Rot-Weiß-Rotes Konjunkturpaket des Österreichischen Elektrotechnikgewerbes

Positionspapier der Bundesinnung

von David Lodahl
Ausgangslage

Die 7.700 Arbeitgeberbetriebe der Bundesinnung Elektro-, Gebäude-, Alarm-, und Kommunikationstechniker mit ihren mehr als 35.000 Arbeitnehmer und 6.800 Lehrlingen sind durchwegs als Klein- und Mittelbetriebe strukturiert und konjunkturellen Schwankungen direkt ausgesetzt. Dabei sehen sich die Mitgliedsbetriebe der Bundesinnung als wesentlicher Faktor der österreichischen mittelständischen Wirtschaft, wenn es um die Umsetzung der Kernziele des aktuell geltenden Koalitionsübereinkommens geht. Speziell eine weitere Ökologisierung innovativer Stromerzeugung mittels Photovoltaik, aber auch die Schaffung von Infrastruktur für neue Mobilitätsformen fallen in den Kernbereich der Tätigkeiten der österreichischen Elektrotechnikbetriebe.

Um möglichst viele Beschäftigte im Arbeitsprozess halten zu können, regt die Bundesinnung – gerade in der Zeit nach Eindämmung der Coronavirus-Pandemie – die Ergreifung von Maßnahmen an, die auch weit über die aktuelle Krise hinaus für lange Zeit wirken und so einen Beitrag zu einem ökonomisch und ökologisch prosperierenden Österreich der Zukunft leisten können.

Beitrag österreichischer Gewerbetreibender der Elektrotechnik

Die Bundesinnung möchte auch ihren Beitrag dazu leisten, weshalb sie u.a. in den letzten Wochen ein neues zukunftsorientiertes Ausbildungssystem entwickelt hat, das es schafft, Arbeitssuchende rasch, fachlich fundiert und zielgerichtet in Jobs der Zukunft (Photovoltaik und e-Mobilität) zu integrieren. Darüber hinaus wurde ein rot-weiß-rotes Konjunkturpaket entwickelt, das aus Sicht der Bundesinnung wertvolle Maßnahmen für ein bald wieder prosperierendes Österreich enthält:

1. PV-Anlagen

  • Entwicklung von effizienten und modernen Speichersystemen in Kooperation mit heimischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen,
  • direkte und intensive Förderung von PV-Anlagen (auch auf gewerblich genutzten Immobilien) samt rascher Genehmigungsverfahren (aufbauend auf Bestrebungen des und in Kooperation mit dem österreichischen Klima- und Energiefonds),
  • zeitnahe Umsetzung von Maßnahmen zum Bekenntnis der Politik bei öffentlichen Gebäuden zur Errichtung von PV-Anlagen und zu »SmartBuildings«,
  • bundesweit einheitliche Gestaltung und Entbürokratisierung von Genehmigungsverfahren im erneuerbaren Bereich,
  • Evaluierung des Ömag-Fördersystems.

2. Öffentliche Auftragsvergaben

  • Lenkung von Investitionen der Bau- und Immobilienwirtschaft in Richtung »GreenBuidlings«,
  • Aufnahme von regionalwirtschaftlichen Faktoren bei Ausschreibungen und Auftragsvergaben,
  • Anwendung des Bestbieterprinzips bei besonderer Beachtung und Würdigung der sozioökonomischen Folgewirkungen im Interesse von heimischen kleinen und mittleren Unternehmen,
  • Umsetzung und gezielte Förderung von »local energy community«-Konzepten in Kooperation mit Gebietskörperschaften.

3. Aus- und Weiterbildung für Fach-, Hilfskräfte und Lehrlinge

  • Schaffung von Anreizsystemen für Lehrberufe der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker mit Zielrichtung Digitalisierung und Ökologisierung und mit zusätzlichen Mobilisierungsmaßnahmen (Umschulungen, schnelle Ausbildungsformen u.a.)
  • Schulung von Branchenmitarbeitern zur Unterstützung, Begleitung und Anleitung der Konsumenten und Kunden im Rahmen der Energiewende.

4. Nachhaltigkeit

  • Starke Investitionsanreize für Privathaushalte in erneuerbare Energieformen – speziell Photovoltaik und Speichersysteme,
  • Forcierung von öffentlichen Aufträgen von Bund, Ländern und Gemeinden (speziell Gemeinden brauchen eine Zwischenfinanzierung, um projektierte Vorhaben realisieren zu können und die regionalen Wirtschaftskreisläufe zu stimulieren),
  • Verankerung neuer Mobilitätskonzepte (Shared Mobility, E-Mobilität) bei Genehmigungsverfahren/Neubauten (z.B. Stellplätze reduzieren, Netze für E-Mobilität fit machen),
  • Berücksichtigung und Honorierung von Nachhaltigkeits-Footprints bei jedem sanierten oder neu gebauten Bauprojekt,
  • Modernisierung des Steuer- und Abgabensystems zur Erreichung zielgenauer Steuervorschreibungen ohne zeitliche Verzögerungen,
  • bundesweite Neuauflage des »Handwerkerbonus« mit Auftragsvergaben an heimische Handwerksbetriebe mit Förderung von bis zu 25% der Arbeitsleistung,
  • Ausreizen der Euro-Obergrenze für Freihandvergaben und beschränkte Ausschreibungen lt. BVG,
  • deutlich spürbare Senkung von Lohnnebenkosten.

5. Sicherheit von elektrischen Anlagen

  • Einführung und Förderung von E-Sicherheitschecks für Gebäude, im Sinne der Sicherheit der Bevölkerung zur Vermeidung von Bränden und Stromunfällen

Quelle: Bundesinnung der Elektro- Gebäude- Alarm- und Kommunikationstechniker

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