Mit LEDs die Weichen für mehr Sicherheit stellen

von Thomas Buchbauer

„Im Sinne der Sicherheit unserer Mitarbeiter war es uns wichtig, die Beleuchtung des rund 140 Kilometer langen Schienennetzes auf unserem Werkgelände auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen“, erläutert Johannes Mayrhofer, Leiter Infrastruktur/Kundenservice bei der LogServ, die Ausgangsüberlegung. Die vorhandene Beleuchtung bestand aus Natriumdampflampen, einer Technologie, die zwar einen hohen Wirkungsgrad aufweist, deren charakteristisches gelbes Licht aber die Unterscheidung von Farben nahezu unmöglich macht – ein Problem bei der nächtlichen Signalerkennung auf den Gleisanlagen.

In einem aufwändigen Planungsverfahren wurden an rund 5.000 Messpunkten auf dem gesamten Gelände Beleuchtungsdaten erhoben und mit dem gewünschten Soll-Zustand abgeglichen. Nach einem Vergleich mehrerer Leuchtenhersteller fiel die Entscheidung, das Gleisfeld mit Luma 2 Leuchten von Philips auszustatten, die mit jeweils 120 LEDs bestückt sind. Gesteuert werden sie über das Telemanagement-System Starsense, das es ermöglicht, die Leuchten individuell oder gruppenweise anzusteuern und zu dimmen.

Etwa ein Viertel des Areals, auf dem rund um die Uhr 25 Lokomotiven im Einsatz sind und täglich rund 100 Züge abgefertigt werden, wurde im März in einem ersten Schritt mit der neuen Beleuchtung ausgestattet – mit mehr als überzeugenden Resultaten. „Die Rückmeldung vom Bedienpersonal ist höchst erfreulich“, sagt Mayrhofer. „Die Mitarbeiter sind von der Lichtfarbe begeistert und bestätigen, dass sie durch das weiße LED-Licht und dessen gute Farbwiedergabe nun deutlich aufmerksamer sind.“

Für eine höhere Betriebssicherheit sorgt neben der grundsätzlich besseren Lichtqualität auch die größere Zuverlässigkeit der Leuchten. Da Ausfälle oder technische Probleme dem Lichtmanagement-System automatisch gemeldet werden, können defekte Leuchten sofort ausgetauscht oder repariert werden, was für ein kontinuierlich hohes Lichtniveau sorgt. Mehr als ein willkommener Nebeneffekt ist das Sparpotenzial der neuen Technologie. Sie zeichnet sich durch einen niedrigeren Energieverbrauch und eine deutlich längere Lebensdauer von bis zu 100.000 Stunden aus. Bei Leuchten, die an zehn Meter hohen Masten montiert sind, sind längere Wartungs- und Austauschintervalle ein Kostenfaktor, der ins Gewicht fällt.

Da LEDs, anders als die Natriumdampflampen der alten Anlage, dimmbar sind und außerdem direkt nach dem Einschalten bereits ihre volle Leistungsstärke erreichen, ermöglichen sie weitere Einsparungen. Die Verantwortlichen der LogServ können die Beleuchtung nun an den tatsächlichen Lichtbedarf anpassen. Einzelne Bereiche wie etwa Zuführungsgleise zu Produktionsstätten, die nur einmal am Tag für die Lieferung von Rohstoffen befahren werden, müssen so nicht mehr während der kompletten Nacht in voller Stärke, sondern nur noch zweimal für einige Minuten beleuchtet werden. Eine intelligente, bedarfsgerechte Steuerung mit geringeren Einschaltdauern verspricht zudem neben der Ersparnis bei den Energiekosten eine noch längere Lebensdauer der Leuchten, was ihre Wirtschaftlichkeit über den gesamten Lebenszyklus weiter erhöht.

Die Flexibilität, mit der die neue Beleuchtung bei Umbauten oder Umstrukturierungen an geänderte Erfordernisse angepasst werden kann, bedeutet für die Betreiber Zukunftssicherheit. „Das Starsense-System kann nach einer einmaligen Einweisung problemlos von unternehmenseigenen Technikern eingestellt und programmiert werden. Auch die Bereithaltung von Ersatzteilen wird vereinfacht. Hatte die Zahl der eingesetzten Fabrikate bei den Leuchten über die Jahre immer weiter zugenommen, bis zuletzt rund 20 unterschiedliche Beleuchtungskörper verschiedener Hersteller im Betrieb waren, fallen nun bei der Ersatzteilhaltung nur noch Lagerkosten für einen einzigen Leuchtentyp an“, erklärt Thomas Franzmair, Projektverantwortlicher von Philips Lighting.

Insgesamt wird die Umsetzung der Beleuchtungserneuerung vier Jahre in Anspruch nehmen. Doch schon jetzt besteht nach den ersten Erfahrungen kein Zweifel mehr daran, dass es sich um eine ökonomisch und ökologisch höchst sinnvolle Maßnahme handelt. So sinnvoll, dass es nicht beim zunächst vorgesehenen Umfang geblieben ist. Da die Luma 2 auch bestens für die Beleuchtung von Straßen geeignet ist, plante die voestalpine als Mutterkonzern der LogServ nach den guten Erfahrungen rund um die Gleisanlagen, die Zufahrtstraßen zu ihrer Niederlassung mit Leuchten desselben Typs auszustatten.

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