Technik, die verbindet

von Thomas Buchbauer
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Die KNX-Austria-Verantwortlichen freuten sich, dass viele KNX-Mitglieder und Partner der Einladung ins Musiktheater Linz gefolgt waren. Zu Anfang begaben sich die zahlreich angereisten KNX-Mitglieder und Partner auf eine Besichtigungstour durch das Musiktheater. Das am 11. April eröffnete Gebäude war nicht nur für Konzertgeher interessant, sondern auch für die technisch interessierten Teilnehmer der KNX-Veranstaltung, da es mit moderner Gebäudesteuerung ausgestattet ist, die von acht Technikern betreut wird. „Die umfangreiche Technik, stellt uns bisweilen vor Herausforderungen. Ohne dieser Technik wäre ein großes Gebäude wie dieses aber nicht so effizient zu betreiben“, gab die Führungsleiterin zu bedenken.

VDas jährliche Treffen der KNX-Austria drehte sich diesmal um Planung und Dokumentation. or Beginn der Vorträge erinnerte Obmann Ing. Ernst Windhager die Anwesenden noch einmal daran, dass sich KNX-Austria als nationale Gruppe der KNX-Association, seit dem Herbst 2013 als Verein organisiert und stellte den Vorstand vor. Obmann-Stellvertreter ist Ing. Rainer Breineßl (Euro-Unitech Elektrotechnikges.m.b.H.), Kassier ist DI Mag. (FH) Gert Natiesta (Schneider Electric Austria Ges.m.b.H.), Kassier-Stellvertreter ist Markus Zack, (Siblik Elektrik GmbH & Co KG), und die Position des Schriftführers übernimmt Dipl. Wirtschaftsing. (FH) Andreas Gut (ABB AG). Danach präsentierte Windhager die aktuellsten Zahlen und Fakten bezüglich KNX (siehe Kasten).

„Die schönsten Projekte entstehen, wenn alle Beteiligten am selben Strang ziehen und in dieselbe Richtung gehen.“ Wolfgang Holzer. Wie gewinnt man?

Die Themen der Vorträge, drehten sich dieses Jahr vorwiegend um die richtige und wichtige Planung und Dokumentation bei KNX-Projekten. DI Wolfgang Holzer, »ein Architekt mit positiver Einstellung zu KNX«, wie er sich selbst betitelte, betonte, dass die Durchführung eines KNX-Projektes eine Teamleistung sei, bei der nur Erfahrung, Transparenz und die Berücksichtigung aller Beteiligten zum Erfolg führt. Als Architekt sei ihm KNX bei der Gestaltung eine positive Hilfe. Denn all die Funktionen, die in ein modernes Gebäude gehören, sollten wie selbstverständlich im Hintergrund ablaufen. Ein Bus-System, das an einer Stelle alle Funktionen bündelt, visualisiert und steuerbar macht, sei dabei ein wesentlich ansprechenderes Designelement als »sieben Schalter pro Zimmer«.

„Um einen KNX-Award zu gewinnen, braucht man Kunden, Architekten und Planer, die mit der Materie vertraut sind, muss viele Gewerke berücksichtigen und sich vor allem für den Award anmelden.“ Andreas TarmanAndreas Tarman, Systemintegrator und Gewinner des KNX-Awards, der mit Holzer zusammen arbeitete, stellte anschließend das Gewinnerprojekt im Detail vor und erläuterte was notwendig ist, um damit einen Preis zu holen. „Was braucht es, um einen KNX-Award zu gewinnen? Zuerst muss man sich einmal dafür anmelden“, stellte Tarman in den Raum. Was selbstverständlich klingt, ist aber in der Regel die erste Hürde, an der viele Projekte scheitern. Natürlich braucht es auch einen Kunden, der ein entsprechendes Budget zur Verfügung stellt und bereit ist, sich auch mit den Funktionen auseinanderzusetzen. Der Hausherr des Gewinner-Projektes, ließ sich jedenfalls nicht lumpen. 150 Komponenten von 10 verschiedenen Herstellern regeln in seinem Haus vom Licht, über die Beschattung, Bewässerung, Heizung, Klima und Lüftungsteuerung, bis hin zu Multimedia und einer ausgeklügelten Poolsteuerung, die PH- und Chlorwerte sowie die Temperatur regelt, alles was die moderne KNX-Technik erlaubt. Sämtliche Verbraucher wurden visualisiert und in ein Smart-metering-System integriert.

Planung ist alles„Die integrative, gewerkübergreifende und qualitativ hochwertige Planung ist das Fundament für ein Funktionieren einer intelligenten Immobilie über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg.“ Arnold Stengg.

Einen Einblick in die Arbeit eines Gebäudesystemtechniker, gab Ing. Arnold Stengg, der diese Berufsbezeichnung der des »Elektroplaners« vorzieht. „Die perfekte Planung gibt es nicht“, ließ Stengg dabei verlauten. „Das soll aber nicht heißen, dass man nicht planen soll – im Gegenteil.“ Denn Planung sei die Grundlage einer umfassenden Dokumentation. Diese muss so angelegt sein, dass sie für jeden nachvollziehbar ist, ein Leistungsverzeichnis beinhalten und am besten in kurzen aussagekräftigen Texten für Fachleute formuliert ist. Eine umfassende Legende sei der Schlüssel dazu. Zusätzlich müssen in der Dokumentation Elektrobefund, Datensicherung, also Software und Quellcode enthalten sein. „Erstellt dabei professionell gestaltete und umfangreiche Pläne“, riet Stengg, „denn die Dokumentation, die man am Ende dem Kunden übergibt, ist die eigene Visitenkarte im Großformat!“ Zu beachten sei in jedem Fall auch das Pflichtenheft, das zu Anfang ausführlich erarbeitet werden sollte, um später nachvollziehen zu können, was mit dem Kunde vereinbart war.

„Wir sind nicht dazu da, Baumarktware zu verkaufen! Verzichtet lieber auch einmal auf eine Baustelle und lernt auch aggressiv vorzugehen. Nur so können wir im Konkurrenzkampf gegen ausländische Unternehmen gewinnen.“ Joe WitkeBundesinnungsmeister Joe Witke war nach dem Vortrag von Arnold Stengg sprachlos – aber nur beinahe – denn es sei ihm bisher noch nie passiert, dass ein Gebäudesystemtechniker in einem Vortrag bereits alles vorweggenommen und er nur mehr zustimmen könne. Witke wäre aber nicht für seinen »Schmäh« bekannt, wenn er nicht trotzdem noch etwas fände, womit er seine Zuhörer unterhalten könnte. So erinnerte er daran, dass ein Anlagenheft eine Arbeit mehrerer Tage sei und vom »intelligentesten« Mitarbeiter im Betrieb ausgestellt werden sollte. „Dazu muss dieser Techniker aber schreiben können! Und zwar so, dass ein anderer zwei Wochen später noch weiß, was damit gemeint war. Das ist am Ende auch etwas wert!“, sprach der Joe und sorgte damit für Gelächter im Publikum. Danach richtete er noch der Industrie seinen Dank aus, da diese, im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, begriffen hätte, mit Funktionen Haustechnik betreffend Werbung zu machen. „Liebe Industrie, nach dem wir es nicht schaffen zu verkaufen, macht die Werbung bitte so, dass der Konsument uns in Zukunft dazu zwingt, ihm intelligente Haussteuerungskomponenten zu verbauen!“

 

Die aktuellen KNX-Zahlen im Überblick:

  • 329 Mitglieder in 36 Ländern
  • 39.562 Partner in 123 Ländern 3.480 davon in Österreich
  • 273 Schulungsstätten in 50 Ländern 15 davon in Österreich
  • 36 nationale Organisationen davon eine in Österreich
  • 10 Userclubs in 9 Ländern davon einer in Österreich
  • rund 7.000 zertifizierte Produkte im Handel
  • davon wurden weltweit verkauft 64.000.
  • KNX-Projekte wurden bisher in 120 Länder realisiert

 

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