Kosten für Straßenbeleuchtung

von

 

Im kommunalen Bereich bedeutet das einen erheblichen Mehrverbrauch an elektrischer Energie, denn die ausreichende Beleuchtung von Plätzen und Verkehrswegen dient der öffentlichen Sicherheit.
Für die Planung und Dimensionierung von Straßenbeleuchtungen bieten sich ÖNORM CEN/TR 13201-1 und ÖNORM EN 13201-2 bis -4 an. Die vierteilige Norm hilft, die richtigen Beleuchtungsklassen entsprechend der bestimmenden Gütemerkmale auszuwählen und gibt Auskunft über die korrekten Messmethoden zur Bestimmung des Beleuchtungsniveaus.

 

Tatsächlicher Verkehr versus Durchschnitt

Mit diesen europaweit gültigen Normen lassen sich also kommunale Straßenbeleuchtungsanlagen von Planern – seien es Architekten, Lichttechniker oder Verkehrsplaner – verbindlich konzipieren. Der Pferdefuß dabei: Die Anlagen werden so ausgelegt, dass Straßen entsprechend den durchschnittlichen Verkehrsverhältnissen eines gesamten Tages beleuchtet werden. Eine viel befahrene Hauptstraße muss klarerweise heller beleuchtet sein als eine kleine Nebengasse. Warum aber der Verkehrsfluss zur Stoßzeit das Beleuchtungsniveau in der Nacht bestimmt, ist weniger nachvollziehbar. Bislang erfolgte die normgemäße Planung der Beleuchtungsanlagen für nur eine bestimmte Verkehrssituation, das tatsächliche, sich verändernde Verkehrsaufkommen fand dabei keine

Berücksichtigung.

 

Lange Zeit spielte das auch keine allzu große Rolle. Der Energieverbrauch

war eine vernachlässigbare oder besser gesagt eine vernachlässigte Größe.

Doch in Zeiten von Kyoto-Protokoll und Glühlampenverbot sucht man

allerorten nach Einsparungspotentialen. In Europa werden 14%  des jährlichen Stromverbrauchs für Beleuchtung aufgewendet, das entspricht 180 Millionen Tonnen CO2-Emissionen. Durch verbessertes Lichtmanagement im öffentlichen Bereich sehen Experten Einsparungsmöglichkeiten von bis zu 50% der Energiekosten. Ein durchaus überzeugendes Argument, sich der Regelung des Beleuchtungsniveaus anzunehmen.

Wie ein sicherheits- und verkehrsrelevantes Lichtmanagement in Abhängigkeit vom Verkehrsfluss zu planen und umzusetzen ist, regelt die neue ÖNORM O 1053. Sie ist eine nationale Ergänzung zur vierteiligen Europäischen Norm und berücksichtigt bei der Auswahl der Beleuchtungsklassen den situativen Verkehrsfluss. Somit kann das notwendige Beleuchtungsniveau dem tatsächlichen Verkehrsaufkommen entsprechend festgelegt werden. Erstmals normgerechte Planungsgrundlage Dipl.-Ing. Dr. Nikolaus Thiemann, Vorsitzender der Arbeitsgruppe »Licht im Außenbereich« im Komitee für »Optik und Lichttechnik« bei Austrian Standards Institute, unterstreicht die Bedeutung dieser österreichischen Ergänzung: „Die ÖNORM O 1053 berücksichtigt die maßgebliche Verkehrsmenge bei der Auswahl der Beleuchtungsklassen.

 

Dadurch gibt es erstmals eine normgerechte Handlungsanleitung für die Reduktion der Beleuchtung und damit eine Möglichkeit, den Energieverbrauch von Straßenbeleuchtungsanlagen rechtssicher zu reduzieren.“ Da eine Europäische Norm zu diesem Thema gerade in Planung ist, stehen die Chancen gut, dass die in Österreich gefundene Lösung Eingang in das künftige europäische Regelwerk findet. Bis dahin können Lösungen mit Hilfe der nationalen Ergänzung, wie sie in ÖNORM O 1053 enthalten sind, gefunden werden.

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