Smart Grids

von Thomas Buchbauer
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Siemens Österreich ist im Gesamtkonzern das europäische Kompetenzzentrum für den Vertrieb von Zählerdatenmanagement-Systemen und beherbergt auch das Headquarter für den weltweiten Vertrieb der intelligenten AMIS-Stromzähler. Der Smart Grids-Dialog ist eine gemeinsame Veranstaltung von Siemens Österreich, Salzburg AG und Salzburg Wohnbau. Im Rahmen der Smart Grids Modellregion Salzburg wird gemeinsam mit Forschungseinrichtungen an Smart Grid-Projekten gearbeitet.

Siemens zeigt Möglichkeiten, wie die Betreiber von kommerziellen und öffentlichen Gebäuden zu aktiven Teilnehmern im Strommarkt werden können. Dazu werden Lösungen für das Stromversorgungsnetz der Zukunft mit Produkten und Systemen für die Verteilnetzebene verknüpft. „Durch den Einsatz innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien sind wir in der Lage, die Energieverteilung von den klassischen Übertragungs- und Verteilungswegen für elektrische Energie bis auf die Gebäudeebene zu intelligenten Stromversorgungsnetzen, so genannten Smart Grids, auszubauen“, betont Kurt Hofstädter, Vorstand Siemens Österreich. „Ziel ist es ein integriertes System zu schaffen, so dass künftig jedes Gebäude über ein automatisiertes Energiemanagementsystem seinen Strombedarf selbständig reguliert, Energie speichern und selbst erzeugten Strom ins Netz einspeisen kann.“

„Der Zug in Richtung intelligente Energieverteilungsnetze befindet sich längst in voller Fahrt. Die bevorstehende Energierevolution durch den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien lässt gar keinen anderen Weg zu. Mit unseren Smart Grid-Lösungen tragen wir dazu bei, Österreich ein weiteres Stück fitter für das Zeitalter der Smart Grids zu machen. Unser Angebot er¬füllt alle Anforderungen, die an eine integrierte Lösung für die Zählerdatenerfassung und -verar¬beitung sowie die Verteilnetzautomatisierung der Zukunft gestellt werden“, so Gunter Kappacher, Energie-Vorstand der Siemens AG Österreich und Verantwortlicher für das Energiegeschäft in der Region Central Eastern Europe.

Mehr Energieeffizienz durch intelligente Gebäudeautomatisierung 

Mit den aktuellen, hochentwickelten Gebäudeautomationssystemen ist die technische Grundlage für die »intelligenten« Gebäude der Zukunft schon seit einiger Zeit geschaffen. Diese Systeme können Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanwendungen nicht nur energieeffizient steuern, sondern auch den Verbrauch an elektrischer Energie verbessern. Werden künftig die Preissignale aus dem Elektrizitätsnetz mit den Anwendungen der Gebäudetechnik integriert, lässt sich der Grad an Netz- und damit auch an Energieeffizienz in Gebäuden entscheidend steigern.

Das Zusammenspiel der Stromnetze über die verschiedenen Spannungsebenen in Smart Grids sowie die bidirektionale Datenkommunikation erlauben es den Konsumenten, einerseits die Energiekosten je nach angebotenem Tarif zu optimieren. Andererseits können sie selber als dezentraler Energieerzeuger Strom aus meist regenerativen Quellen ins Netz einspeisen. Ein weiterer Vorteil des Datenaustauschs in Smart Grids besteht darin, dass sowohl Energieversorger als auch -verbraucher definierte Einrichtungen der angeschlossenen Gebäude (beispielsweise Kühlanlagen) als dezentrale Energiepuffer nutzen können. Vorstellbar ist, dass sogar Elektrofahrzeuge eine Bedeutung als derartige Energiespeicher bekommen.

Smart Grids machen Gebäude-Betreiber zu aktiven Teilnehmern am Strommarkt 

Die Praxis könnte so aussehen, dass »intelligente« Gebäude während Niedertarifzeiten vergleichsweise viel Strom beziehen, um ihren Bedarf zu decken und gleichzeitig ihre Energiespeicher (zum Beispiel Boiler, Kühlanlagen, E-Cars) zu befüllen. In dieser Zeit erzeugen sie wenig eigenen Strom. In Hochtarifzeiten dagegen wird die gespeicherte Energie zur Deckung des Eigenbedarfs genutzt, um möglichst wenig teuren Strom zu beziehen; gleichzeitig wird viel Strom selber erzeugt und der Überschuss ins Netz gespeist.
Für die Energieproduzenten hat das so erreichte Gleichgewicht von Stromerzeugung und Stromverbrauch den Vorteil, dass kostenintensive Lastspitzen reduziert und der unnötige Einsatz von Primärenergie vermieden werden können. Dadurch wird auch die Belastung der Umwelt durch Treibhausgase gesenkt. Außerdem lassen sich starke Spannungsschwankungen im Stromnetz, wie sie beispielsweise durch die Einspeisung von Solar- oder Windenergie entstehen können, durch Smart Grids besser ausbalancieren.
„Die verstärkte Zusammenarbeit des Siemens-Sektors Energy und der Siemens-Division Building Technologies verbindet ihre individuellen Stärken optimal zum Nutzen von Energieversorgern und -verbrauchern“, erklärt Josef Stadlinger, Leiter der Siemens-Division Building Technologies. „Intelligente Gebäude werden in den künftigen Smart Grids eine zentrale Rolle spielen. Durch die Kombination unseres Know-hows auf den Gebieten Energieübertragung und -verteilung sowie Gebäudetechnik wird Siemens einen großen Beitrag für mehr Energieeffizienz und geringere Treibhausgasemissionen leisten.“

Energieeffiziente und umweltgerechte Lösungen zum Aufbau intelligenter Stromversorgungsnetze (Smart Grids) sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von knapp 25 Mrd. EUR erwirtschaftete. Das entspricht rund einem Viertel des gesamten Konzernumsatzes und macht Siemens zum weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie.

Smart Grid-Kompetenz bei Siemens Österreich

Siemens Österreich spielt bei der Entwicklung von Smart-Grid-Technologien im globalen Siemens-Konzern eine wichtige Rolle. So ist in Österreich das Know-how in den Bereichen Verteilnetzautomatisierung, Datenübertragung über das Niederspannungsnetz (Distribution-Line-Carrier-Kommunikationsverfahren) und Zählermesstechnik gebündelt. Die von Siemens entwickelten intelligenten AMIS-Stromzähler sind in Österreich bereits in Oberösterreich, Kärnten und Salzburg im Testbetrieb. Insgesamt gibt es in Europa rund 20 AMIS-Pilotprojekte.

Der zweite Kompetenzbereich bei Siemens Österreich sind maßgeschneiderte Zählerdatenmanagementlösungen. Der Vertrieb des Zählerdatenmanagementsystems EnergyIP in Europa wird von diesem Wiener Kompetenzzentrum verantwortet. Zuletzt hat Siemens für den deutschen Stromversorger EnBW Ostwürttemberg Donau Ries AG (EnBW ODR) eine Smart-Metering-Gesamtlösung mit etwa 135.000 Zählern, Lastschaltgeräten, rund 3.500 Datenkonzentratoren auf Basis von AMIS, sowie das in die Kundenumgebung integrierte Zählerdatenmanagement EnergyIP geliefert. Auch bei der GASAG-Tochter Umetriq in Berlin liefert Siemens Österreich eine Smart-Metering-Gesamtlösung mit dem Zählerdatenmanagementsystem EnergyIP als zentrale Datendrehscheibe. Des Weiteren kommt EnergyIP in dem vom Deutschen Wirtschaftsministerium geförderten Leuchtturmprojekt eEnergy bei der RWE und den Stadtwerken Krefeld sowie im Rahmen des Forschungsprojekts emporA der Elektromobilitätsplattform Austrian Mobile Power zum Einsatz.

www.siemens.at

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