Weitblick

von Thomas Buchbauer
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Sie machen sich Kopfzerbrechen, wie Sie Ihren Kunden Mittel und Wege aufzeigen können, auf relativ einfache Art und Weise Energie zu sparen? Wir haben die Antwort auf die Frage parat: Bewegungs- und Präsenzmelder können des Rätsels Lösung sein. Um die Details in Erfahrung zu bringen, suchten wir das Gespräch mit Fachleuten, die es wissen müssen, und fanden sie im Team von B.E.G. und Siblik.

 

Herr Brück – können Sie uns eingangs etwas zur Unternehmensgeschichte erzählen? Und welche Position nimmt die Firma B.E.G. heute am Markt ein?
Dipl.-Volkswirt Marco Brück, Assistent der Geschäftsleitung von Brück Electronic GmbH: Die Firma B.E.G. wurde 1975 von meinem Großvater gegründet – es ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in der Nähe von Köln, im Bergischen Land. Ursprünglich begann alles mit der Herstellung von Notleuchten – mein Großvater verfügte als Diplom-Elektroingenieur über ein sehr fundiertes Wissen im Bereich der Ladetechnik; es bot sich damals an, dieses Know-how für die Herstellung von Notleuchten einzusetzen. 1986 war dann ein entscheidendes Jahr für die Entwicklung des Unternehmens – in Deutschland wurden damals innovative Projekte mit Sondergeldern gefördert. Der Experimentierfreude meines Großvaters kam dies sehr entgegen – er kam auf die Idee, mit Bewegungsmelder – damals in der Sicherheitstechnik noch eher ein Exotenthema – Licht zu schalten; und dies in erster Linie im Außenbereich. Mithilfe der Forschungsfördergelder gelang es uns dann, die ersten Bewegungsmelder, wie wir sie heute kennen, zu fertigen. Dies wurde dann sukzessive zu unserem Erfolgsprodukt, um welches wir im Laufe der Zeit die anderen Produktfamilien gruppieren konnten. In den Anfängen mussten wir hier sicher Pionierarbeit leisten, deshalb waren wir als rein technisch- und fertigungsorientiertes Unternehmen auf Partner angewiesen – sowohl in Deutschland als auch im Rest von Europa suchten wir daher nach Vertriebspartnern. In dieser Zeit – vor etwa 30 Jahren – entstand dann auch die Kooperation mit der Firma Siblik.
Mittlerweile haben wir über 80 Mitarbeiter, davon acht in der Entwicklung; wobei wir keine Grundlagenforschung im eigentlichen Sinne betreiben, sondern an der Zusammenstellung der bekannten Technologien arbeiten – in dieser Hinsicht waren wir bereits bei den Bewegungsmeldern Pioniere. Heute bedeutender Teil unseres Produktangebotes – und relevant für das Thema Energieeffizienz – sind die Präsenzmelder. Dort wo sich Personen in Innenräumen vermehrt aufhalten, übernehmen diese die Aufgabe, das künstliche Licht in Tageslichtabhängigkeit zu schalten. Die Software hierfür wird von unseren Technikern entwickelt – hier unterscheiden wir uns sicher durch das Know-how von anderen Anbietern. Wir sehen uns als Nischenanbieter – bei den Bewegungs- und Präsenzmeldern bewegen wir uns in einem kleinen Bereich, gemessen an dem, was durch die Schalterindustrie abgedeckt wird; wir sind spezialisiert auf Automatikschalter und können in Sachen Lichtintegration bzw. Konstantlichtregelung viel Erfahrung vorweisen. Und auch für die Bus-Technologien, wie KNX, LON und auch DALI, haben wir bereits seit Jahren die passenden Produkte.

 

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Wo sehen Sie den Stellenwert von Bewegungsmeldern und Präsenzmeldern heute und in Zukunft an?

Brück: Der Stellenwert von Bewegungs- und Präsenzmeldern hat in den letzten Jahren bedeutend zugenommen – während der Absatz um die Jahrtausendwende noch etwas schleppend war, wurde mit wachsendem Energiespar-Bewusstsein auch die Nachfrage nach diesen energieeffizienten Produkten immer größer. Im Nachhinein kann man sagen, dass damals die Zeit dafür einfach noch nicht reif war. Mittlerweile ist der ökologische Gesichtspunkt aber längst kein »Thema für Spinner« mehr, der Umweltgedanke ist wirklich wichtig geworden. Zudem lohnt sich der Einsatz von Bewegungs- und Präsenzmeldern bei immer höher werdenden Energiekosten; wenn der Kunde bei der nächsten Energieabrechnung erkennt, dass er damit wirklich sparen kann, so ist dies ein überzeugendes Argument für die Anwendung. Zur zukünftigen Entwicklung lässt sich sagen: Während Bewegungsmelder zur Steuerung der Außenbeleuchtung längst zum Standard geworden sind, wurden die Präsenzmelder für den Innenbereich in den vergangenen Jahren noch mit Zurückhaltung angenommen. Aber auch diese setzen sich mehr und mehr durch; man nutzt zwar noch gerne herkömmliche Schalter und Taster, um bei Bedarf noch manuell eingreifen zu können – zusätzlich greift man aber gerne auf den Präsenzmelder zurück, da man sich durch die Automatik das häufige Ein- und Ausschalten sowie das Nachdimmen der Lichtszene erspart. Wenn wir die Entwicklung betrachten, sind wir davon überzeugt, dass Präsenzmelder für die Steuerung von Licht, Heizung und Klimaanlage ebenfalls in absehbarer Zeit zur »Grundausrüstung« eines Haushaltes – als integrierter Bestandteil der Gebäudeautomation – gehören werden.

Was steckt hinter der neuen Technologie »PIR« – und welche Vorteile ergeben sich für den Konsumenten daraus?
Brück: PIR steht für Passiv-Infrarot – bei den Präsenzmeldern gibt es zwei Technologien die Bewegungserfassung betreffend; auch wenn diese »Präsenzmelder« heißen, sind es von der Technologie her Bewegungsmelder, das heißt, man muss sich schon bewegen, damit die Melder reagieren.
Bei der Passiv-Infrarot-Technologie wird der Mensch – im Vergleich zur Umgebungstemperatur – als Wärmequelle erfasst. In Anwendung ist bei uns jedoch auch die einzige »Konkurrenztechnologie« dazu, die Radar- und Hochfrequenztechnik, die nicht Temperatur basierend arbeitet, und den Raum quasi »abstrahlt« – diese hat allerdings den Nachteil, dass sie sich optisch nicht wirklich eingrenzen lässt; das heißt, die Erfassung geht manchmal durch Wände hindurch, so diese nicht aus Stahlbeton sind. Dafür liegt die Stärke dieser Technologie wiederum darin, frontale Bewegungen zu erfassen. Die PIR-Technologie ist auch aus anderen Bereichen bekannt – beispielsweise aus dem Alarmbereich – dort setzt man sie ein, weil sie eben optisch leichter eingrenzbar ist; der Erfassungsbereich bleibt im jeweiligen Raum und geht nicht darüber hinaus. Wir bieten beide Technologien an, um für jeden Anwendungsbereich die richtige Lösung parat zu haben.

Und wie kann nun der Fachmann unterscheiden, bei welchen Anwendungsfällen welche Technologie zum Einsatz kommen soll – und welche Chancen ergeben sich für ihn durch diese Technologien?
Rainer Schönbauer, Produkt-Manager Siblik: Das ist einfach erklärt: Das Thema Präsenzmelder beschränkt sich fast ausschließlich auf den Innenbereich – zur Energieoptimierung, Energieeinsparung und zur Bedienung der Komfortschiene. Für den klassischen Bewegungsmelder ist die typische Anwendung der Außenbereich – um etwa eine Außenleuchte zu schalten. Zum Thema Chancen: Ich denke, dass gerade das Segment der Präsenzmelder in Zukunft zusätzlich Umsätze und interessante Geschäftsfelder eröffnet, weil jeder einzelne von uns für das Thema Energieeinsparung und -effizienz sensibilisiert ist. So kann etwa die Anwendung der ohnehin schon energieeffizienten LED mit dem Einsatz von Präsenzmeldern noch mehr optimiert werden. Auch setzt sich die Einbindung in automatisierte Systeme wie z. B. KNX mehr und mehr durch – ich denke, dass hier die Wachstumsmärkte der Zukunft zu finden sind. Wobei ich anmerken möchte, dass für den Einsatz eines Präsenzmelders nicht unbedingt ein Bus-System erforderlich ist.

Gibt es Erfahrungen über die tatsächlichen Energie-Einsparungswerte, die sich durch den Einbau von Präsenzmeldern ergeben?
Brück: Handelt es sich um eine ganz gewöhnlich schaltbare Beleuchtung, die beispielsweise bei einer Renovierung beibehalten wird – kommt es bei einer Minimalbeleuchtungsstärke von etwa 300 oder 500 Lux zu einer Energieeinsparung von etwa 25 bis 30%. Hat man jedoch die Möglichkeit einer Dimmung und kann damit das Tageslicht zu etwa 20, 30, 40% nutzen, ist gar eine Einsparung von 50% möglich.

Die Kombination aus Leuchte und Bewegungsmelder wird immer öfter angeboten – ist dies aus Ihrer Sicht die intelligentere Lösung?
Schönbauer: Das hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab – in den meisten Fällen ist es sicher die vernünftigere Lösung, da man keine zusätzliche Verdrahtung benötigt – man schließt die Leuchte mit dem integrierten Bewegungsmelder einfach an den Leitungsausgang an. Der Installationsaufwand entfällt, da man keine Leitung vom Bewegungsmelder zur Leuchte hin benötigt, somit fallen auch weniger Material- und Installationskosten an. In manchen Fällen macht es allerdings mehr Sinn, Leuchte und Bewegungsmelder voneinander getrennt zu installieren, da der Melder für die Detektierung an einer dafür optimalen Stelle sitzen muss; andernfalls könnte die Zuverlässigkeit der Schaltung beeinträchtigt sein. Aber in fast allen Fällen ist der Einsatz unserer kombinierten Geräte möglich, da diese sehr beweglich, leicht auszurichten und individuell einstellbar sind.

Welches Sortiment findet man bei Siblik im Bereich der Bewegungsmelder?
Schönbauer: Im Bereich Bewegungsmelder gibt es nichts, das wir nicht führen – wir haben vom Standard-Bewegungsmelder und Bewegungsmelderleuchten hin zum riesigen Produktbereich der Präsenzmelder alles im Sortiment. Bei den Präsenzmeldern gibt es unzählige Spezialgeräte – wie beispielsweise für den Deckeneinbau, für Korridore mit einem sehr langen und schmalen Detektionsbereich, Geräte für Lagerhallen, miniaturisierte Präsenzmelder und solche mit zusätzlichem Akustiksensor, diverse Unterputzvarianten und Geräte für große Montagehöhen. Wir führen die klassischen Halogenstrahler genauso wie die neuen LED-Produkte; aber auch Präsenzmelder, die mit IP65 in Duschen bzw. Duschkabinen eingebaut werden können, gehören zu unserem Sortiment. Nicht zu vergessen unser umfangreiches Sortiment für die diversen Bus-Systeme wie KNX und DALI
B.E.G. hat zudem den Vorteil, als mittelständisches Unternehmen flexibel auf spezielle Kundenwünsche reagieren zu können – wenn heute kundenspezifische Anforderungen an uns gestellt werden, die noch nicht im Sortiment enthalten sind, findet man bei B.E.G immer ein offenes Ohr; viele derartige Sonderwünsche wurden schon umgesetzt – letztlich entstehen daraus oft auch Produkte, die zur Serienfertigung gelangen.

Was kann man sich unter B.E.G.-Begriff »Luxomat« vorstellen?
Brück: Luxomat ist lediglich der Markenname – »Lux« wie Licht und »omat« wie automatisch steht bei uns als Überbegriff für die Familie der Bewegungs- und Präsenzmelder und somit für alles, was mit Lichtsteuerung und Gebäudeautomation zu tun hat; unsere Notleuchten laufen hingegen unter dem Markenamen »Safetylux«.

Welcher Grund stand anno dazumal hinter dem Entschluss, mit Siblik zusammenarbeiten zu wollen? Und in die Zukunft gedacht: Welche Pläne gibt es dahingehend?
Johann Gritsch, Prokurist und Verkaufsleiter Siblik Österreich: Der Firmengründer Brück begab sich damals – auf Messen und Ausstellungen – auf die Suche nach einem Vertriebspartner für den neu entwickelten Bewegungsmelder, der damals eine technische Revolution war. Seine Wahl fiel dann auf die Firma Siblik – aus seiner Sicht der beste Partner, um sein Produkt in Österreich zu vertreiben. Umgekehrt war es auch unser Dr. Werner Siblik, den das Thema »Automatisches Licht« sehr faszinierte und er darin große Zukunftschancen sah. Beide Firmen befanden sich damals im »Aufwind« und entwickelten sich gut »Hand in Hand«. Aus heutiger Sicht verbindet meiner Meinung nach die Firma B.E.G. Innovation und Kompetenz; unsere Zusammenarbeit ist seit 30 Jahren eine sehr, sehr gute, wobei der zwischenmenschliche Aspekt vor allem für Dr. Siblik stets bedeutend war.
Brück: Auch aus unserer Sicht war die Zusammenarbeit stets optimal. Wir konnten uns als kleiner Hersteller ganz auf die Entwicklung und Produktion konzentrieren, während der Vertriebspart vollkommen bei Siblik blieb – diese Arbeitsteilung ging und geht einfach perfekt Hand in Hand.

Wohin wird sich der Markt in Zukunft entwickeln? Welche Chancen sehen Sie in Ihrer weiteren Zusammenarbeit?
Gritsch: Das Energiesparthema wird sich weiterhin – im positiven Sinne – verschärfen, die Anforderungen an jeden einzelnen werden somit ebenfalls steigen. Egal, ob energieeffiziente Beleuchtung, Wärmefassaden, das Vorantreiben der erneuerbaren Energien wie Photovoltaik, Wärmerückgewinnungsanlagen: All diese Systeme laufen Hand in Hand in eine Richtung mit dem Ziel der Energieeinsparung; der CO2-Reduktion, Kostenreduktion und Einsparung von fossilen Brennstoffen. Darum sehen wir in der Zusammenarbeit mit B.E.G. sehr gute Zukunftschancen und werden den Weg weiterhin konsequent gemeinsam verfolgen. Wir sind gut gerüstet und freuen uns auf diese Herausforderung mit neuen Produkten.

Wie werden die Zielgruppen Großhandel/Fachhändler/Konsumenten zukünftig informiert?
August Nussbaumer, Leiter Werbung Siblik Österreich: Natürlich liegt der Schwerpunkt unsere Informationen weiterhin bei den Katalogen mit allen technischen Details und Planungshilfen für den Groß- und Elektrofachhandel, der auch durch persönliche Beratung in bekannter Weise unterstützt wird. Ein wichtiges Ziel für die Zukunft ist für uns, verstärkt den Endkonsumenten zu erreichen – dies geschieht einerseits auf Endverbrauchermessen und andererseits über die Zusammenarbeit mit Bauratgebern und Bausparerzeitungen im Printbereich. Auch der heute nicht mehr wegzudenkende Bereich des Internets wird speziell mit Beiträgen auf Plattformen für Neubau und Renovierung abgedeckt. Was die Bewegungsmelder betrifft, so sind diese beim Konsumenten zwar bekannt, allerdings besteht hier noch Bedarf, verstärkt über den Nutzen dieser Geräte zu informieren. Unsere Marketingaktivitäten sind jedoch nicht nur im Bereich der Bewegungsmelder anzusehen – Siblik hat ja ein sehr breites Spektrum an Produkten. Vielmehr geht es um die Vernetzung jener Produkte, die in unser Konzept zum Thema Energiesparen passen.

Meine Herren, wir danken für das Gespräch!

 

www.beg-luxomat.com

www.siblik.at


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