»So wird Wettbewerbsfähigkeit stark beeinträchtigt«

von

Denn nach den Plänen der Regierung soll bei der Privatnutzung von Dienstautos bei Pkws mit einem CO2-Ausstoß von mehr als 120 g/km ein (erhöhter) Sachbezug von zwei Prozent der Anschaffungskosten zur Anwendung kommen. Die Obergrenze der Last steigt dadurch von 720 Euro auf 960 Euro. Das kann bis zu 2.880 Euro mehr an Steuern im Jahr kosten, rechnet das Wirtschaftsblatt vor. Die Automobilbranche fürchtet, dass dies viele Mitarbeiter dazu verleiten wird, auf den Dienstwagen zu verzichten. Ebenso zu leiden werden aber viele österreichische Unternehmen haben. Landesinnungsmeister Ernst Konrad springt stellvertretend für sie in die Bresche.

Es reicht!
Der Preisdruck im Baugewerbe ist enorm und trotzdem soll wieder das Gewerbe zahlen. Im Bau und Baunebengewerbe ist das Benutzen von Firmen-KFZ auch für Heimfahrten aus zeitlichen und ökologischen Gründen unumgänglich (Werkzeugtransport, Flexibilität, kurzfristige Terminarbeiten usw.). Müsste ein Mitarbeiter täglich zweimal zum Autowechsel in die Firma fahren, würden zusätzliche Zeiten und viele zusätzliche Kilometer, also zusätzliche Kosten für Firma und Mitarbeiter anfallen. Abgesehen davon, ist dies eigentlich aus ökologischer Sicht ein Wahnsinn. Der Wegfall des Pendlergeldes bedeutet außerdem einen Einkommensverlust und kann nicht durch den Arbeitgeber ersetzt werden (wie viele Mitarbeiter meinen). Eine ausreichende Vorab-Information für die betroffenen Arbeitnehmer hat nicht stattgefunden. Der Sachbezug stellt eine Steuer von der Steuer von der Steuer dar und steigt auch mit der Erhöhung der Nova mit.

Von der steirischen Industrie und dem Großgewerbe werden immer mehr Aufträge an Billiganbieter aus den Nachbarländern vergeben (Preisunterschiede bis –30% und mehr). Die Folge daraus: die Insolvenzen im Gewerbe steigen!
Hinsichtlich Sozialdumping kontrolliert werden aber vorwiegend einheimische Firmen, wie beispielsweise der Fall einer Jungunternehmerin zeigt, die sich nach zwei Wochen Selbstständigkeit mit zwei Mitarbeitern einer Kontrolle der Finanzpolizei mit sechs Mann gegenübersah!

Wann kommt nun endlich eine finanzielle Entlastung und eine Ankurbelung der Wirtschaft? Mit den derzeit diskutierten Maßnahmen (permanent die Kosten in die Höhe zu treiben) ist das nicht möglich. Eine positive Regelung für die im Bau und Baunebengewerbe beschäftigten Mitarbeiter ist daher dringend notwendig: Damit die schlechte Auftragslage im Baugewerbe verbessert werden kann, sollte man den Unternehmerbonus verdreifachen. Dies würde dem Pfusch entgegenwirken und Arbeitsplätze schaffen, außerdem fließt ein großer Teil wieder über Steuern retour in den Staatstopf. Das ist kostenmäßig, im Verhältnis zu anderen Baustellen wie Banken usw., ein kleiner Tropfen aber mit großer Wirkung.

Haben Sie bereits ähnliche Erfahrungen gemacht, oder möchten Sie Ihrem Ärger ebenfalls einmal Luft machen, dann diskutieren Sie im Kommentarbereich mit!

Ähnliche Artikel

Schreiben Sie einen Kommentar zu Redaktion Antwort abbrechen

* Zur Speicherung Ihres Namens und Ihrer E-Mailadresse klicken Sie bitte oben. Durch Absenden Ihres Kommentars stimmen Sie der möglichen Veröffentlichung zu.

0 Kommentar

Redaktion 16. Juni 2015 - 14:41

Sehr geehrter Leser, Ernst Konrad ist Landesinnungsmeister der Steiermark und spricht die Pläne der Österreichischen Regierung an. Das Wirtschaftsblatt ist eine Österreichische Wirtschaftstageszeitung http://www.wirtschaftsblatt.at. Mit freundlichen Grüßen aus der i-Magazin Redaktion

Antworten
Günter Leonard 15. Juni 2015 - 8:07

Welche Regierung ist gemeint? Welches Wirtschaftsblatt? Gilt das auch für Deutschland?

Antworten
Insider 14. Juni 2015 - 8:04

Wenn sie weiterdenken würden, wäre ihnen sehr schnell klar welchen Blödsinn sie hier posten. Kleinere, billigere Autos bedeuten weniger Umsatz, weniger Steuer und jede Menge Entlassungen. Wollen sie das wirklich ?

Antworten
Christian H 13. Juni 2015 - 13:11

Nicht Äpfel und Birnen vergleichen! Beim erhöhten Sachbezug geht es um PKW mit CO2 Ausstoß über 120 g/km. Der Ansatz der Regierung ist schon richtig! Vielen die einen Firmen PKW verwenden haben Fahrzeuge in einer Größe die sie sich selber nicht kaufen würden. Es darf also ruhig kleiner und sparsamer sein. Im übrigen gibt es auch recht komfortable Limousinen mit weniger als 120 g/km an CO2.Die Handwerker die im Artikel oben angesprochen werden fahren typischerweise nicht mit PKW sondern mit Kleinbussen und -transportern.

Antworten

Unseren Newsletter abonnieren - jetzt!

Neueste Nachrichten aus der Licht- und Elektrotechnik bestellen.