Smarter Together – Leuchtturm für die Städte der Zukunft

von Sandra Eisner

In ausgewählten Stadtteilen von Wien, Lyon und München sollen bis 2020 innovative Lösungen für eine smarte Stadterneuerung umgesetzt werden. Ziel ist es, durch den Einsatz neuer Technologien die Energie- und Klimaschutzziele zu erreichen und gleichzeitig die Lebensqualität der städtischen Bevölkerung zu verbessern. Von 2. bis 4. März fand in Lyon das Kick-off-Meeting statt, an dem Städte, Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus ganz Europa teilnahmen.

Leuchtturmprojekt in Wien
In Wien sollen in den nächsten Jahren im Viertel zwischen Simmeringer Hauptstraße und Ostbahn mit wissenschaftlicher Unterstützung des AIT eine Reihe von Maßnahmen geplant und umgesetzt werden. Die Palette reicht von Abwärmenutzung und Solarthermie über Photovoltaik bis hin zur Einspeisung lokaler erneuerbarer Energie in die Fernwärmenetze. Durch die Sanierung von Gebäuden mit einer Gesamtfläche von 75.000 m2 sollen wesentliche Energieeinsparungen erzielt und die CO2-Emissionen auf die Hälfte reduziert werden. Neue Mobilitätsstrategien setzen unter anderem auf verstärkte Elektromobilität sowie Car-Sharing- und Bike-Sharing-Angebote. „Im Vordergrund steht bei allen Maßnahmen die ganzheitliche Herangehensweise in den Bereichen Energie, Mobilität und Infrastruktur und die konsequente Einbindung der Bevölkerung“, so AIT-Projektleiter Hans-Martin Neumann.

Erfolgscheck durch Monitoring und Evaluierung
Dieser ganzheitliche Ansatz führt zu komplexen Wechselwirkungen und erhöht die Herausforderung, die Effekte der gesetzten Maßnahmen klar und objektiv zu eruieren. AIT hat in Vorläuferprojekten für die EU bereits Know-how in diesem Bereich gesammelt und ist daher in »Smarter Together« federführend für Monitoring und Evaluierung verantwortlich. Mit speziell entwickelten Methoden werden die Wirkungen der Maßnahmen ermittelt und dokumentiert und die Erfolgsfaktoren und Hindernisse im Umsetzungsprozess dargestellt. „So bedeutet etwa die Einführung eines Bike-Sharing-Systems noch lange nicht, dass tatsächlich weniger Auto gefahren wird und damit das Ziel des geringeren Energieverbrauchs und der besseren Lebensqualität erreicht worden ist“, erläutert Wolfgang Ponweiser von AIT.

Breitenwirkung für ganz Europa
Die Wichtigkeit, die dieser Begleitforschung beigemessen wird, zeigt sich allein daran, dass nach Abschluss der dreijährigen Umsetzungsphase eine zweijährige Evaluierungsphase geplant ist. Hier wird festgestellt, ob die Zielsetzungen des groß angelegten Demoprojekts auch nachhaltig erreicht wurden, wie Neumann anmerkt. „Denn schließlich werden in Smarter Together nicht nur theoretische Konzepte entwickelt, sondern es steht die konkrete Umsetzung im Vordergrund – und auch die Vorbildwirkung.“ Denn die durch die Evaluierung identifizierten erfolgreichen Maßnahmen sollen auch in anderen Wiener Stadtteilen, in den Follower Cities Venedig, Sofia und Santiago de Compostela und schließlich auch auf europäischer und internationaler Ebene umgesetzt werden, etwa in Kiew und Yokohama als Observer Cities. Damit ist sichergestellt, dass das Projekt eine Breitenwirkung für ganz Europa hat und so nachhaltig zur Reduktion des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen und zur Hebung der Lebensqualität in unseren Städten beiträgt.

Die österreichischen Konsortialpartner

  • AIT Austrian Institute of Technology
  • BWS Gemeinnützige allgemeine Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft reg. Gen.m.b.H.
  • Kelag Wärme GmbH
  • Magistrat der Stadt Wien
  • Österreichische Post AG
  • Siemens Österreich AG
  • Sycube Informationstechnologie GmbH
  • Wiener Stadtwerke Holding AG

Quelle: Pressetext

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