den geringsten Beitrag zum Treibhauseffekt. Sämtliche Brandmelde- und Löschanlagen können mit weiteren Sicherheitstechnologien wie Videoüberwachung oder Zutrittskontrolle und Einbruchmeldeanlagen in Gefahrenmanagement-systeme wie MM8000 von Siemens integriert werden. Über diese Station lassen sich sämtliche Sicherheitsanlagen einheitlich bedienen.

Sinteso: Optimaler Schutz

Die kommende Version der preisgekrönten Brandschutzplattform Sinteso wird einige wichtige Erweiterungen umfassen, die den Schutz in einem Brandfall entscheidend verbessern. Herzstück dieses „Life-Safety“-Konzepts ist der Brand- und Gasmelder Sinteso FDOOTC241, der dank der ASAtechnology Brände zuverlässig erkennt und unabhängig davon auch bei einer gefährlichen, umgebungsbedingten CO-Konzentration sofort Alarm schlägt. Solche erhöhten CO-Konzentrationen können zum Beispiel durch Abgase, defekte Gasthermen und Heizungen oder chemische und produktionstechnische Prozesse entstehen. Die Schwellenwerte für einen Alarm sind dabei exakt parametrierbar und an die spezifischen Umgebungsbedingungen anpassbar. Zudem verarbeitet der Melder die CO-Signale für den CO-Alarmkanal und für die Branddetektion unabhängig voneinander. Weitere „Life-Safety“-Features in den Sinteso- Brandmeldern, Sinteso-Zentralen und FDnet-Geräten sind der sogenannte Notlaufmodus, der für eine verlässliche Signalübertragung auch bei einem Zentralenausfall sorgt, ein Standby-Modus sowie die eingebauten Turboisolatoren, die selbst bei offenen Stromkreisen oder Kurzschlüssen eine unterbrechungsfreie Alarmierung sicherstellen. Mit der neuen, auf IP-Technologie basierenden Cluster-Backbone-Architektur ermöglicht Sinteso die Verknüpfung von Brandmeldezentralen, die ihrerseits bereits via Cluster vernetzt sind, über ein Glasfaser-Backbone. Zum Einsatz kommt dabei Standard-IT-Technologie, die bereits bestehende Infrastruktur kann ebenfalls genutzt werden. Das System eignet sich insbesondere für große, komplexe Anwendungen wie Produktionsbetriebe, Krankenhäuser oder Flughäfen. Das Konzept bietet eine hohe Flexibilität bei Planung und Betrieb, da jede Zentrale und jedes Stockwerkterminal vollen Zugriff auf das gesamte Netz erlaubt. Außerdem ist der Fernzugriff über bestehende Netzwerke möglich. Für das gesamte Netz ist nur eine Schnittstelle für die Alarm- und Störungsübertragung, das Pager-System und das Gefahrenmanagement-System notwendig. Das vereinfacht nicht nur die Planung, sondern stellt auch eine zeitgerechte Alarmübertragung sicher.

Siemens bietet mit der Cluster-Backbone-Architektur für Sinteso die bisher einzige Lösung für IP-Netzwerke im Brandschutz, die die Anforderungen der europäischen Norm EN 54 für Steuerung, Alarmübertragung, Sichtbarkeit und Zugriff vollumfänglich erfüllt.

Zentrale Komponente im Brandschutzkonzept: Sprachgesteuerte Evakuierung

Eine schnelle und geordnete Evakuierung kann im Notfall Menschenleben retten. Allerdings zeigen Untersuchungen, dass viele Menschen auf konventionelle Signalgeber wie Hupen oder Sirenen kaum reagieren. Viele vermuten einen Test- oder Falschalarm, andere wissen schlicht nicht, was zu tun ist. Sprachalarmsysteme wie E100 von Building Technologies integrieren deshalb Funktionen wie Sprachalarm, Massenbenachrichtigung, Brandlöschung und Notbeleuchtung. Auch unterstützende Systeme wie Rauchabsaugvorrichtungen oder die Aufzugs- und Türkontrolle werden damit verknüpft, um die Koordination zwischen den einzelnen Schutz- und Rettungsmaßnahmen zu optimieren. Damit bieten sprachgesteuerte Evakuierungssysteme wie E100 zahlreiche Vorteile: So können auch große Gebäude durch klare, leicht verständliche Anweisungen schnell, geordnet und effizient evakuiert werden, Panik und falsche Reaktionen (z. B. Wahl des falschen Fluchtwegs) lassen sich damit weitgehend
vermeiden. Die intelligenten Response-Systeme der Zukunft werden zusätzliche Informationen aus unterschiedlichsten Quellen verarbeiten, um durch Schnelligkeit und richtiges Handeln Leben zu retten. Sie werden beispielsweise Daten aus Gebäudeautomationssystemen analysieren, dynamische Aktualisierungsanweisungen für Online-Operationen bieten, Sofortmaßnahmen zur Entschärfung der Lage empfehlen und Evakuierungs- und Hilfskräfte bei ihren Aktivitäten unterstützen. Der technische Fortschritt wird innovative Lösungen ermöglichen: Ein Beispiel ist die 3-D-Modellierung, die künftige Notfallreaktions- und Evakuierungspläne noch sicherer und dynamischer machen könnte.

Flexible Modernisierung nach Maß

Ein sehr wichtiger Aspekt im Brandschutzkreislauf ist die Modernisierung der vorhandenen Installationen. Die Anforderungen an den Brandschutz in einem Gebäude ändern sich ständig; neue Produkte und Dienstleistungen, geänderte Prozesse, aber auch die Bedürfnisse von KundInnen und MitarbeiterInnen machen Anpassungen durch den Gebäudebetreiber nötig. Siemens bietet mit der Brandschutzplattform Sinteso sowohl State-of-the-Art-Technologie als auch höchstmögliche Anpassbarkeit durch eine flexible, schrittweise durchführbare Modernisierung, die einen hervorragenden Investitionsschutz garantiert. Das Modernisierungskonzept von Sinteso ermöglicht es, je nach Anforderungen und Investitionsbudget die gesamte Brandschutzlösung oder schrittweise nur einzelne ihrer Komponenten zu modernisieren. Die Kompatibilität der Komponenten (auch zu älteren Vorgängermodellen) sorgt dafür, dass nur ausgetauscht wird, was wirklich ausgetauscht werden muss. Beispielsweise können bestehende Verkabelungen in den meisten Fällen weiterverwendet werden.

Die Vorteile offener Standards

Die Sicherheitsindustrie steht derzeit an einem Scheideweg: In der Vergangenheit haben Hersteller von Sicherheitsprodukten und -lösungen ihre eigenen, proprietären Standards für die Verbindung und Kommunikation zwischen den einzelnen Systemen entwickelt und gepflegt. Ein offener Standard den Systemintegratoren und damit letztlich den EndanwenderInnen zahlreiche Vorteile: So profitieren KundInnen unter anderem von einer höheren Flexibilität und einer deutlich größeren Auswahl von Produkten verschiedener Hersteller, die dennoch untereinander kompatibel sind, also exakt nach den Anforderungen ausgewählt werden können. Dank der vereinfachten Integration und Installation lassen sich Kosten sparen und die Produktivität steigern. Die Früchte der intensiven Zusammenarbeit zwischen Siemens und ONVIF (Open Network Video Interface Forum) zeigen sich beispielsweise beim Sicherheitsmanagementsystem Siveillance Fusion der Siemens-Divison Building Technologies, dessen neuste Version auf der Security 2010 in Essen vorgestellt wird. Die Lösung kombiniert Videoüberwachung, Zutrittskontrolle, Einbruchschutz in einer IT-basierten Plattform und ermöglicht den KundInnen, sämtliche sicherheitsrelevanten Prozesse in einer integrierten Umgebung zu verwalten. Darüber hinaus lassen sich auch Brandschutz- und Gebäudeautomationslösungen mit Siveillance Fusion vernetzen und überwachen. Mit der neuen Version von Siveillance Fusion können KundInnen ihre Wahl aus mehr als 100 ONVIF-konformen IP-Videokameras treffen. Weitere Neuerungen umfassen die Integration der HID-Zutrittskontrollsysteme Vertex und EDGE sowie Unterstützung des Video-Codec Sistore CX und der Intrusion-Detection-Lösung SPC 6000. Dazu kommen Multi-Server-Betrieb und OPC-Datenzugriff sowie Funktionen für die Automation mit BACnet.

Mehr über das umfassende Portfolio von Brandschutzlösungen von Siemens finden Sie unter
www.siemens.com/firesafety

Weitere Informationen zum Sprachalarmierungssystem E100 finden Sie unter
www.siemens.com/e100

Weitere Informationen zu Sinorix-Löschanlagen finden Sie unter

www.siemens.com/sinorix

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