Das Interview mit dem Geschäftsführer von Schrack Technik:

Partnerschaft im Fokus

von David Lodahl

Um als Hersteller- oder Vertriebsunternehmen heute am Puls der Zeit zu bleiben, braucht es ein breit gefächertes Produktportfolio – das steht wohl außer Frage. Qualitativ hochwertige und langlebige Ware wiederum kommt am besten durch kompetente Beratung »an den Mann« bzw. den Kunden. Wie dieser Kreislauf perfektioniert werden kann, erfragten wir bei Schrack Technik.

Interview: Thomas Graf-Zoufal

Text: Mag. Sandra Eisner

Viktor Eßbüchl, Geschäftsführer von Schrack Technik, bringt es auf den Punkt: „Ein erfolgreiches Unternehmen gründet auf dem Erfolg der Menschen dahinter – sie sind die Basis und bedienen gleichzeitig Ursache und Wirkung.“ Zu den bekanntermaßen gut geschulten Mitarbeitern von Schrack zählt unter anderem Ing. Peter Suchacek, Produktmanagement und Einkauf. Auch er ist der Meinung, dass durch eine fundierte Anwendungsberatung, gepaart mit dem passenden Portfolio, die Kundenbeziehungen langfristig aufrechterhalten bleiben. Lesen Sie im folgenden Interview, wie man bei Schrack Technik den heutigen Anforderungen – abseits von Kompetenz, Know-how und Produktqualität – außerdem begegnet und wodurch sich das Unternehmen speziell im Bereich Schaltschrank hervorhebt.

Herr Eßbüchl, die Unternehmensgeschichte von Schrack ist eng mit dem Bereich Schaltschrank verknüpft. Seit wann sind Sie hier spezialisiert?

Viktor Eßbüchl: Bereits in den 1960er-Jahren haben wir mit den eigenen Schaltschrankfertigungen begonnen. Die konzeptionell errichteten Modulverteiler bildeten die Basis der kompletten Energieverteilungstechnik von Schrack. Nach den Modulsystemen folgten die industriellen Schaltschränke, Serien mit Wandschalt-, Anreih- und Kompaktschränken. Dieser Bereich stellt eine große Säule in unserer Energietechnik dar, nicht nur in Österreich sondern in der gesamten Schrack Technik Gruppe. Das Gehäuse als Umhüllung von allem, was heute in der Energieverteilung notwendig ist (Schutzschaltgeräte, Sicherungselemente, Leistungsschalter und dergleichen mehr), muss den Anforderungen der Normen entsprechend – etwa was die Abfuhr der thermischen Verlustleistung betrifft – funktionieren.

In den vergangenen Jahrzehnten gab es ja im Schaltschrankbau gewaltige Entwicklungsschritte. Wie hat sich ein Unternehmen wie Schrack darauf eingestellt, welche Services dürfen Ihre Kunden heute erwarten?

Eßbüchl: Wir bieten unseren Kunden ein All-inclusive-Paket: Auf der Baustelle werden die Gegebenheiten inspiziert, sprich das Konzept wird gemeinsam mit dem Kunden erstellt – unsere Außendienstmitarbeiter wurden hierfür sehr gut geschult. Nach der Realisierung gehört auch die normenkonforme Dokumentation dem Kunden übergeben.  Wir haben elektronische Tools entwickelt (Schrack Design), die die thermische Kalkulation bereits integriert haben und Aufbauzeichnung und Stromlaufplan können damit ebenfalls einfach erstellt werden, also alles, was ein versierten Elektriker benötigt, um einen verdrahteten Verteiler herzustellen. Ich denke, der Trend geht dahin, dass auch der Elektriker sein eigenes Gewerk und seine Dienstleistung am Kunden besser darstellen und vermarkten müssen wird.

Wie kann er das realisieren?

Eßbüchl: Wenn er einen Partner hat, der für ihn all dies aufbereitet, wird es ihm gelingen. Schrack bietet ihm alle Möglichkeiten von einer technischen Konzeption bis hin zur Dokumentation und einer ausgezeichneten Produktqualität. Der Elektrotechniker als unser Kunde kann glänzen, weil im Hintergrund alles passt: Die Maschinerie, die Verfügbarkeit, die Technik – wir sehen zu, dass all dies ordentlich abgewickelt wird.

Wodurch hebt sich Schrack in diesem Markt besonders ab?

Eßbüchl: Unser Vorteil liegt sicher darin, dass wir heute die Produktsegmente so aufeinander abgestimmt haben, dass der Kunde keine Sorge wegen Selektivitäten, Passungenauigkeiten oder sonstiges haben muss. Er bekommt alles aus einer Hand. Wir wollen außerdem dafür Sorge tragen, dass unsere Kunden, die Elektrotechnikunternehmen und auch die Schaltanlagenbauer, de facto mehr an Wertschöpfung generieren. Der Kunde bekommt z.B. für Modul 2000TT eine Bauvorschrift, wie aufzubauen ist und zwar so, dass es bauartgeprüft bleibt. Damit generiert er durch seine Arbeitsleistung eine bessere Wertschöpfung für sein Unternehmen.

Früher waren das Kraftwerk und, damit verbunden, der Strom in eine Richtung für jeden Energieversorger Gewohnheit – das hat sich grundlegend geändert“, so Ing. Peter Suchacek, Produktmanagement und Einkauf.

Wie schlägt sich die Digitalisierung im Bereich der Schaltschränke nieder?

Peter Suchacek: Die Kunden fragen immer mehr nach 3D-Dateien, das Projektieren funktioniert heute nicht mehr so wie früher, es erfolgt rein über den PC. Deshalb wird auch an uns die Anforderung herangetragen, für unsere Produkte, unsere Schaltschränke die Daten in Dateiform zur Verfügung zu stellen. So kann der Kunde sie integrieren bzw. einspielen und damit weiterarbeiten.

In den Jahren 2017/2018 gab es große Probleme bezüglich der Warenverfügbarkeit, unzählige Schaltanlagen konnten nicht fertiggestellt werden aufgrund der Lieferunfähigkeit der Hersteller. Wie steht man dazu bei Schrack?

Eßbüchl: Wir haben frühzeitig erkannt, dass wir dem Markt nur dann besser dienlich sein können, wenn wir eine darstellbare Warenverfügbarkeit dem Kunden zugänglich machen. Wir haben diese Informationen online abgebildet, der Kunde kann sich darauf verlassen, dass er seine Ware auch bekommt. 2015 haben wir begonnen, über ein Konzept eines neuen Logistikzentrums nachzudenken. Dieses haben wir nun auf knapp 19.000 m2 errichtet, wo wir ungefähr 17.000 Artikel vorrätig halten. Planungsphasen werden immer länger und die Lieferfristen unserer Kunden gleichzeitig kürzer – so sollen lang initiierte Aufträge schlussendlich oft innerhalb von 14 Tagen fixfertig abgewickelt werden. Kein einfaches Szenario für den Ausführenden am Ende der Auftragskette… Dadurch, dass wir in den letzten Jahrenden den durchschnittlichen Bedarf unserer Kunden gut einzuschätzen gelernt haben, können wir auch die Vorräte entsprechend steuern. So haben wir etwa ungefähr 3.000 der wichtigsten Artikel immer in den Schrack Stores zur Abholung bereit, die schlicht und ergreifend immer vorrätig sein müssen.

Welche Qualifikationen braucht es heute in Zeiten von PV, Elektromobilität etc. für eine Schaltanlage?

Suchacek: Früher waren das Kraftwerk und, damit verbunden, der Strom in eine Richtung für jeden Energieversorger Gewohnheit. Das hat sich grundlegend geändert, wie man heute sieht: Es gibt zahlreiche PV- und Windkraftanlagen, wodurch sich das Netz nicht mehr so einfach berechnen lässt wie früher. Das muss natürlich berücksichtigt werden: Sind solche Anlagen vorhanden, die nicht nur vom Energieversorger einspeisen, sondern wo man vielleicht eine Rückspeisung erwarten kann? Das ist für die Elektrotechniker eine schwierige Situation, weil sich die Anforderungen und Umstände stark gewandelt haben.

Eßbüchl: Durch den vielfachen Einsatz von Elektronikkomponenten und LEDs, nehmen wir die klassische Beleuchtung her, hat man heute Oberwellenanteile in den Netzen, die kaum beherrschbar sind. Das führt zu Blindleistungen und Phasenverschiebungen, die die Netze mehr und mehr belasten – mit dieser Thematik setzen sich die Energieversorger auseinander. Irgendwann wird diese Problematik allerdings auch in die einzelnen Haushalte »einziehen«.

Meine Herren, vielen Dank für das Gespräch!

Weitere Informationen auf: www.schrack.at

Entgeltliche Einschaltung

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