Singen stellt auf LED um

von

Bisher kam das Licht auf Singens Straßen überwiegend aus Leuchtstofflampen und aus ineffizienten Quecksilberdampfhochdrucklampen, die ab 2015 im Rahmen der EU-Gesetzgebung ausgephast werden. Die Stadt hat in diesem Zusammenhang die einmalige Chance genutzt, die historisch gewachsene Ansammlung von 64 verschiedenen Leuchtentypen durch ein einheitliches und konsequentes Leuchtenkonzept zu ersetzen.

So wurden rund 2.700 Streetlight 10 LED Leuchten der Osram-Tochter Siteco im gesamten Stadtgebiet installiert. Je nach Beleuchtungsaufgabe und Straßentyp kommen drei unterschiedliche Baugrößen der Leuchte zum Einsatz. Während die kleinste Bauform Streetlight 10 micro LED beispielsweise die Wohngebiete erhellt, entschied man sich an der Bundesstraße sowie im Industriegebiet für einen Mix aus den beiden größeren Varianten mini und midi. Für sichere Beleuchtung der Haupt- und Sammelstraßen sorgt überwiegend die Streetlight 10 mini LED.

Die neuen LED-Leuchten weisen eine deutlich verlängerte Lebensdauer von bis zu 50.000 Stunden auf und reduzieren damit auch die Wartungs- und Unterhaltskosten. Um die Einsparpotenziale der LED möglichst umfassend auszunutzen, wurden alle Leuchten mit einem intelligenten Steuerungssystem ausgestattet. (Foto: Studio Kauffelt)Die neuen LED-Leuchten weisen eine deutlich verlängerte Lebensdauer von bis zu 50.000 Stunden auf und reduzieren damit auch die Wartungs- und Unterhaltskosten. Um die Einsparpotenziale der LED möglichst umfassend auszunutzen, wurden alle Leuchten mit einem intelligenten Steuerungssystem ausgestattet. Bei dem verwendeten Leistungspaket »Plus« kann der Lichtstrom mit Hilfe der Siteco Service Box individuell und bedarfsgerecht eingestellt werden. Die Konstantlicht-Stromsteuerung steuert den alterungsbedingten Lichtstromrückgang nach, d.h. der Lichtstrom der Leuchte wird zu Beginn auf das individuelle, bedarfsgerechte Niveau eingestellt und über die gesamte Lebensdauer automatisch darauf gehalten. Eine Energieverschwendung – wie sie bei konventionellen Lampen durch ein anfängliches Überdimensionieren üblich war – gehört damit der Vergangenheit an.

Die Lichtfarbe moderner LED-Straßenbeleuchtung liegt normalerweise bei bis zu 5.000 Kelvin und tendiert zu dem als bläulich empfundenen Tageslichtweiß. Auf Wunsch des Gemeinderates wurde für die Singener LED-Leuchten eine wärmere, neutralweiße Lichtfarbe mit nur 4.000 Kelvin Lichttemperatur angefertigt. Das bedeutet einen guten Kompromiss aus Effizienz einer kühlen Lichtfarbe und der angenehmen Lichtwirkung eines wärmeren Farbtons.

Im ersten Bauabschnitt wurden insgesamt 3.670 neue LED-Leuchten montiert, 2014 sollen weitere 1.580 Leuchten ausgetauscht werden. Damit gehört Singen bundesweit zu den größten »Umrüstern« auf die LED-Technologie in der Außenbeleuchtung. Jährlich wird so mit einer Stromersparnis von ungefähr 1,1 Millionen Kilowattstunden gerechnet.

Aufgrund der hohen Energieeinsparung wird die Installation der neuen Leuchten durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und die kommunale Energieagentur des Landes Baden-Württemberg (KEA) im Rahmen des Programms »KlimaschutzPlus« umfangreich gefördert.

Das Beraterteam von STEPConsult und W2K Rechtsanwälte haben die Stadt bei der Beantragung der Fördermittelanträge begleitet und durch die transparente Ausgestaltung der europaweiten Ausschreibungen sichergestellt, dass die Forderungen des Gemeinderates umgesetzt werden konnten. Mit der Ausführung wurden bislang die EnBW Regional AG, Tuttlingen, und die Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH beauftragt.

Ähnliche Artikel

Hinterlassen Sie einen Kommentar

* Zur Speicherung Ihres Namens und Ihrer E-Mailadresse klicken Sie bitte oben. Durch Absenden Ihres Kommentars stimmen Sie der möglichen Veröffentlichung zu.

Unseren Newsletter abonnieren - jetzt!

Neueste Nachrichten aus der Licht- und Elektrotechnik bestellen.