Sieger ermittelt, Chip-Produktion kann starten!

von Thomas Buchbauer

Bereits seit letztem Herbst beschäftigten sich technikbegeisterte, an Invent-a-Chip teilnehmende österreichische Schüler/innen mit »ihrer« Chip-Idee, welche bis Jänner eingereicht werden musste. Eine Experten-Jury aus Wissenschaft und Wirtschaft bewertete die eingegangenen Beiträge und wählte aus allen Einsendungen die besten sechs Chip-Ideen aus. Alle Schüler der sechs von der Jury ausgewählten Sieger-Teams wurden zu einem Workshop an die TU Wien eingeladen. Ziel des Workshops war es, den »Newcomern« in Sachen Chip-Design das nötige Rüstzeug an die Hand zu geben, um ihre Chip-Idee selbst verwirklichen zu können. Nach dem Workshop an der TU Wien wurden die Schüler in ihre »entwicklerische« Freiheit entlassen und arbeiteten – mit dem Neuerlernten im Hinterkopf – an der Umsetzung ihrer Chips; freilich mit tatkräftiger Unterstützung durch den Projektleiter Johann Glaser und ihrer Lehrer. Für die Umsetzung der Chips hatten die Schüler bis 1. Juli 2013 Zeit.

Kurvenbreitstrahler und »mobile status memory«
Seit Ende Juli stehen nun die Sieger des dritten, von ams, Intel, Dice und Dialog Semiconductor maßgeblich unterstützten Invent a Chip-Durchgangs fest: In der Kategorie Mikrocontroller (MCU) siegte Florian Seitl von der 4BHELI der HTL Hollabrunn. Er punktete mit seinem Projekt »Kurvenbreitstrahler für Motorräder«: Ein Sensor misst, wann mit dem Motorrad eine Kurve gefahren wird und aktiviert einen Breitstrahler, um die Sicht in Kurven zu verbessern. Die Zusatzscheinwerfer sind dadurch nur in Betrieb, wenn sie wirklich benötigt werden. So kann das Blenden eines entgegenkommenden Fahrzeugs weitestgehend verhindert werden. In der Kategorie ASIC gewann ein Team der HTL BULME Graz, bestehend aus Richard Schirlinger, Markus Markl und Philipp Prettenthaler (alle 4BHELI). Den Ausgangspunkt für ihr Projekt »mobile status memory« bildeten Flugschreiber. Daran anknüpfend stellten sich die Schüler folgende Frage: Weshalb sollte das Prinzip der Black Box nicht in kleinerem Umfang auch bei Fahrzeugen wie PKW oder LKW eingesetzt werden? Die Idee des Projekts ist also, nach einem Unfall mittels einer Black Box, die im Rahmen dieses Projekts zu entwickeln war, herauszufinden, weshalb dieser passiert ist. Mit den so gewonnenen Informationen kann in weiterer Folge die Sicherheit von Kraftfahrzeugen erhöht werden. Als Gesamtsieger des Wettbewerbs ging Florian Seitl hervor – also solcher darf er sich über ein iPad freuen. Das Team der BULME Graz wird mit FPGA- und Mikrocontroller-Entwicklungs-Kits belohnt. Die Sieger-Idee des Grazer Teams wird vom Hauptsponsor des Wettbewerbs, dem steirischen Halbleiterhersteller ams AG, als Chip produziert und bis zur offiziellen Siegerehrung am 29. November 2013 gebrauchsfertig vorliegen.

Österreichische Initiative
Invent a Chip/AT ist ein Wettbewerb für technikbegeisterte Schüler/innen, die in die Welt der Technik und Chipentwicklung eintauchen und eigene Chip-Ideen realisieren möchten. Basierend auf dem seit mehr als einem Jahrzehnt in Deutschland erfolgreich durchgeführten gleichnamigen Wettbewerb, ist die österreichische Initiative von OVE, TU Wien, JKU und weiteren Partnern ins Leben gerufen worden. Nach einem sehr erfolgreichen Start geht Invent a Chip in Österreich 2013 in seine nunmehr vierte Runde. Für alle, die das interessante Gebiet der Chip-Entwicklung entdecken wollen, gibt es ab kommendem Herbst im Rahmen des Wettbewerbs wieder die Möglichkeit dazu.

www.ove.at

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