Volle Energie!

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Ende September trafen sich die heimischen Elektrotechniker und Regro-Kunden zum wiederholten Male in Salzburg zu einem Kongress, der keine Versprechungen schuldig blieb. Immerhin wurde bereits im Vorfeld bekannt, wer zum diesjährigen Event am amadeus terminal 2 das Sagen haben wird. So viel sei vorweggenommen: Das Programm war abermals mit Highlights gespickt.

Durch den Tag führte die Gäste des Regro-Energiekongresses kein Geringerer als der ZIB1-Moderator Tarek Leitner, der mit der souveränen Art eines Profis agierte und das Publikum bei der Ankündigung der Redner neugierig auf mehr machte. Ebenso wie das auch bei Regro-Vertriebsleiter Dipl.-Ing. (FH) Uwe Klingsbigl der Fall war. Klingsbigl gab in seiner Begrüßungsrede zu bedenken, wie sehr uns alle das Thema Energiesparen im täglichen Leben begleitet: „Und zwar sowohl im Privatbereich als auch im beruflichen Alltag. Obwohl bereits heute in aller Munde, wird der Stellenwert dieses Themas aus heutiger Sicht weiter wachsen. Ziel unserer Veranstaltung ist es, Lösungen anzubieten, die auch langfristig Bestand haben.“ Klingsbigl wies die Elektrotechniker auch darauf hin, dass ihr Berufsstand einen wesentlichen Anteil an der Umsetzung dieser Themen haben wird – sie allerdings auch darauf vorbereitet sein müssen und sich regelmäßig Schulungen unterziehen müssen, um in der Lage zu sein, dem immer rascher werdenden Innovationszyklus gerecht zu werden.

 

↓ Lautsprecher einschalten und den Vortrag dazu anhören ↓   {audio}Energiesparen|Regro Vertriebsleiter DI FH Uwe Klingsbigl|regrokongressklingsbigl.mp3{/audio}

 

Energieressourcen und Energiehaushalt

Den Anfang des Informationsreigens machte Ing. Alfred Pichsenmeister von Siblik – der Experte behandelte das theoretisch anmutende Thema »Energieressourcen und Energiehaushalt« doch von einer sehr praktischen Seite. Immerhin erzählte er von seinen Erfahrungen, die er mit Siblik auf den Konsumentenmessen Österreichs gesammelt hat: „Der Konsument verbindet die Elektrotechnikbranche noch nicht mit Themen wie etwa »Erneuerbare Energie« oder »Energieeffizienz« – aber genau dorthin müssen wir kommen“, forderte er die anwesenden Elektrotechniker auf. Pichsenmeister sieht vor allem in der sinnvollen Nutzung der Sonnenenergie große Chancen für die Menschheit und in Folge dessen auch für die Elektrotechnikbranche: „Die Sonnenenergie bietet uns rund 3.000-mal mehr Energie als wir zur Zeit benötigen.“ Er erinnerte das Publikum auch daran, dass die EU-Richtlinie 2010/31/EU ab 2021 beim Bau privater Neubauten dazu verpflichtet, nur noch Gebäude zu errichten, die nahezu jene Energiemenge produzieren, die sie auch verbrauchen: „Das sind Perspektiven und Entwicklungen, die der Elektrotechnikbranche in die Karten spielen – wir müssen sie nur nutzen! Der Nutzer des Gebäudes muss zukünftig im Mittelpunkt stehen – er darf sich allerdings nicht von der Technik überfordert fühlen“, lautete der Appell Pichsenmeisters an das Publikum. Neben der Photovoltaik sieht der Siblik-Experte die Chancen der Elektrotechniker vor allem in Bereichen wie der kontrollierten Wohnraumlüftung und den Wärmepumpen. Da in Zukunft immer mehr Passivhäuser gebaut werden, ließ unter anderem jener Satz von Alfred Pichsenmeister aufhorchen: „Je niedriger der Heizwärmebedarf (HWB) umso sinnvoller ist der Einsatz einer Luft/Wasser-Wärmepumpe.“ Außerdem gab er zu bedenken, dass der Einsatz einer Wärmepumpe volkswirtschaftlich nur dann einen Sinn ergibt, wenn die verbrauchte Energie durch eine alternative Energiequelle – wie die Photovoltaik – erzeugt wird. Pichsenmeister brachte auch ganz klar zum Ausdruck, dass nur wenn das Zusammenspiel aller Systeme koordiniert wird – wie etwa von einer Gebäudesteuerung Marke KNX – durchgängige Energiekonzepte sinnvoll umsetzbar sind.

 

↓ Lautsprecher einschalten und den Vortrag dazu anhören ↓   {audio}Energieressourcen und Energiehaushalt|Siblik-Gebietsleiter Ing. Alfred Pichsenmeister|regrokongresspichsenmeister.mp3{/audio}

Stromerzeugung durch Windkraft

Teresa Bendl von AMSC Windtec betrachtet vor allem die Investition in Windenergie als besonders sinnvoll. Bis 2020 will man in Europa 230 GW Energie aus Windkraftwerken erzeugen, was zwischen 15,7 und 16,5% des Gesamtstromverbrauches der EU abdecken würde. Und bis 2030 sollen es dann gar 400 GW sein, die aus Windkraftanlagen gewonnen werden. Bendl freute sich über die gute Zusammenarbeit mit Regro, da das Großhandelsunternehmen in vielen Fällen die Komponenten für die Steuerungstechnik der installierten Windtec-Anlagen liefert.

 

↓ Lautsprecher einschalten und den Vortrag dazu anhören ↓   {audio}Stromerzeugung durch Windkraft|Teresa Bendl von AMSC Windtec|regrokongressbendl.mp3{/audio}

Photovoltaik-Know-how aus Kärnten

Dipl.-Ing. (FH) Maurice Würschl, Head of Sales des Klagenfurter Herstellers von Photovoltaik-Modulen Energetica, leitete seinen Vortrag mit einem plakativen Beispiel ein: „Mit lediglich 30 m² Modulfläche auf unseren Eigenheimen können wir unseren Jahresbedarf an elektrischer Energie abdecken.“ Eine Photovoltaikanlage mit 7 m² produziert je nach Standort zwischen 900 und 1.200 kWh Strom pro Jahr: „Also kann man pro 7 m² Modulfläche mit rund 1.000 kWh rechnen bzw. auch hochrechnen“, gab Würschl den Elektrotechnikern mit auf den Weg.

 

↓ Lautsprecher einschalten und den Vortrag dazu anhören ↓   {audio}Photovoltaik-Know-how aus Kärnten|Dipl.-Ing. (FH) Maurice Würschl, Head of Sales bei Energetica|regrokongresswuerschl.mp3{/audio}

 

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Energiesparen mit innovativer Lichttechnik

Nach der Präsentation des Best-Practice-Beispiels der Energetica-Photovoltaik-Anlage am Dach der Regro-NL Innsbruck kam es zu einem Themenschwenk. Denn nach dem Energiewandel folgte der Technologiewandel – im Vortrag von Ing. Rudolf Koch von Philips ging es vor allem darum, wie man mit innovativer Lichttechnik Energie einspart. Koch sprach von rasanten Entwicklungen insbesondere bei LEDs und präsentierte Zahlen des US-Department of Energy: Nachdem man im Bereich der LED-Technik für warmweißes Licht 2010 noch bei 96 lm/W lag und 2012 bei 141 lm/W sein wird, prognostiziert man für 2020 satte 253 lm/W. Lagen die Kosten für LEDs mit warmweißer Lichtfarbe 2010 noch bei 18 Dollar pro 1.000 Lumen, so werden sie 2020 bei nur noch 1 Dollar liegen. Weiters präsentierte Koch neben den bereits bekannten Retrofitlampen auch eine Neuheit: die »MasterLEDspot HVGU10 BBL Dimming«. Bei dieser Lampe verläuft die stufenlose Dimmung entlang der sogenannten »Black Bodyline-Kurve« – d. h. dass sich das Farbspektrum während der Dimmung verschiebt, der Rotanteil im Licht steigt und es wärmer wirkt. „Bisher blieb das Farbspektrum bei LED-Lampen im gedimmten Zustand unverändert, nur die Lichtausbeute wurde verringert. Jetzt bietet Philips die erste LED-Lampe, deren Dimmverlauf dem der Glühlampe sehr nahe kommt“, so Koch, der natürlich auch die Neuheiten auf dem Gebiet der Leuchten präsentierte und die bereits realisierten Projekte in den Focus rückte.

 

↓ Lautsprecher einschalten und den Vortrag dazu anhören ↓   {audio}Energiesparen mit innovativer Lichttechnik|Ing. Rudolf Koch von Philips|regrokongresskoch.mp3{/audio}

 

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E-Zapfsäulen – made in Austria

Alexander Mehler gab dem Publikum anschließend einen Überblick darüber, wie man es schaffen will, künftig alle Elektrofahrzeuge mit Energie zu versorgen: „Die Fahrzeugindustrie geht davon aus, dass Infrastruktur geschaffen wird, bevor das Gros der Hersteller mit Modellen auf den Markt kommt.“ Die E-Mobilität ist sowohl für den Schaltschrankhersteller Mehler als auch für Regro in den letzten Monaten zu einem wesentlichen Thema geworden: „Unsere E-Zapfsäulen werden durchwegs von unseren Partnern – rund 130 zertifizierten Elektro­technikfirmen – installiert“, so der oberösterreichische Produzent. Mehler lud die Gäste des Regro-Kongresses dazu ein, auf den Zug aufzuspringen, das Schulungsprogramm wahrzunehmen, um die Projekte künftig realisieren zu können.

 

↓ Lautsprecher einschalten und den Vortrag dazu anhören ↓   {audio}E-Zapfsäulen – made in Austria|Alexander Mehler von Mehler|regrokongressmehler.mp3{/audio}

 

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KNX für mehr Energieeffizienz

Nach der Mittagspause stellte Ing. Alexander Peer von Gira dem Publikum die Frage, warum KNX nach wie vor kein Standard in der Elektroinstallationstechnik ist. Klar, dass der Gira-Technikerauch die Antworten darauf parat hatte, die er dem Publikum danach auch ausführlich vor Augen führte. Ing. Martin Sautner von Schneider Electric präsentierte anschließend mit »SeeTool« eine Konfigurationssoftware, die modulare Applikationspakete mit energieeffizienten Steuerungsfunktionen bietet. Sie hilft einfach und schnell Steuerungslösungen für moderne Gebäude zu konfigurieren sowie deren Energieeinsparpotential zu simulieren.

 

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Smart Grids – Erfahrungsbericht aus Salzburg

Um das intelligente Stromnetz ging es dann im Vortrag von Dipl.-Ing. Thomas Rieder von der Salzburg Netz AG. Er zeigte anhand eines Erfahrungsberichtes aus der Modellregion Salzburg, mit welchem Aufwand sogenannte Smart Grids verbunden sind. Ein wichtiges Thema, immerhin müssen die EVU künftig besser gerüstet sein, wenn unter anderem die Anzahl der Eigenheimbesitzer, die als Energielieferanten ins Netz einspeisen, immer größer wird. Rieder dazu: „Die energiepolitischen Ziele und Trends in der Gesellschaft bewirken einen Totalumbau des Energiesystems. Denn die klassische Struktur »zentraler Erzeuger verteilt den Strom auf viele kleine Abnehmer« wird damit endgültig auf den Kopf gestellt.“

 

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Energieverbrauch in Gebäuden

Noch vor der Kaffeepause ging Dipl.-Ing. Dr. Georg Benke von e7 Energie Markt Analyse darauf ein, wie man auf relative einfache Art und Weise herausfinden kann, wie ein Gebäude in Sachen Energieverbrauch so tickt. Benke sieht dabei den Lastgang als besonders wichtige Informationsquelle: „Noch dazu – die Daten sind kostenlos vom EVU zu bekommen, und die Analyse kann im Großen und Ganzen vom Schreibtisch aus erfolgen.“ Benke zieht einen Vergleich zur Gesundenuntersuchung, betont, dass nicht der Einzelwert die Diagnose ergibt, sondern die Gesamtheit an Informationen. Anschließend lud er die Elektrotechniker dazu ein, den Energieverbrauch von Kunden mit Unterstützung seines Unternehmens unter die Lupe zu nehmen und so für Energieersparnis zu sorgen.

 

↓ Lautsprecher einschalten und den Vortrag dazu anhören ↓   {audio}Energieverbrauch in Gebäuden|Dipl.-Ing. Dr. Georg Benke von e7 Energie Markt Analyse|regrokongressbenke.mp3{/audio}

Hochkarätige Podiumsdiskussion

Einen ganz besonderen Leckerbissen hob sich Regro bis knapp vor dem Ende der Veranstaltung auf. In einer Podiumsdiskussion kamen der Bundesinnungsmeister Ing. Josef Witke, Dr. Hans Kronberger, Vorstand Photovoltaik Austria, LTG-Präsident Franz Josef Müller sowie die beiden Bürgermeister Peter Vadasz (energieautarke Gemeinde Güssing) und Martin Netzer (Gemeinde Gaschurn) zusammen. Auch in diesem Rahmen sorgte Tarek Leitner mit gezielten Fragen dafür, dass sich jeder aus dem Publikum Informationen mit auf den Weg nehmen konnte, die für den Alltag als Elektrotechniker künftig entscheidend sein können. Und das war wohl auch Ziel und Zweck des-Regro Energie-Kongresses 2011. Wer weiß, womit Regro die Elektrotechniker 2012 überraschen wird…

 

↓ Lautsprecher einschalten und die Diskussion dazu anhören ↓   {audio}Podiumsdiskussion|eine hochkarätige Runde|regrokongressdiskussion.mp3{/audio}

 

www.regro.at

 

 

 

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