Stromerzeugung am Fenster

von Thomas Buchbauer

„Der Film unterliegt nicht fundamentalen thermodynamischen Einschränkungen, die für Halbleiter-Materialien gelten. Im Prinzip sollten sehr hohe Effizienzen nur eine Frage der Weiterentwicklung sein“, meint Chris Binns, Professor für Nanotechnologie an der University of Leicester gegenüber pressetext. Er arbeitet mit EnSol an der Kommerzialisierung der Technologie zusammen, die 2016 marktreif sein soll.

Nanopartikel-Durchbruch

Dünnschicht-Solarzellen an sich sind nicht neu. „Meines Wissens nach ist dies die einzige Technologie, die auf den speziellen optischen Eigenschaften metallischer Nanopartikel beruht“, betont Binns. Diese Partikel mit Durchmessern von etwa zehn Nanonmetern werden in Leicester hergestellt, um Prototypen der EnSol-Technologie zu ermöglichen. Die Photovoltaik-Schicht könnte leicht mittels gängiger Vakuum-Beschichtungstechnologie aufgebracht werden, so der Nanotechnologe.

Doch EnSol zielt darauf ab, dass die neue Solarzellen-Technologie sogar als Spray und damit besonders leicht aufgetragen werden kann. „Der Film mit den Nanopartikeln könnte schon jetzt als Spray gefertigt werden. Die Herausforderung werden die Elektroden sein“, sagt Binns. Eine Beschichtung von Fensterscheiben würde jedenfalls nur zu einer leichten Tönung führen, da der Film sehr dünn ist. Zudem ist die Technologie auch für Dachziegel oder Gebäudefronten geeignet.

Beachtliche Ausbeute

Die von EnSol angestrebte Effizienz von 20% oder mehr wäre für eine Dünnschicht-Solarzelle durchaus beachtlich. Denn das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg hat erst Ende Juli mit 20,3% Wirkungsgrad einen neuen Labor-Weltrekord für sogenannte CIGS-Dünnschichtzellen gemeldet. Die Ausbeute kommerzieller Dünnschicht-Module liegt deutlich niedriger. Global Solar beispielsweise hat im Februar 2010 einen Wert von 13,2% für CIGS-Module gemeldet (Quelle: pressetext).

www.ensol.no
www.globalsolar.com

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