ABB-Geschäftsjahr 2018 im Überblick:

Solides Wachstum

von Sandra Eisner
zum Firmenprofil

„Wir haben das Unternehmen im Geschäftsjahr 2018 auf den Wachstumspfad zurückgeführt und ein solides Auftrags- und Umsatzwachstum erwirtschaftet. Unser führendes Angebot im Bereich Robotik und Antriebe hat erheblich zum Umsatzplus beigetragen. Darüber hinaus haben wir mit der Division Industrieautomation und unserem Digitalangebot ABB Ability eine starke Rolle in der sich weiter erholenden Prozessindustrie gespielt. Die operativen Verbesserungen werden wir in der Division Elektrifizierungsprodukte und im gesamten Unternehmen weiter konsequent vorantreiben“, sagte ABB-CEO Ulrich Spiesshofer.

„2018 haben wir die Weichen für die Neuausrichtung von ABB als innovativer Technologieführer für digitale Industrien gestellt. Wir haben drei transformatorische Maßnahmen angekündigt, um unser Portfolio zu fokussieren, unser Geschäftsmodell zu vereinfachen und grundlegend umzustellen und um die führenden Marktpositionen unseres Unternehmens auszubauen. Unsere Zuversicht spiegelt sich in dem Vorschlag wider, die Dividende zum zehnten Mal in Folge auf nun CHF 0,80 anzuheben.“

Die wichtigsten Kennzahlen

Am 17. Dezember 2018 gab ABB bekannt, dass das Unternehmen eine Vereinbarung über den Verkauf seiner Division Stromnetze geschlossen hat. Infolgedessen werden die Ergebnisse von Stromnetze als nichtfortgeführte Aktivitäten ausgewiesen. Die Ergebnisse des Unternehmens wurden für alle Perioden entsprechend angepasst.

Kurzfristiger Ausblick

Die makroökonomischen Signale für Europa sind gemischt und tendieren in den USA aufwärts; für China wird weiterhin Wachstum erwartet. Die globalen Märkte wachsen, wobei die geopolitischen Unsicherheiten in verschiedenen Teilen der Welt zunehmen. Der Ölpreis und Effekte aus der Währungsumrechnung werden das Unternehmensergebnis voraussichtlich weiterhin beeinflussen.

Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2018

ABB erzielte 2018 ein starkes Auftrags- und Umsatzwachstum. Das Digitalangebot ABB Ability des Unternehmens baute seine führende Marktstellung weiter aus. Der Gesamtauftragseingang erhöhte sich um 8 Prozent (14 Prozent in US-Dollar) bei starken Beiträgen aus der Division Robotik und Antriebe und der Division Industrieautomation sowie einem soliden Leistungsausweis der Division Elektrifizierungsprodukte. In sämtlichen Regionen waren beim Auftragseingang ähnliche Wachstumstrends zu beobachten. Basisaufträge (Aufträge unter 15 Millionen US-Dollar) stiegen 2018 um 6 Prozent (14 Prozent in US-Dollar) und legten in allen Divisionen und Regionen zu. Großaufträge erhöhten sich um 45 Prozent (20 Prozent in US-Dollar), allerdings ausgehend von einem niedrigen Vergleichswert. Sie steuerten 7 Prozent zum gesamten Auftragseingang bei, gegenüber 6 Prozent im Vorjahr. Serviceaufträge wuchsen um 7 Prozent (12 Prozent in US-Dollar) und machten 19 Prozent der Gesamtaufträge des Konzerns aus.

Der Umsatz verbesserte sich um 4 Prozent (10 Prozent in US-Dollar) auf 27.662 Millionen US-Dollar. Er legte in allen Divisionen zu, was auf die starke Performance der Division Robotik und Antriebe und die robusten Beiträge der Divisionen Elektrifizierungsprodukte und Industrieautomation zurückzuführen ist. Das Servicegeschäft erzielte ein Umsatzplus von 7 Prozent (11 Prozent in US-Dollar) und steuerte 19 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Das Book-to-Bill-Verhältnis stieg von 0,99x im Vorjahr auf 1,03x im Geschäftsjahr 2018.

ABB setzte die Verlagerung ihres Schwerpunkts konsequent fort. Das Unternehmen minderte Risiken im Portfolio und verbesserte seine Aussichten für organisches Wachstum. Beim Ausstieg aus der Generalunternehmertätigkeit (EPC-Geschäft) machte ABB weitere Fortschritte. So übertrug ABB ihr Geschäft mit schlüsselfertigen AC-Umspannwerken auf Linxon, ein neu gegründetes Joint Venture mit SNC Lavalin. ABB setzt weiterhin den Ausstieg aus verbleibenden EPC-Altverträgen fort. Diese belasteten das Ergebnis, das in der Berichtsperiode für die nicht zum Kerngeschäft gehörende Geschäftseinheit innerhalb von Konzernaufwand und Sonstiges ausgewiesen wurde. Mit der am 30. Juni 2018 abgeschlossenen Übernahme von GE Industrial Solutions („GEIS“) hat ABB die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Division Elektrifizierungsprodukte gestärkt. Die Integration schreitet gut voran. Der Leistungsausweis von GEIS entsprach im zweiten Halbjahr 2018 den Erwartungen des Managements.

Am 17. Dezember 2018 kündigte ABB fundamentale Maßnahmen zur Fokussierung und Vereinfachung des Unternehmens und zur Stärkung der Technologieführerschaft in digitalen Industrien an. Zu diesen Maßnahmen zählt auch der Verkauf der Division Stromnetze. Infolge des angekündigten Verkaufs werden die Ergebnisse von Stromnetze nun als nichtfortgeführte Aktivitäten ausgewiesen. Zudem hat das Unternehmen für die Perioden 2017 und 2018 so genannte Stranded Costs in seinem operativen EBITA ausgewiesen – im Einklang mit den in der Bekanntmachung vom 17. Dezember 2018 veröffentlichten Erwartungen des Unternehmens. Stranded Costs sind vom Konzern für Stromnetze erbrachte Dienstleistungen, die nicht die Kriterien für eine Bilanzierung als nichtfortgeführte Aktivitäten erfüllen. Diese Dienstleistungen umfassen Immobilien-, IT- und andere Konzerndienstleistungen. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Großteil dieser Kosten entweder auf Stromnetze übertragen wird oder mit dem im ersten Halbjahr 2020 erwarteten Abschluss der Transaktion wegfällt.

Einschließlich Stranded Costs in Höhe von 297 Millionen US-Dollar belief sich das operative EBITA von ABB im Geschäftsjahr 2018 auf 3.005 Millionen US-Dollar und erhöhte sich damit um 7 Prozent in US-Dollar (5 Prozent in Lokalwährungen). Die operative EBITA-Marge erreichte 10,9 Prozent. Darin enthalten waren eine Reduzierung um 110 Basispunkte durch Stranded Costs, eine Minderung um 100 Basispunkte im Zusammenhang mit nicht zum Kerngeschäft gehörenden Altaktivitäten und eine Verwässerung um 40 Basispunkte durch GEIS.

Der auf ABB entfallende Konzerngewinn lag bei 2.173 Millionen US-Dollar und damit 2 Prozent tiefer als 2017. Der unverwässerte Gewinn je Aktie ging um 2 Prozent auf 1,02 US-Dollar zurück. Der operative Gewinn je Aktie2betrug 1,33 US-Dollar, was währungsbereinigt2 einem Anstieg um 8 Prozent entspricht.

Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit belief sich im Geschäftsjahr 2018 auf 2.924 Millionen US-Dollar und lag damit 23 Prozent unter dem Vorjahreswert. Ursächlich hierfür waren insbesondere der geringere Cashflow aus nichtfortgeführten Aktivitäten und der ungünstigere Zeitpunkt von Steuerzahlungen. Das Nettoumlaufvermögen in Höhe von 2.584 Millionen US-Dollar belief sich Ende 2018 auf 9 Prozent des Umsatzes – gegenüber 10 Prozent zum Ende des Vorjahres. Die Investitionsausgaben des Konzerns betrugen im Gesamtjahr 2018 772 Millionen Euro und bewegten sich damit auf dem Niveau von 2017. Der bereinigte Free Cashflow2 in Höhe von 2.024 Millionen US-Dollar lag 31 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Dividende

Der Verwaltungsrat von ABB hat für das Geschäftsjahr 2018 eine ordentliche Dividende von CHF 0,80 je Aktie vorgeschlagen. Dieser Vorschlag bedarf der Zustimmung der Aktionäre an der am 2. Mai 2019 stattfindenden Generalversammlung des Unternehmens. Er entspricht der Dividendenpolitik von ABB, über den Zeitverlauf eine stetig steigende und nachhaltige Dividende auszuschütten. Das Ex-Dividende-Datum und das Ausschüttungsdatum in der Schweiz dürften in den Mai 2019 fallen. Weitere Informationen werden auf der Website von ABB zur Verfügung gestellt.

Konzernergebnis des 4. Quartals 2018
Auftragseingang

Der Gesamtauftragseingang erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 7 Prozent (10 Prozent in US-Dollar) mit Zuwächsen in allen Divisionen und Regionen. Basisaufträge stiegen im Berichtsquartal um 5 Prozent (11 Prozent in US-Dollar) und legten in allen Divisionen zu. Großaufträge machten 5 Prozent des gesamten Auftragseingangs aus und blieben damit im Vergleich zur Vorjahresperiode stabil. Der Auftragsbestand verbesserte sich in allen Divisionen und wuchs gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent (5 Prozent in US-Dollar) auf 13,1 Milliarden US-Dollar zum Jahresende.

Serviceaufträge legten um 5 Prozent zu (7 Prozent in US-Dollar) und machten 20 Prozent der Gesamtaufträge des Konzerns aus, gegenüber 21 Prozent im Vorjahresquartal.

Änderungen im Geschäftsportfolio, einschließlich der Übernahme von GEIS, wirkten sich mit 8 Prozent positiv auf den Gesamtauftragseingang aus. Umrechnungseffekte hatten einen negativen Effekt von 5 Prozent auf den Auftragseingang.

Marktüberblick

Die Auftragslage entwickelte sich für ABB im Berichtsquartal in allen drei Regionen positiv:

In der Region Europa erhöhte sich der Auftragseingang insgesamt um 4 Prozent (5 Prozent in US-Dollar). Die positiven Beiträge aus Italien, Schweden, den Niederlanden und Frankreich konnten die geringeren Beiträge aus Deutschland, Norwegen und Spanien mehr als ausgleichen. Basisaufträge stiegen um 2 Prozent (2 Prozent in US-Dollar).

In der Region Amerikanischer Kontinent wuchs der Gesamtauftragseingang um 11 Prozent (32 Prozent in US-Dollar). In den USA erhöhten sich die Aufträge um 8 Prozent (38 Prozent in US-Dollar), und auch Mexiko und Brasilien verzeichneten Zuwächse. Basisaufträge verbesserten sich auf dem amerikanischen Kontinent um 13 Prozent (37 Prozent in US-Dollar).

In der Region Asien, Naher Osten und Afrika (AMEA) legte der Auftragseingang insgesamt um 7 Prozent zu (stabil in US-Dollar), gestützt auf das Wachstum in China, Indien und Japan. In China ließ die Nachfrage in einigen Absatzmärkten nach, blieb jedoch insgesamt positiv. Hier erhöhte sich der Gesamtauftragseingang um 6 Prozent (6 Prozent in US-Dollar). Basisaufträge blieben in der Region AMEA stabil (Rückgang um 1 Prozent in US-Dollar).

Die Nachfrage war in den meisten wichtigen Kundensegmenten von ABB positiv:

In der Prozessindustrie, einschließlich der Öl- und Gasindustrie, Bergbauindustrie und Papier- und Zellstoffindustrie, herrschte lebhafte Nachfrage nach dem ABB-Portfolio. Kunden investierten weiterhin in Automationstechnik und digitale Lösungen.

Auch in der Fertigungsindustrie war weiterhin eine solide Nachfrage zu beobachten, mit anhaltendem Wachstum im Nahrungsmittel- und Getränkesektor. Die Automobilindustrie verzeichnete ebenfalls eine starke Nachfrage. Kunden investierten in Roboterlösungen für ihre Montagelinien – sowohl für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor als auch für Elektroautos. Dadurch konnten rückläufige Investitionen seitens Kunden aus der Unterhaltungselektronikbranche mehr als ausgeglichen werden.

Im Transport- und Infrastrukturmarkt herrschte lebhafte Nachfrage. Die Nachfrage von Kunden aus dem Bau- und Gebäudesektor war robust. Bei Rechenzentren setzte sich das Wachstum fort, wobei der Schwerpunkt auf kombinierten Automations- und Verteilungslösungen lag. Auch Kunden aus dem Segment der Kreuzfahrtschiffe und dem Bahnsektor erteilten weitere Aufträge.

Umsatz

Der Umsatz verbesserte sich um 5 Prozent (9 Prozent in US-Dollar) auf 7.395 Millionen US-Dollar – mit kräftigem Wachstum in der Division Robotik und Antriebe, einem robusten Leistungsausweis in der Division Elektrifizierungsprodukte und einem stabilen Ergebnis in der Division Industrieautomation. Das Servicegeschäft erzielte ein Umsatzplus von 4 Prozent (8 Prozent in US-Dollar), wobei sich Lösungen aus dem führenden Digitalportfolio ABB Ability des Unternehmens als Treiber erwiesen. Das Servicegeschäft steuerte 20 Prozent zum Gesamtumsatz bei und blieb damit gegenüber dem Vorjahresquartal stabil.

Änderungen im Geschäftsportfolio, einschließlich der Übernahme von GEIS, wirkten sich mit 8 Prozent positiv auf den Umsatz aus. Die Entwicklung der Wechselkurse führte beim Umsatz zu einem negativen Umrechnungseffekt von 4 Prozent.

Das Book-to-Bill-Verhältnis stieg von 0,93x im Vorjahreszeitraum auf 0,94x im Berichtsquartal.

Operatives EBITA

Das operative EBITA belief sich im vierten Quartal auf 584 Millionen US-Dollar und lag damit 12 Prozent (10 Prozent in US-Dollar) unter dem Wert der Vorjahresperiode. In der operativen EBITA-Marge von 7,9 Prozent enthalten ist eine Belastung in Höhe von 72 Millionen US-Dollar bzw. 100 Basispunkten durch Stranded Costs. Darüber hinaus spiegelt die operative EBITA-Marge eine Reduzierung um 260 Basispunkte durch Belastungen aus nicht zum Kerngeschäft gehörenden Altaktivitäten (insbesondere im Zusammenhang mit Umspannwerken) sowie eine Verwässerung um 40 Basispunkte durch die Übernahme von GEIS wider.

Konzerngewinn, unverwässerter und operativer Gewinn je Aktie

Der Konzerngewinn ging gegenüber der Vorjahresperiode um 19 Prozent auf 317 Millionen US-Dollar zurück. Der unverwässerte Gewinn je Aktie gab ebenfalls um 19 Prozent nach und lag bei 0,15 US-Dollar. Der operative Gewinn je Aktie belief sich auf 0,30 US-Dollar und verringerte sich um 9 Prozent, währungsbereinigt4 um 6 Prozent.

Cashflow aus Geschäftstätigkeit

Der solide Cashflow aus Geschäftstätigkeit des Konzerns betrug 1.867 Millionen US-Dollar und blieb gegenüber dem ähnlich starken Cashflow des Vorjahresquartals stabil. Die fortgesetzte Konzentration auf das Umlaufvermögen wirkte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode positiv aus. Dem standen jedoch ungünstigere Zeitpunkte von Steuerzahlungen und ein geringerer Beitrag aus nichtfortgeführten Aktivitäten entgegen.

Performance der Divisionen im 4. Quartal 2018

Mit Wirkung zum 1. Januar 2018 wurde die Führungsverantwortung und Aufsicht für bestimmte verbleibende EPC-Geschäfte (Generalunternehmertätigkeit), die zuvor den operativen Segmenten der Divisionen Industrieautomation, Robotik und Antriebe und der ehemaligen Division Stromnetze angehörten, auf eine neue, nicht zum Kerngeschäft gehörende operative Geschäftseinheit innerhalb von Konzernaufwand und Sonstiges übertragen. Die Division Stromnetze wurde von fortgeführten Aktivitäten auf nichtfortgeführte Aktivitäten übertragen. Alle früher ausgewiesenen Beträge wurden im Einklang mit diesen Portfolioänderungen angepasst.

Elektrifizierungsprodukte

Der Gesamtauftragseingang erhöhte sich um 2 Prozent (23 Prozent in US-Dollar), externe Basisaufträge stiegen um 3 Prozent (27 Prozent in US-Dollar). Der guten Produktnachfrage stand der rückläufige Eingang von Systemaufträgen entgegen. Der Umsatz verbesserte sich um 3 Prozent (23 Prozent in US-Dollar), insbesondere aufgrund von Zuwächsen im kurzzyklischen Geschäft. Die operative EBITA-Marge ging gegenüber der Vorjahresperiode um 300 Basispunkte auf 11,7 Prozent zurück. Die Integration von GEIS verwässerte die Margen entsprechend den Erwartungen um 210 Basispunkte. Ohne GEIS wurden die operativen Margen durch vertragliche Belastungen um rund 90 Basispunkte gedrückt. Dadurch wurden der positive Geschäftsmix sowie die Kosteneinsparungen und Preismaßnahmen im Berichtsquartal aufgehoben.

Industrieautomation

Die Gesamtaufträge stiegen gegenüber der Vorjahresperiode um 8 Prozent (4 Prozent in US-Dollar), unterstützt durch verschiedene Großaufträge. Externe Basisaufträge legten um 4 Prozent zu (stabil in US-Dollar). Im Segment der Kreuzfahrtschiffe und in der Prozessindustrie, einschließlich der Bergbauindustrie und Papier- und Zellstoffindustrie, war im vierten Quartal ein starker Auftragseingang zu beobachten. Der Umsatz blieb stabil (Rückgang um 4 Prozent in US-Dollar). In der operativen EBITA-Marge von 12,9 Prozent spiegeln sich ein veränderter Geschäftsmix und eine Sonderbelastung aus dem Zahlungsausfall eines Kunden wider. Dadurch wurde die Marge der Division um rund 80 Basispunkte reduziert.

Robotik und Antriebe

Die Division verzeichnete eine anhaltend gute Auftragsdynamik. Die Gesamtaufträge stiegen um 11 Prozent (7 Prozent in US-Dollar), externe Basisaufträge um 6 Prozent (2 Prozent in US-Dollar). Alle Regionen erzielten ein Auftragsplus, gestützt auf Großaufträge aus der Automobil- und Bahnindustrie und auf die fortgesetzte Nachfrage aus der Prozessindustrie. Der Umsatz wuchs um 11 Prozent (7 Prozent in US-Dollar). Die operative EBITA-Marge erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 120 Basispunkte auf 15,0 Prozent. Treiber hierfür waren Volumensteigerungen und das fortgesetzte Kostenmanagement.

Highlights 2018

Im Geschäftsjahr 2018 verzeichnete ABB in allen Divisionen und Regionen eine starke Auftragsdynamik. Das Unternehmen baute seine Position als innovativer Technologieführer in digitalen Industrien aus. So wurde ABB Ability von Branchenanalysten zur weltweiten Nummer 1 im Bereich Prozessleitsysteme (DCS) und Enterprise Asset Management Software gekürt. ABB Ability wurde 2017 eingeführt. Die Plattform umfasst heute mehr als 220 digitale Lösungen, die Unternehmen in die Lage versetzen, ihre Produktivität und Sicherheit zu steigern und gleichzeitig die Kosten zu senken. Ende 2018 führten ABB und Helsinki City Transport einen wegweisenden Test mit einer ferngesteuerten Passagierfähre durch. Die Fähre wurde mit dem neu entwickelten dynamischen Positioniersystem ABB Ability Marine Pilot Control nachgerüstet und von einem Kontrollzentrum in Helsinki aus gesteuert.

ABB investiert weiter in ihre Zukunft und kündigte 2018 mehrere große Vorhaben an. So investiert ABB 100 Millionen Euro in den Bau eines zukunftsweisenden Forschungs- und Entwicklungscampus in Österreich. Im Rahmen einer Investition von 150 Millionen US-Dollar errichtet ABB in Shanghai, China, zudem eine hochmoderne flexible Roboterfabrik mit einem Kompetenzzentrum für Künstliche Intelligenz.

Mit der am 30. Juni 2018 abgeschlossenen Übernahme von GEIS stärkt ABB die Wettbewerbsfähigkeit von Elektrifizierungsprodukte, insbesondere auf dem attraktiven nordamerikanischen Markt. ABB strebt an, ab 2022 Synergien von 200 Millionen US-Dollar jährlich mit GEIS zu erzielen.

Am 17. Dezember 2018 kündigte ABB an, dass sie die Division Stromnetze an Hitachi verkaufen und die bestehende Partnerschaft mit dem Unternehmen damit erweitern wird. Parallel dazu gab ABB ihre Absicht bekannt, ihre Unternehmensstruktur zu vereinfachen und vier führende Geschäftsbereiche zu schaffen: Elektrifizierung, Industrieautomation, Antriebstechnik sowie Robotik und Fertigungsautomation. ABB rechnet mittelfristig mit Kostensenkungen von jährlich 500 Millionen US-Dollar (Run-Rate) im gesamten Konzern. Bis 2020 werden rund 500 Millionen US-Dollar an nicht-operativen Restrukturierungs- und Implementierungskosten erwartet. ABB strebt für den Konzern mittelfristig eine operative EBITA-Marge von 13 bis 16 Prozent an.

Veränderungen im Management

ABB hat bekannt gegeben, dass Sylvia Hill (59) mit Wirkung zum 1. Juni 2019 zum Chief Human Resources Officer ernannt und in die Konzernleitung berufen wird. Sie folgt auf Jean-Christophe Deslarzes (55), der von seiner Position zurücktritt, um eine nicht-exekutive Aufgabe zu übernehmen. Sylvia Hill trat dem Human-Resources-Team von ABB 1993 bei und übte seither Funktionen mit zunehmender Verantwortung im Personalbereich aus. Unter anderem war sie HR-Leiterin der Division Robotik und Antriebe, HR-Managerin für Frankreich und die Tschechische Republik und HR-Leiterin der Mittelmeerregion. Zurzeit leitet sie die Konzernfunktion Global HR Services and HR Transformation.

„Sylvia bringt umfassende Erfahrung im Personalbereich und im Veränderungs- und Talentmanagement mit“, erklärte ABB-CEO Ulrich Spiesshofer. „Ich freue mich, Sylvia in der Konzernleitung begrüßen zu dürfen. Ich danke JC Deslarzes für sein herausragendes Engagement als Chief Human Resources Officer in den vergangenen fünf Jahren. Unter seiner Leitung hat ABB ein erstklassiges Talentmanagement entwickelt, eine exzellente Personalentwicklungsstrategie für das digitale Zeitalter ausgearbeitet und das Unternehmen für junge Talente wesentlich attraktiver gemacht.“

Deslarzes wird die Transformation von ABB bis Anfang 2020 unterstützen und direkt an den CEO Ulrich Spiesshofer berichten. Er bleibt nicht-exekutiver Chairman von ABB India.

Wie ABB im Dezember 2018 bekanntgab, wurde Morten Wierod, derzeit Leiter der Geschäftseinheit Antriebe, mit der Leitung des neu geschaffenen Geschäftsbereichs Antriebstechnik betraut. Wierod tritt zum 1. April 2019 der Konzernleitung bei.

Kurz- und langfristiger Ausblick

Die makroökonomischen Signale für Europa sind gemischt und tendieren in den USA aufwärts; für China wird weiterhin Wachstum erwartet. Die globalen Märkte wachsen, wobei die geopolitischen Unsicherheiten in verschiedenen Teilen der Welt zunehmen. Der Ölpreis und Effekte aus der Währungsumrechnung werden das Unternehmensergebnis voraussichtlich weiterhin beeinflussen.

Die Geschäftsbereiche von ABB sind weltweit die Nummer 1 oder Nummer 2 auf attraktiven, von starken Wachstumstreibern geprägten Märkten. Der für die neuen Geschäftsbereiche Elektrifizierung, Industrieautomation, Antriebstechnik sowie Robotik und Fertigungsautomation von ABB adressierbare Markt wird langfristig voraussichtlich um 3,5 bis 4 Prozent im Jahr wachsen.

www.abb.com

Ähnliche Artikel

Hinterlassen Sie einen Kommentar

* Zur Speicherung Ihres Namens und Ihrer E-Mailadresse klicken Sie bitte oben. Durch Absenden Ihres Kommentars stimmen Sie der möglichen Veröffentlichung zu.

Unseren Newsletter abonnieren - jetzt!

Neueste Nachrichten aus der Licht- und Elektrotechnik bestellen.