Moderne Gebäudetechnik für das Wohnen im Alter

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Ein Pflegefall innerhalb der Familie gab für das Ehepaar aus dem Schwarzwald den entscheidenden Anstoß, ein Haus zu bauen, in dem es sich auch bis ins hohe Alter komfortabel und sicher leben lässt. Ein weitläufiger Garten war den Bauherren ebenfalls wichtig, sodass die Wahl auf ein knapp 2.900 m2 großes Grundstück fiel. Ein dreiviertel Jahr nach Abriss des Altbaubestands führten sie das erste Gespräch mit Architekt Michael Rebholz von Rebholz Architekten und Ingenieure. Bis dahin hatten die Bauherren bereits genaue Vorstellungen vom neuen zu Hause entwickelt und in Bleistiftskizzen aufs Papier gebracht. Elf Monate später folgte der erste Spatenstich – ein Jahr darauf konnten die Bauherren einziehen.

„Wir wollten zwar altersgerecht, aber trotzdem mehrgeschossig bauen“, erklärt der Bauherr. „Somit war auf jeden Fall ein Aufzug nötig, um sich im Alter keine Gedanken ums Treppensteigen machen zu müssen.“ Der Wunsch nach einem großen Wintergarten führte das Ehepaar schließlich zur heutigen Gebäudeform: Aus einem querverlaufenden und ca. 600 m2 umfassenden Grundkörper schiebt sich gen Süden ein turmähnlicher und beide Geschosse umschließender Wintergarten, der zum zentralen gestalterischen Element des Hauses wird. An einer Gebäudeseite schließt auf ca. 120 m2 eine separate Nebenwohnung an, die bei Bedarf von Haushalts- oder Pflegekräften bewohnt werden könnte.

Umschmeichelt wird der imposante Wintergarten von einem Koi- und Pflanzenteich – über eine steinerne Brücke gelangt man in die weitläufige Gartenlandschaft: Die meisten Pflanzen und Steine des parkähnlichen Ensembles hat das Ehepaar auf gemeinsamen Reisen selbst ausgesucht. Drinnen setzt sich ihre Liebe für Natursteine fort – insgesamt wurden rund 120 Tonnen verbaut. So ziehen sich Granitfliesen in unterschiedlichen Farbnuancen und Musterungen durch das gesamte Gebäude. Im offen gehaltenen Erdgeschoss markieren sie zusammen mit vereinzelten Wandmodulen die verschiedenen Wohnbereiche.

Schon beim Eintreten fällt der Blick direkt in den von massiven Sandsteinsäulen gerahmten und mediterran gestalteten Wintergarten. Zur Linken befindet sich ein Arbeitszimmer, rechterhand gelangt man über den Wohnbereich in die geräumige Küche. Ein gemütlicher Essplatz wurde vor den großflächigen Fensterfronten samt grüner Kulisse platziert. Um sich auch im Alter möglichst uneingeschränkt im Haus bewegen zu können, wurden alle Wege und Türen mit mindestens einem Meter Breite ausgeführt. Die Eingangs- und Zwischentüren sind überdies zweiflüglig angelegt, so dass auch Krankenbetten mühelos rangiert werden könnten. Mit dem Fahrstuhl gelangt man im Falle eingeschränkter Mobilität mühelos ins Unter- und Obergeschoss – obendrein nimmt er den Bauherren schon heute schweres Gepäck ab.

Im Obergeschoss befinden sich die privaten Räumlichkeiten sowie ein Wellness-Bad mit einer ebenerdigen Duschlandschaft, Whirlpool, Dampfbad sowie einer Sauna mit Sternenhimmel. Der besondere Clou: Ein innenliegender Balkon ragt in den Wintergarten hinein und bietet einen faszinierenden Ausblick. Im Untergeschoss ist neben den Kellerräumen auch eine zusätzliche Küche samt Weinkeller zum gemütlichen Beisammensein untergebracht. Dabei schaut man durch eine große Glastrennwand direkt in den Koi-Teich.

Doch nicht nur bei der Architektur des Hauses haben die Bauherren voraus gedacht – großen Wert legen sie auch auf eine moderne und zukunftssichere Energie- und Gebäudetechnik. „Wir wollten nicht nur altersgerecht bauen, sondern ein Haus errichten, das ohne fossile Brennstoffe auskommt, die Umwelt schont und dabei mit zukunftweisender Technik arbeitet“, erklärt der Bauherr. Deshalb hat Architekt Rebholz den Gira System-Integrator Karlheinz Mundinger hinzugeholt, der die gesamte Elektroinstallation geplant, installiert und für das Gebäude programmiert hat. Sämtliche Komponenten wie Heizung, Lüftung, Jalousien, Licht oder die Alarmanlage hat er via KNX/EIB System verbunden. Über den Gira FacilityServer kommunizieren sie miteinander: Hier laufen alle Informationen zusammen und definierte Befehle werden automatisch und in Abhängigkeit zueinander an die einzelnen Komponenten übermittelt, für mehr Komfort, Energieeffizienz und Sicherheit.

So lassen sich zum Beispiel auf einen Knopfdruck alle Lichter im Haus ausschalten, das Terrassendach ausfahren oder die via Wärmepumpe gespeisten Heizkörper regeln bei geöffnetem Fenster nach einer definierten Zeit automatisch runter. Damit die Fensterflächen im Wintergarten nicht beschlagen, werden sie automatisch belüftet. Zwei jeweils 360 kg schwere und 4,5 cm dicke Glasscheiben riegeln ihn obendrein thermisch vom übrigen Haus ab. Mit einem Tastendruck lassen sie sich schnell im Boden versenken.

Bedienen lässt sich das intelligente Gebäude unkompliziert über zwei große Gira Touchpanels in der Küche und im Eingangsbereich sowie über den Computer oder Gira Tastsensoren im Schalterdesign Gira E22. Hier sind beispielsweise definierte Lichtszenen gespeichert, die sich auf Wunsch auch mit Musik oder den Rollläden koppeln lassen. In den Fluren sorgen Bewegungsmelder für eine bedarfsgerechte Lichtsteuerung – wie im restlichen Gebäude ist die Beleuchtung beinahe komplett mit LED-Downlights gelöst.

Dank einer speziellen Gira FacilityServer App kann die gesamte Elektroinstallation auch von unterwegs übers iPhone oder iPad überwacht und gesteuert werden. Für optimale Sicherheit hat Karl-Heinz Mundinger im gesamten Haus Gira Rauchwarnmelder Dual/VdS verbaut, die Alarm schlagen, bevor es gefährlich wird. Zudem ist eine Gira Türkommunikation mit Videofunktion integriert, so lässt sich vor dem Öffnen der Haustür sehen, wer geklingelt hat. Ebenfalls für Sicherheit sorgt die Kontrollfunktion des Gira FacilityServers – so lassen sich nicht nur die Verbrauchswerte der Haustechnik, sondern auch Störmeldungen beispielsweise von Heizung, Photovoltaikanlage oder Teichpumpe per SMS ans Mobiltelefon schicken.

„Mit dem KNX/EIB System ist unser Haus heute schon bestens auf das Wohnen im Alter vorbereitet“, freuen sich die Bauherren. „Es lässt sich jederzeit an geänderte Wünsche und Bedürfnisse anpassen, einfach durch die Programmierung zusätzlicher Funktionen und gegebenenfalls durch die Einbindung neuer Geräte.“

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