Gute Performance von ABB in Q1 … aber:

„Versorgungsengpässe geben Anlass zur Sorge“

von Thomas Buchbauer
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„Nach einem intensiven Jahr, in dem wir die richtige Struktur für unseren Konzern geschaffen haben, können wir nun das wahre Potenzial unseres Geschäfts ausschöpfen“, ließ ABB CEO Björn Rosengren die Öffentlichkeit in seinem Statement zur Veröffentlichung des Q1-Quartalberichts wissen.

Rosengren verkündete darüber hinaus, dass vor allem die Versorgungssituation Anlass zur Sorge gibt: „Die Märkte setzten ihre Erholung seit dem Tiefpunkt im Sommer 2020 weiter fort. Insbesondere im kurzzyklischen Geschäft hat die starke Nachfrage unsere Erwartungen übertroffen. Verstärkte Kundenaktivitäten, gekoppelt mit dem Effekt der zuvor umgesetzten Kostenmaßnahmen, führten zu einem zweistelligen Wachstum des operativen EBITA und einer für ein erstes Quartal sehr hohen Marge von 13,8 Prozent. Erfreulich ist auch die gute Entwicklung des Cashflows, der mit 523 Millionen US-Dollar ebenfalls ein hohes Niveau für ein erstes Quartal erreichte. Zunehmende Versorgungsengpässe bei Komponenten wie Halbleitern und Kunststoffen wirkten sich im Berichtsquartal zwar noch nicht wesentlich auf die Ergebnisse aus, geben jedoch Anlass zur Sorge. Wir erwarten für das kommende Quartal in Teilen unseres Geschäfts längere Lieferzeiten für Kunden.“

Der CEO von ABB hatte auch eine klare Antwort auf die gesteigerte Nachfrage: „Den Auftragseingang haben wir dank der breit abgestützten Erholung in einem Großteil unseres kurzzyklischen Geschäfts um insgesamt 6 Prozent (1 Prozent auf vergleichbarer Basis) gesteigert. Die Nachfrage dürfte teilweise auch durch den kundenseitigen Aufbau von Lagerbeständen aufgrund von Sorgen über Versorgungsengpässe angekurbelt worden sein. Gebremst wurde das Wachstum dagegen durch die schwache Entwicklung in den Segmenten Kreuzfahrtindustrie und Öl & Gas, wenngleich erste Anzeichen einer Stabilisierung zu erkennen waren. In Europa und AMEA stieg der Auftragseingang moderat an, wobei die letztgenannte Region vom ausgezeichneten Wachstum in China profitierte.“

Interessant gestaltete sich auch seine Ankündigung eine höhere Wortschöpfung in der Elektromobilität erreichen zu wollen: „Wir haben gute Fortschritte bei der bereits angekündigten Veräußerung von drei Divisionen gemacht. Ich gehe davon aus, dass wir den ersten Deal im zweiten Halbjahr unterzeichnen werden. Des Weiteren haben wir für unser E-Mobilitätsgeschäft eine eigene Division gegründet und eine Ausgliederung in eine rechtlich separate Struktur eingeleitet. Diese Schritte versetzen uns in die Lage, einen möglichen Börsengang vorzubereiten, und schaffen eine Plattform für beschleunigtes Wachstum und höhere Wortschöpfung in diesem Geschäft.“

Geschäftsbereich Elektrifizierung

Der Auftragseingang des Geschäftsbereiches Elektrifizierung stieg um solide 13 Prozent (9 Prozent auf vergleichbarer Basis) auf das hohe Niveau von 3.531 Millionen US-Dollar. Der Umsatz erhöhte sich bei starker Performance in den meisten Segmenten ebenfalls um 13 Prozent (11 Prozent auf vergleichbarer Basis) auf 3 140 Millionen US-Dollar.

  • Die rege Nachfrage wurde zusätzlich dadurch angekurbelt, dass Kunden Lagerbestände aufbauten, um auf zunehmende Versorgungsengpässe bei Komponenten zu reagieren. Auch beschleunigte Kundenaufträge in Erwartung von Preiserhöhungen aufgrund steigender Rohstoffpreise stützten die Nachfrage, wenn auch in geringerem Umfang.
  • Im Gebäudesegment zog die Nachfrage an, wobei Wohngebäude den Bereich Gewerbebauten übertrafen. Auch die Segmente Rechenzentren, Nahrungs- und Genussmittel, Bahn und Elektromobilität verzeichneten lebhafte Kundenaktivitäten. Im Öl- und Gasgeschäft waren die Aktivitäten verhalten, wenngleich das Servicegeschäft erste Anzeichen einer Erholung erkennen ließ.
  • Das Auftragsplus in der Region AMEA wurde durch das ausgezeichnete Wachstum in China gestützt. Auch in Europa und auf dem amerikanischen Kontinent legte der Auftragseingang kräftig zu.
Gewinn

Alle größeren Divisionen verbesserten sowohl das operative EBITA als auch die Marge, was im Geschäftsbereich zu einer Ergebnisverbesserung von 61 Prozent und einem Margenwachstum um 480 Basispunkte auf 16,2 Prozent führte.

  • Die starke Performance spiegelt den Effekt der höheren Auslastung der Anlagen aufgrund gestiegener Mengen, die verbesserte Preisbildung, vorausgegangene Kostenmaßnahmen, strengere Kostenkontrollen und rückläufige Reisekosten wider.
  • Während steigende Rohstoffkosten im Berichtsquartal nur einen sehr geringen nachteiligen Einfluss hatten, werden diese sich in den kommenden Quartalen zunehmend negativ auswirken, wenn zu höheren Preisen eingekaufte Rohstoffe aus den Vorräten genommen werden.
Die wichtigsten Kennzahlen zusammengefasst:

– Auftragseingang +6 Prozent auf 7,8 Milliarden US-Dollar, auf vergleichbarer Basis +1 Prozent

– Umsatz +11 Prozent auf 6,9 Milliarden US-Dollar, auf vergleichbarer Basis +7 Prozent

– Ergebnis der Geschäftstätigkeit 797 Millionen US-Dollar, Marge bei 11,5 Prozent

– Operatives EBITA von 959 Millionen US-Dollar, Marge bei 13,8 Prozent

– Unverwässerter Gewinn je Aktie +41 Prozent auf 0,25 US-Dollar

– Cashflow aus Geschäftstätigkeit von 543 Millionen US-Dollar, Cashflow aus Geschäftstätigkeit in fortgeführten Aktivitäten 523 Millionen US-Dollar

www.abb.com

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