Umweltfreundliche Transformatoren aus Weiz heizen Londoner Schule

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Mit der Abwärme wird zukünftig eine Londoner Schule beheizt. Die ersten beiden der insgesamt drei Autotransformatoren mit 240 Megavoltampere (MVA) 400/132/13 Kilovolt (kV) wurden bereits erfolgreich geprüft und aus dem Werk ausgeliefert. Der dritte Transformator steht kurz vor dem Bahntransport von Weiz zum Donauhafen Linz. Im Herbst erfolgt die Anlieferung zur Baustelle nach London. Die Übergabe an den Kunden ist für April 2016 vorgesehen.

„Der gewonnene Auftrag zeigt einmal mehr, dass unsere Kompetenz im Transformatorenbau weltweit geschätzt wird. Das Werk in Weiz ist der größte Siemens-Standort für die Entwicklung und den Bau von Transformatoren“, erklärt Dr. Stefan Pieper, Leiter des Transformatorenwerks in Weiz. Der Standort ist seit über 120 Jahren untrennbar mit Produkten für die effiziente und nachhaltige Energieerzeugung und -verteilung verbunden. „Gemeinsam mit unserem Kunden konnten wir eine maßgeschneiderte Lösung für die Anforderungen im urbanen Raum entwickeln. Erst aufgrund der innovativen Ester-Technologie und dem damit verbundenen extrem geringen Brandrisiko war eine Errichtung im dicht bebauten Stadtgebiet möglich.“

Die Transformatoren für London aus Weiz sind nicht nur sicher, umweltfreundlich und geräuscharm – sie werden zukünftig auch für die Beheizung einer Schule genutzt. (Quelle: Siemens AG)Gerhard Geisswinkler, Niederlassungsleiter Siemens Steiermark, fügt hinzu: „Siemens in der Steiermark ist ein wesentlicher Motor für die regionale Wirtschaft und Beschäftigung. Wir investieren ganz bewusst in die Produktionsstandorte im Bundesland und sorgen so für wesentliche Wertschöpfungsimpulse in der Region.“ Allein das Transformatorenwerk in Weiz beschäftigt mit den Aufträgen, die hier abgewickelt werden, bis zu 900 weitere Unternehmen in Österreich. „Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, setzen wir auf die hoch spezialisierte Technik unserer Produkte und das Know-how unserer Mitarbeiter. So haben Siemens-Forscher aus der Niederlassung Graz gemeinsam mit Forschungspartnern ein Pilotprojekt zum Erfassen von Energieverlusten in ganzen Stadtvierteln gestartet. In Gleisdorf wurden Gebäude aus der Luft thermisch auf Energie- und Wärmeverluste analysiert. Ziel des Projekts ist es, durch Simulation der gewonnenen Daten, die effizientesten Energieoptimierungsmaßnahmen zu finden. Das Forschungsprojekt zeigt einmal mehr die Innovationskraft von Siemens in der Steiermark.“

Besondere Transformatoren für besondere Ansprüche
Im dicht besiedelten Zentrum von Großstädten wie London ist es besonders wichtig, dass Transformatoren sicher, geräuscharm und umweltfreundlich sind. Speziell für den Neubau eines Umspannwerkes in der britischen Hauptstadt hat das Siemens-Transformatorenwerk in Weiz daher Transformatoren entwickelt, die diesen Ansprüchen im besonderen Maß gerecht werden. Die Transformatoren zeichnen sich durch folgende Besonderheiten aus:

Verwendung von synthetischem Ester als Isolationsmedium
Diese Flüssigkeit kann sowohl durch Veresterung von Alkohol und Säuren als auch aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Ester ist biologisch abbaubar und zeichnet sich überdies durch ein extrem geringes Explosions- und Brandrisiko aus. Mit Ester isolierte Transformatoren sind daher ideal für den Einsatz in Umweltschutzgebieten und in Städten geeignet.

Abwärmenutzung zur Heizung einer Schule
Eine weitere Besonderheit der Transformatoren für London ist die sinnvolle Nutzung der beim Betrieb entstehenden Abwärme, die üblicherweise an die Umgebungsluft abgegeben wird. In Zusammenarbeit mit dem Kunden entwickelte Siemens eine Lösung, um über ein Wärmerückgewinnungssystem ein angrenzendes Schulgebäude umweltfreundlich mit der Abwärme der Transformatoren zu beheizen. Rund 4.000 kWh nutzbare Wärmeenergie erzeugen die drei Trafos pro Tag und können auf diese Weise umweltfreundlich genutzt werden.

Transformator im Low-Noise-Design
Bei der Aufstellung von Transformatoren in Ballungsräumen spielt neben der Zuverlässigkeit und Sicherheit auch die Geräuschemission eine große Rolle. Es muss gewährleistet sein, dass der Transformator bei unterschiedlichen Lastbedingungen sowie auch der Kühler des Transformators möglichst geräuscharm operieren. Ein maßgeschneidertes Dämmhaus sowie ein geräuschoptimierter Kühler mit frequenzgesteuerten Lüftern ergänzen das Low-Noise-Design.

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