Jetzt feiert auch Österreich

von Thomas Buchbauer
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Gleich zu Beginn unseres Gespräches stellt der Leiter der Elektrischen Installationstechnik bei Siemens Österreich, Ing. Ernst Windhager, in seiner Funktion als Sprecher der KNX-Austria eines klar: „In Zukunft wird es die einzelnen Gewerke in einem Gebäude isoliert betrachtet nicht mehr geben – das ist die Chance für die Elektrotechnik. Denn sie ist das Nervensystem in einem Gebäude – und mit KNX können die Fäden entsprechend gezogen werden!“ Womit wir auch schon beim Thema wären: KNX, diesen Namen verbindet man mit 20 Jahren Erfahrung, Fortschritt und weltweitem Standard für Haus- und Gebäudesystemtechnik – davon ist man bei den Verantwortlichen der KNX-Organisationen überzeugt. Am 5. Mai 1990 gründeten 15 namhafte europäische Hersteller aus der Elektroindustrie die EIBA, die European Installation Bus Association. Ihre Vision war es, die Elektroinstallation mit Bustechnik zukunftsfähig zu machen. Die Anerkennung des KNX-Standards als europäische Norm EN 50090 sowie als Weltstandard für Haus- und Gebäudesystemtechnik ISO/IEC 14543 war der entscheidende Durchbruch zur weltweiten Verbreitung. Zwei Jahrzehnte und kein bisschen müde. Im Gegenteil: Mit Maßnahmen wie der neuen ETS4, erweiterten Anwendungsfeldern und verstärkter Internationalisierung will KNX seine Position weltweit stärken.
Die anfängliche Vision »Es muss möglich sein, den Markt der klassischen Elektroinstallation stärker in die rasante Entwicklung der Elektronik mit einzubeziehen« wurde vielfach realisiert und weiterentwickelt. Siemens begann ab 1984 mit der Entwicklung eines Systems mit der entsprechenden Hard- und Software. 1987 gründeten die Unternehmen Berker, Gira, Jung, Insta, Merten und Siemens die Instabus-Gemeinschaft und entwickelten dieses Bussystem bis zur EIBA-Gründung weiter. Parallel entstand in Europa der französische Batibus und das EHS-System. 2006 gelang es, alle drei europäischen Systeme unter dem Dach der KNX-Association zusammenzuführen und sie mit Hilfe des EIB-Standards als technische Grundkonzeption zu manifestieren.

KNX setzt den Standard auf

Die Anerkennung des KNX-Standards, sowie die Verankerung des europäischen Standards im Weltstandard, sind nur einige Errungenschaften, die den Einsatz von KNX kennzeichnen. Die KNX-Association und seine Mitglieder verstehen sich als treibende Kraft zur weiteren Öffnung des Marktes. Und dieser Einsatz wird belohnt. Aus den 15 Herstellern von 1990 sind inzwischen weltweit 200 Mitglieder in 28 Ländern geworden. Die KNX-Association unterhält in mehr als 20 Ländern eigene Ländervertretungen, fast 20.000 KNX-Partner in 101 Ländern wurden zertifiziert und in 27 Ländern weltweit werden in 147 zertifizierten Trainingszentren die KNX-Grundlagen vermittelt. Der KNX-Standard zeichnet sich durch ein hersteller- und produktneutrales Inbetriebnahmetool (ETS), garantierte Interoperabilität und Kommunikationsfähigkeit durch unabhängige Produktzertifizierung und durch die Unterstützung aller Übertragungsmedien (IP/Ethernet, Funk, 2-Drahtleitung, Powerline) aus. Für die Konsumenten steht allerdings ein Thema besonders im Vordergrund:  Je einfacher die Bedienung eines derartigen Systems ist, desto besser.“

KNX hat Zukunft, KNX ist die Zukunft

KNX kann auf eine Vielzahl von Erfolgen zurückblicken und arbeitet stetig an weiteren Fortschritten. Diese Leistung war nur durch die rasche Integration der beteiligten Marktpartner sowie durch die Offenheit des System möglich, das viele der neu aufgekommenen Entwicklungen problemlos integrieren konnte (Technologien wie z. B. Audio / Video, Green-Buildings oder smart-metering finden bei KNX die ideale Plattform für ihre Realisierung). Besonders die neue »ETS4« mit ihrer intuitiv zu bearbeitenden Bedienoberfläche macht Elektroinstallateure, Planer und Systemintegratoren jetzt noch kompetenter für die Haus- und Gebäudesystemtechnik und erleichtert den Einstieg in die KNX Welt deutlich. Windhager dazu: „Zu den Feierlichkeiten am 20. 10. 2010 wird es Gutscheine zum Erwerb der neuen ETS4 geben – ein Rabatt soll den Elektrotechnikern den Einstieg versüßen.“ Die schrittweise Globalisierung von KNX ist ein langfristiges Projekt, das mit großem Ehrgeiz verfolgt wird. Neben anderen Aktivitäten in zahlreichen Ländern entstehen demnächst in Asien, Afrika und Amerika neue KNX zertifizierte Trainings-Center.

Die Jubiläumsfeierlichkeiten

Das 20-jährige Bestehen der KNX-Association will gebührend gefeiert werden. Den Auftakt machte die Generalversammlung Mitte Februar im Brüsseler »Atomium«, gefolgt vom weltweit größten KNX-Event, der Jubiläumsfeier auf der Light+Building in Frankfurt, wo am 13. April die Vergabe der KNX-Awards, sowie die Weltpremiere der ETS4 stattfanden. Mehr als 1.000 Gäste aus 52 Ländern weltweit nahmen daran teil. Im Herbst (20.10.2010) feiern nun alle nationalen KNX-Gruppen ein Jubiläumsevent, bei dem via Webkonferenz die Mitglieder aus aller Welt zusammen geschaltet werden. „Die Veranstaltung wird ein Mix aus Besichtigung der Flughafen-Werft, Referaten rund um das Thema KNX und dem gesellschaftlichen Aspekt samt Gaumenfreuden sein.“

Neue Endverbraucher-Aktivitäten

Pünktlich zum 20. Geburtstag präsentiert die KNX-Association-Austria eine Endverbraucher-Website im neuen Outfit, die die Themen »Wirtschaftlichkeit«, »Sicherheit« und »Komfort« in den Vordergrund stellen wird. „Der Stellenwert der »Wirtschaftlichkeit« ist im Vergleich zu früher wesentlich größer geworden – ein Gebäude muss heutzutage gewisse Wirtschaftlichkeits-Ansprüche erfüllen, um in den Genuss von Förderungen zu kommen und den Wert des Gebäudes langfristig zu sichern“, so Windhager zu neu geschaffenen Prioritäten des KNX-Systems.

Am 20. 10. 2010 wird die neue Internetpräsenz www.knx-austria.at vor den anwesenden Elektroinstallationstechnikern im Rahmen einer ausführlichen Präsentation am Flughafen Wien online gehen. Durch die grafisch und inhaltlich optimierte Navigationsstruktur lassen sich relevante Informationen schnell und zielsicher finden. So kann sich der geneigte Nutzer auf der KNX-Website ausführlich über Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Komfort aus dem Bereich der modernen Elektroinstallation informieren. Zusätzlich haben Bauherren nun die Möglichkeit, den KNX-Newsletter zu bestellen. Interessante und aktuelle Themen rund um den weltweit einzigen offenen Standard für Haus- und Gebäudesystemtechnik, erreichen den Abonnenten vier Mal jährlich bequem und kostenlos via E-Mail. Weitere Informationen findet der Nutzer im neu eingerichteten Download-Center. Die KNX-Szenarien beschreiben erfolgreiche Kundenprojekte oder Lösungsansätze und vermitteln so einen guten Eindruck von grundsätzlichen Erfolgsfaktoren sowie der Arbeitsweise des Elektroinstallationsbusses. „Ergänzt wird dieses Angebot durch eine exklusive Broschüre, die der Elektrounternehmer an seine Kunden senden kann, um den Nutzen des Systems einer breiteren Öffentlichkeit bekanntzumachen“, unterstreicht Windhager und fügt dem hinzu: „2011 wird das Thema KNX auch auf zahlreichen Konsumenten-Messen vertreten sein. Einen Schwerpunkt legen wir auch auf die Präsentation des KNX-Systems anlässlich der Power-Days in Salzburg – auf dieser Fachmesse wollen wir dafür sorgen, dass die Elektrotechniker auf breiter Ebene über die aktuellsten Entwicklungen auf diesem Gebiet informiert werden.“

KNX Austria

Die nationale Gruppe der KNX-Association bestehend aus ABB, Eaton, Euro Unitech, Hager, Schneider/Merten, Siemens, Siblik und Somfy bekam nun Zuwachs – waren es bisher acht Unternehmen, die hierzulande an einem Strang zogen, kamen nun drei weitere Firmen hinzu. Gira, Thermokon Components und NextXAutomation zählen ab sofort zur heimischen KNX-Gruppe – mit weiteren Unternehmen sei man im Gespräch…
„Wir werden in Zukunft auch mit dem KNX-Userclub verstärkt zusammenarbeiten und gemeinsame Aktivitäten setzen“, so der KNX-Austria-Sprecher abschließend.

 

www.knx-austria.at

Info: KNX-Austria-Sprecher Ing. Ernst Windhager
Briefanschrift: Ing. Ernst Windhager, c/o Siemens AG Österreich, Postfach 83, 1211

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