My Home is my Wohnmobil

von Thomas Buchbauer
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In jeder gehobenen Mittelklasselimousine steckt deutlich mehr Technik als in den eigenen vier Wänden. Das ist verwunderlich, weil die moderne Elektrotechnik für Haus und Wohnung schon heute ausgereifte Systeme und Komponenten anbietet, die das Leben angenehmer und sicherer machen und die dabei helfen, Energie einzusparen. Wer ein »Heim auf Rädern« sein eigen nennt, kann viele Funktionen, die Zuhause sinnvoll sind, auch im Wohnmobil nutzen. Der Reisemobil-Hersteller »proLiner« fertigt individuelle Modelle entsprechend von Kundenwünschen und zeigt, was machbar ist. Die Technik dazu liefert der Elektrosystemanbieter Gira.

Im Prinzip funktioniert alles wie im eigenen Heim – die Elektroinstallation zur modernen Gebäudesteuerung gleicht einem elektronischen Netzwerk, des-sen Stränge in einem zentralen »Gehirn« zusammenlaufen. Das Netzwerk ist das seit Jahren standardisierte Instabus KNX/EIB-System, das Hirn dahinter der »Gira HomeServer 3«, eine Art Bordcomputer, mit dem sich alle intelligenten Funktionen bedienen, regeln und überwachen lassen – und zwar weitgehend automatisch. Licht-, Regen- und Windsensoren liefern die dafür notwendigen Daten. Natürlich lassen sich viele Funktionen auch manuell schal-ten. Hier aber gibt es einen gravierenden Unterschied zu Haus und Woh-nung: Das Wohnmobil muss ohne konventionelle Schalter auskommen. Manuell bedient werden kann die Technik über ein mobiles Touchpanel und mit Tastsensoren. Alle Funktionen lassen sich zudem extern über das Internet einsehen und steuern.

Die Steuerzentrale des elektronischen Nervensystems erfüllt viele Aufgaben vollautomatisch. Im Fußboden, im Bett und in den Sitzen des Wohnmobils sind Sensoren installiert, die erkennen, in welchem Bereich sich jemand aufhält – entsprechend werden dann über den Gira HomeServer selbsttätig Lampen und LED geschaltet. Wenn gewünscht, fahren bei Dunkelheit die Rollos automatisch herunter. Liegen die reiselustigen Bewohner im Bett, schalten sich das Licht aus – für die perfekte Nachtruhe. Steht nachts jemand auf, geht das Licht automatisch lediglich gedimmt an.

Wird der TV-Modus aktiviert, fährt der Flachbildschirm hoch, die SAT-Anlage richtet sich automatisch aus und Rollos schließen sich bei Bedarf. Wird der Fernseher ausgeschaltet, stellt das System den ursprünglichen Zustand wieder her. Ebenfalls sehr praktisch: Alle Schränke lassen sich leicht öffnen durch sanftes Andrücken. Sobald der Motor gestartet wird, verriegeln sich die Türen automatisch.

Beim Verlassen des Wohnmobils prüft die Steuerzentrale, ob Fenster und Dachluken geschlossen sind. Das Scharfschalten der Alarmanlage versetzt das Fahrzeug in einen »Schlafmodus«: Sämtliche Leuchten erlöschen, die Rollos schalten um auf Automatikbetrieb – je nach Sonnenstand beschatten sie automatisch. Die entsprechenden Signale liefert die Wetterstation auf dem Fahrzeugdach. Eventuelle Alarmmeldungen, beispielsweise bei einem Einbruchsversuch, erfolgen per E-Mail, SMS oder Telefon. Drei Kameras machen Aufnahmen, die ebenfalls verschickt werden können. Für noch mehr Sicherheit sorgt bei Bedarf eine Anwesenheitssimulation.

Auch die Füllstände der verschiedenen Tanks (Frisch- und Grauwasser, Treibstoff) lassen sich über das Instabus KNX/EIB-System messen und visu-alisieren. Beim Unter- bzw. Überschreiten von festgelegten Grenzwerten erfolgt ein Alarm – beispielsweise per E-Mail oder SMS. Über den Gira HomeServer lässt sich zudem die gesamte Stromversorgung steuern, also Batterien, die Solaranlage auf dem Dach und der Generator. Weil der Generator nachts nicht anlaufen soll, werden tagsüber die Batterien geprüft und gege-benenfalls geladen. Gerade bei den knappen Ressourcen im Wohnmobil hilft die Automatisierung, diese optimal einzusetzen und damit möglichst lange autark unterwegs zu sein.

Sämtliche Daten lassen sich über den Gira HomeServer archivieren und in Diagrammform einsehen. Über ein spezielles Gateway können auch die Motorendaten des Fahrzeugs erfasst werden. Die zurückgelegten Strecken werden aufgezeichnet und Übernachtungsplätze mit den entsprechenden Koordinaten festgehalten. Über Internet kann man den Wetterbericht oder RSS-Feed für News abrufen und anschließend über den Gira HomeServer auswerten und visualisieren lassen.

Realisiert wurde dieses komplexe, aber leicht zu bedienende Funktionsmanagement in einem »proLiner classic 760 S MEB« auf der Basis eines MAN TGL 8.210. Das luxuriöse Reisemobil ist 7,65 m lang, 2,36 m breit und 3,55 m hoch. Der 7 ½-Tonner ist damit wendig, für zwei Personen äußerst geräumig und bietet obendrein noch Platz für einen Motorroller und Fahrräder.

www.gira.de

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