Ungebrochen

von Thomas Buchbauer

„Würth blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2011 zurück. Uns geht es gut. Würth ist ein stark wachstumsorientiertes Unternehmen, das heute bereits den nächsten Erfolg im Blick hat und sich nicht auf den bisherigen Erfolgen ausruht. Wir sind auf dem richtigen Weg, schöpfen

Potenziale gezielt aus und konzentrieren uns auf unsere Kunden.“ So beschreibt Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe bei der Bilanzpressekonferenz am 10. Mai in Schwäbisch Hall das Geschäftsjahr 2011. „Vor dem Hintergrund einer anhaltend volatilen weltweiten Wirtschaftslage ist solides Handeln gefordert.

2011 haben wir mit 9,7 Milliarden Euro einen neuen Umsatzrekord erreicht. Berücksichtigt man die Tatsache, dass wir im ersten Quartal 2011 mit 18,6 Prozent außergewöhnlich erfolgreich gewachsen sind, ist die Steigerung von 7,9 Prozent in den ersten drei Monaten diesen Jahres als zufriedenstellend zu bezeichnen.“

Potenzialorientierung im Vertrieb

Der Direktvertrieb ist seit Anfang an Motor des Erfolgs der Würth-Gruppe. Entsprechend der Marktgegebenheiten und der Kundenbedürfnisse entwickelt das Unternehmen seine Vertriebsmodelle im Sinne des Mottos: „Jedem Kunden seinen Würth.“ Würth trägt ihm mit der Segmentierung des Vertriebs Rechnung und treibt deshalb auch den Mehr-Kanalvertrieb voran. Neben dem klassischen Direktvertrieb setzt Würth hauptsächlich auf e-Commerce und ein breites Niederlassungsnetz. Mit den Niederlassungen zielt Würth darauf ab, dass Kunden ihren Sofortbedarf an Werkzeugen und Verbrauchsmaterial schnell decken können. Denn kein Kunde soll länger als zehn Minuten zu seiner Würth-Niederlassung benötigen. Auf der Erhöhung der Produktivität liegt insgesamt das Hauptaugenmerk, denn sie ist eines der größten Potenziale eines Vertriebsunternehmens.

Unabhängigkeit von Marktsegmenten und Regionen

Bei verlangsamtem Wachstum in einzelnen Märkten ist die Würth-Gruppe wegen ihrer geografischen Ausbreitung und aufgrund der divisionalen Struktur weitgehend unabhängig von Regionen und Branchen. Über 32.000 Außendienstmitarbeiter sind das Herzstück der Unternehmensgruppe. Hinzu kommen über 1.200 Niederlassungen, davon 350 in Deutschland. Würth ist da, wo seine Kunden sind, sei es bei der größten Flughafenbaustelle Europas in Berlin Brandenburg oder beim familiengeführten Handwerksbetrieb. Im Mai 2012 begrüßt die Adolf Würth GmbH & Co. KG ihren 500.000sten Kunden in Deutschland.

Starkes Wachstum in Deutschland

Deutschland war 2011 ein wichtiger Pfeiler bei Umsatz und Ertrag. 4,4 Milliarden Euro wurden in Deutschland erzielt. Davon erwirtschaftete die Adolf Würth GmbH & Co. KG, die größte Einzelgesellschaft der Würth-Gruppe, einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 13,1 Prozent entspricht. Auch international wuchs der Konzern zweistellig mit einem Umsatzplus von 11,2 Prozent und erreichte 5,3 Milliarden Euro Umsatz. Würth ist in über 80 Ländern aktiv. Gerade vor dem Hintergrund teilweiser schwieriger volkswirtschaftlicher Situationen in einigen Ländern sind die Zahlen zufriedenstellend.

Umsatzplus in allen Geschäftsbereichen

Im Kerngeschäft, dem Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial für Handwerk und Industrie, wuchs die Würth-Gruppe 2011 um 11,0 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro, wobei der Bereich Industrie mit einem Plus von 21,0 Prozent besonders hervorzuheben ist. Bei den Allied Companies war unter anderem die Würth Elektronik Gruppe, darunter die Würth Elektronik eiSos, mit einem Zuwachs von 24,6 Prozent ein starker Umsatztreiber.

Solide Finanzlage trotz Sondereffekten

Das Betriebsergebnis der Würth-Gruppe steigt 2011 aufgrund der Verluste aus der Solarproduktion und den einmaligen Effekten in Zusammenhang mit deren Aufgabe im Vergleich zum Vorjahr nur um 2,6 Prozent auf 395 Millionen Euro (2010: 385 Millionen Euro). Ein weiterer Grund für die geringere Steigerungsquote ist, dass die teilweise stark gestiegenen Einkaufspreise nicht in vollem Umfang an die Kunden weitergegeben werden konnten. Das operative Betriebsergebnis 2011, bereinigt um die Sondereffekte aus dem Solargeschäft, ist mit 475 Millionen Euro um 90 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote liegt bei 39,1 Prozent und das Eigenkapital beläuft sich insgesamt auf 3,0 Milliarden Euro (2010: 2,9 Milliarden Euro). Die Ratingagenturen bestätigen die Finanzstärke der Würth-Gruppe mit einer positiven Bonitätseinstufung: Standard & Poor‘s vergab 2011 erneut das »A Rating«; auch Fitch Ratings behielt ihr „A- Rating“ bei. Klammert man das Ausnahmejahr 2009 aus, dann hat die Würth-Gruppe beim Cash Flow aus operativer Geschäftstätigkeit mit 554 Millionen Euro 2011 einen Rekordwert erzielt. Diese Mittel reichten mehr als aus, um die Investitionen zu finanzieren und die Fremdkapitalgeber mit Zinsen zu bedienen. Der zum Stichtag vorhandene Bestand an liquiden Mitteln ist zum einen für die Rückzahlung der Mitte 2012 fälligen Anleihen vorgesehen und steht zum anderen für die Finanzierung des weiteren Unternehmenswachstums zur Verfügung.

6 Prozent mehr Mitarbeiter

Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich 2011 von 62.433 auf 66.113 um 3.680 erhöht. 2.039 Mitarbeiter kamen im Außendienst hinzu. In Deutschland lag der Anstieg der Beschäftigten mit 1.446 Mitarbeitern – ein Plus von 8,2 Prozent – über dem Gruppendurchschnitt. Die Mitarbeiterzufriedenheit liegt auf hohem Niveau, was sich auch darin zeigt, dass Würth 2011 bei der Benchmarkstudie »Arbeitsplatzkultur« des Great Place to Work Institute Deutschland, an der das Unternehmen zum ersten Mal teilnahm, als bester Newcomer Platz fünf belegte.

Auf dem Weg zur Realisierung der »Vision 2020-20«

„Wir werden 2012 die Umsatzschwelle von 10 Milliarden Euro knacken. Außerdem rechnen wir mit einem angemessenen Ergebniswachstum und einer Rendite auf Vorjahresniveau. Ein insgesamt verlangsamtes weltweites Wirtschaftswachstum und wirtschaftliche Unsicherheiten in Europa führen aber dazu, dass sich das Jahr 2012 volatiler gestalten wird als 2011. Trotz verhaltenen Wachstums in den ersten Monaten 2012 sind wir überzeugt, dass wir im zweiten Halbjahr wieder zweistellig wachsen werden, falls die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sich nicht plötzlich verschlechtern.“ (Friedmann) Die Würth-Gruppe will schneller wachsen als der Wettbewerb, in den etablierten Geschäftsfeldern aus eigener Kraft, und mit selektiven Zukäufen in Zukunftsmärkten. Mit ihren über 400 Tochtergesellschaften ist sie ein dezentral geführter Konzern mit überwiegend mittelständischen Unternehmen, der deshalb besonders flexibel und schnell reagieren kann. „Was früher in der Wirtschaft als Ausnahmezustand galt, ist heute eher Normalzustand, nämlich Schwankungen und Unsicherheiten in irgendeinem Teil der Welt, in irgendeiner Branche. Mit unseren dezentralen Strukturen und flexiblen Prozessen sind wir ideal aufgestellt, um auf solche Situationen zu reagieren.“ (Friedmann) Bis 2020 will das Unternehmen mit 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit 20 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften.

www.wuerth.com
 

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