Mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis möchte die Jury auf die Bedeutung des Lichtdesigns in der Architektur aufmerksam machen. Die ausgezeichneten Projekte werden als herausragende Beispiele im Lichtdesign für gut gestaltetes Licht bezeichnet. In diesem Jahr wurde der renommierte Preis im Trafowerk in Mannheim verliehen.

Nach einer fünfjährigen Planungs- und Bauphase wurde das Montforthaus im Vorarlberger Feldkirch Anfang 2015 eröffnet. Das neue Haus zeichnet sich durch eine plastische Gebäudekontur und eine fließende Formensprache aus, die aus der Feder des Berliner Büros Hascher Jehle Architektur stammen. Transparente Fassaden und eine gläserne Kuppel im Foyer stellen in dem organisch geformten Bau einen Dialog zwischen innen und außen her. So dringt das Tageslicht bis in das Herz des Gebäudes – den großen Saal – vor, der wie ein in Holz gehaltenes Musikinstrument inmitten der Foyeranlage steht.

Diesem architektonischen Grundgedanken der Durchlässigkeit folgt auch die Lichtgestaltung, die von dem auf Architektur- und Bühnenbeleuchtung spezialisierten Planungsbüro Belzner Homes/Light Design Engineering (LDE) entworfen und mit Zumtobel technisch realisiert wurde. So sollte das durch die großen Glasflächen einfallende Tageslicht in den Innenbereich weitergeführt werden, damit das Licht eine gleichmäßige Wirkung im gesamten Montforthaus erzeugt. Um den hohen Ansprüchen des multifunktionalen Hauses gerecht zu werden, sollte LDE eine Lichtlösung entwickeln, die an die unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten angepasst werden kann. Dabei mussten stark divergierende Raumhöhen von 2,40 bis 10 Metern berücksichtigt werden.

Nach einer langen Test- und Sondierungsphase fiel die Wahl auf eine maßgeschneiderte Lichtlösung von Zumtobel. Die durchwegs positiven Erfahrungen, die das Team um Prof. Uwe Belzner, Architekt und Lichtplaner von LDE, in der Vergangenheit mit Zumtobel gemacht hatte, und das Wissen um die technologische Expertise des Vorarlberger Lichtlösungsspezialisten waren ausschlaggebend für den Zuschlag. Die Grundidee der Lichtlösung bestand darin, eine flimmerfreie (»flickerfree«) Dimmbarkeit der LED-Leuchten bis auf 0 Prozent zu ermöglichen, um TV-Übertragungen aus dem Montforthaus in HD-Qualität zu gewährleisten. Ausgehend von einer von Zumtobel entwickelten Technologie, die ein beliebiges Mischverhältnis einer kalt- oder warmweißen Lichtquelle ermöglicht, konzipierte LDE mit Zumtobel eine Sonderlösung. Basis bildete die LED-Downlightserie Panos infinity, die mit ihren bestehenden Bauvarianten und Komponenten in den verschiedenen Bereichen des Gebäudes eingesetzt werden konnte. Die von Sottsass Associati gestaltete Leuchtenlinie zeichnet sich durch ein anspruchsvolles, durchgängiges Design aus, das Zumtobel mit praktischer Funktionalität vereint. So sorgen die hohe Energieeffizienz und die langen Wartungsintervalle der Panos mit LED-Technologie für Kostenvorteile und schonen die Umwelt.

Die Sonderlösung MFH-Panos stellt eine Neuheit in der Architekturbeleuchtung dar und ist weltweit einzigartig. Im Vergleich zu bisherigen Standardprodukten bewerkstelligt MFH-Panos dank einer speziell von Zumtobel entwickelten Technologie erstmalig die letzte Hürde von 10 bis 0 Prozent mit einem sanften Übergang und damit flimmerfrei. Umfangreiche Versuchsaufnahmen in den Studios des ORF bestätigen die hohe Qualität dieser Neuentwicklung. So werden Bildausfälle bei HDTV-Aufnahmen in gedimmtem Zustand vermieden. Um die Lichtstimmung dem Anlass entsprechend anpassen zu können, ermöglicht MFH-Panos eine variable Einstellung der Farbtemperatur von warm- bis kaltweiß. Dabei kann das Verhältnis von kalt- und warmweißen Licht je nach Anforderung über getrennte DMX- oder DALI-Kanäle individuell gesteuert werden. Für eine hohe Energieeffizienz sorgt das optimierte Thermomanagement der MFH-Panos: Eine spezielle Kühlung gewährleistet maximale Lichtausbeute und senkt damit den Energieverbrauch.

Insgesamt wurden über 2.500 Leuchten von Zumtobel im Montforthaus verbaut, davon rund 750 Sonderleuchten MFH-Panos in verschiedenen Versionen. Dabei war Zumtobel nicht nur mit der Neuentwicklung der Sonderlösung beauftragt. Auch eine konstante Projektbegleitung und die individuelle Anpassung an den benötigten Umfang kennzeichnen die intensive Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Insgesamt wurden 18 Leuchtentypen von Zumtobel im gesamten Montforthaus eingesetzt, darunter Light Fields evolution im Treppenhaus, Ondaria im Cafè und Craft als Arbeitslicht für die Bühnenbeleuchtung.

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