LED-Module »made in Austria«

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Mit gedruckter Elektronik der Konkurrenz voraus – Bilton ist bekannt für hochwertige flexible lineare LED-Module und intelligente Lichtmanagementsysteme. Nun wurde das dynamische Salzburger Unternehmen für den diesjährigen Staatspreis für Innovation nominiert. Mit printed electronics will Bilton die Herstellung von flexiblen Leiterplatinen revolutionieren und LED-Module mit zusätzlichen Funktionen ausstatten. Wo die Reise der LED-Beleuchtung hingeht, darüber sprachen wir mit den Top-Managern von Bilton.

Herr Müller, als Sie 2009 Bilton gründeten, hatten Sie da mit so einem Wachstum in so kurzer Zeit gerechnet?
Patrick Müller, Geschäftsführer und Gründer der Bilton Group: Nein, unser Ziel war es immer, dieser modernen Technologie einen Durchbruch zu verschaffen. Die Erfolgsstory kam über das Produkt bzw. unseren USP, der am Markt nachgefragt wurde. Auch hat sich der Markt von den Kundenanforderungen in unsere Richtung entwickelt bzw. wir durften ihn mitentwickeln. So ist unser Produktportfolio stetig gewachsen. Seit der Erfindung der Glühbirne hat noch nie eine Technologie den Beleuchtungsmarkt so beeinflusst, wie die LED-Technologie.
Thomas Blümke, Geschäftsführer: Das zeigt sich insbesondere an den Playern am Markt. Früher gab es tausende Hersteller von Leuchten, aber nur einige wenige beherrschten den Leuchtmittelmarkt. Varianten von Glühbirnen, Halogenlampen und Leuchtstoffröhren waren die Standards. Viel mehr gab es nicht. Heute bieten lineare LED-Module eine unglaubliche Vielfalt und Flexibilität, Licht einzusetzen.

Und wie zeigt sich das?
Franz Padinger, CTO: Es sind die neuen Anwendungsmöglichkeiten der LED-Technologie, die dafür sorgen, dass der Lichtmarkt so rasant wächst. Die klassische punktuelle Beleuchtung durch Lampen wird weiterhin Bestand haben. Die Zukunft gehört aber der linearen Beleuchtung.
Müller: Bilton hat von Anfang an darauf gesetzt und beide notwendigen Komponenten entwickelt: Erstens lineare LED-Module »made in Austria« mit einer einzigartigen Qualität. Und zweitens LED-Lichtmanagement, um das Licht gekonnt zu inszenieren und das volle Energiesparpotenzial der LED-Technik auch nutzen zu können. So können wir heute nicht nur LED-Module in allen möglichen Farbtemperaturen anbieten, wir haben auch LED-Dimmer in allen gängigen Signalvarianten im Programm.
Blümke: Wir bieten ein erprobtes Komplettsortiment – von LED-Modulen über Profile und Abdeckungen bis zu Montageclips – das unterscheidet uns von der Konkurrenz. Damit bieten wir ein komplettes Baukastensystem – wo alles zueinander passt. Das spart Zeit und vereinfacht die Montage. Da die Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind, geben wir sogar eine fünfjährige Systemgarantie. Das bietet kein anderer.

Wie kann Bilton gegen Billigproduzenten aus Fernost bestehen?
Müller: Ich treffe immer noch auf Menschen, die uns nicht glauben, dass wir in Österreich produzieren und stattdessen in China eine Auftragsfertigung betreiben. Doch wie könnten wir dann für unsere Fertigungstechnologie hier in Österreich für den Staatspreis nominiert werden? Als gebürtiger Pinzgauer bin ich stolz darauf, dass wir unsere Module ausschließlich in Saalfelden produzieren. Das ermöglicht uns auch kurze Lieferzeiten. Deshalb sind unsere Produkte im Großhandel stets verfügbar.
Blümke: Unsere Stärke liegt in unseren Produktionsprozessen. So sind wir Pioniere in der Reel-to-Reel- Produktion. Hierbei wird die Modul-Basis, eine Substrat-Leiterplatine mit einer Länge von bis zu 100 Metern, von der Rolle abgerollt und, nachdem sie die einzelnen Stationen durchlaufen hat, als fertiges Modul am anderen Ende der Fertigungsanlage wieder aufgerollt. Es werden alle Schritte vollautomatisiert durchgeführt. Manuelle Arbeitsschritte entfallen und die Fehlerquellen werden auf ein Minimum reduziert.

Genau für so einen innovativen Fertigungsprozess sind Sie nun für den Staatspreis Innovation nominiert. Was versteht man unter printed electronics?
Padinger: Bei printed electronics werden die Schaltkreise und Leiterbahnen nicht mehr herausgeätzt, sondern einfach auf das Substrat gedruckt. Bilton nutzt diese Technik, um das Beste aus zwei Welten zu vereinen – die höhere Produktivität durch die Drucktechnik mit den positiven Skaleneffekten klassischer Elektronikbauteile. Dazu musste insbesondere der Lötprozess neu gestaltet werden, um die Elektronikbauteile mit dem Substrat verbinden zu können.
Blümke: Auf die LED-Modulfertigung umgelegt, hat printed electronics den Vorteil, noch schneller und noch flexibler für unsere Kunden produzieren zu können, da ein Großteil der Elektronik einfach während des Fertigungsprozesses mitgedruckt wird. Zusätzlich werden Rohstoffe eingespart und die Umwelt geschont.

Welche weiteren Innovationen sind von Bilton in den nächsten Jahren zu erwarten?
Müller: Licht wird unser Kernprodukt bleiben. Wir wollen es jedoch mehr in andere ­Systeme integrieren. Bisher wurde LED-Beleuchtung nur als Insel gedacht. Das Internet der Dinge zeigt es aber voraus. Deshalb wollen wir Licht intelligenter machen und unsere LED-Module mit Sensoren bestücken. So können LED-Module eine Vielzahl an weiteren Funktionen erfüllen, beispielsweise als Bewegungs- oder Brandmelder agieren.

Wir sind gespannt, welche Neuerungen die LED-Technologie noch bringen wird.
Vielen Dank für das Gespräch!

Neben einem Touchpanel bietet Bilton nun auch eine DALI-App an. DALI-App setzt in Szene
DALI ist der klassische Licht-Busstandard für die zentrale Steuerung des LED-Lichtmanagements. Neben einem Touchpanel bietet Bilton nun auch eine DALI-App an. Damit lassen sich 64 Adressen, 16 Gruppen und 16 verschiedene Szenen direkt über iPhone oder iPad steuern. Auch die Ansteuerung von Jalousien ist möglich. So können beispielsweise schon vor dem Betreten des Gebäudes mit der Schnellwahltaste »Welcome« die wichtigsten Räume erhellt werden. Durch die frei programmierbaren Szenen lassen sich Wohnbereiche schnell in die gerade passende Lichtstimmung versetzen. Die LC DALI-App ist im App-Store kostenlos abrufbar.

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