In Pasadenia mit 186 Gbps

von Thomas Buchbauer

 

An dem Versuch beteiligt waren Hochenergie-Physiker und Netzwerktechniker verschiedener Institute, inklusive dem Kernforschungszentrum CERN. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, die rasant ansteigenden Datenmengen auch in Zukunft zu bewältigen. Die nächste Generation der Netzwerktechnologie wird, so das Caltech in einer Aussendung, in einigen Jahren in die Massenproduktion gehen und Geschwindigkeiten zwischen 40 und 100 Gbps ermöglichen. Physik-Professor Harvey Newman, der das High-Energy-Physics-Team leitete, sieht das erfolgreiche Experiment als Zukunftsversprechen. „Mit diesen Tools in unseren Händen können wir uns mit der Realisierung von Visionen beschäftigen, die für andere nicht erreichbar sind. Wir sehen einen klaren Weg vor uns, den andere sich noch nicht einmal vorstellen können.“

 

Eigener Rekord eingestellt

Über einen 100-Gbps-Chipschaltkreis, der von „Canada’s Advanced Research and Innovation Network“ und dem Nonprofit-IT-Dienstleister BCNET gestellt wurde, erreichte man zwischen den Servern des University of Victoria Computing Centre und dem Washington State Convention Centre in Seattle eine Transferrate von 98 Gbps in eine Richtung. Gleichzeitig schossen am anderen Ende der Leitung 88 Gbps durch die Leitung, woraus sich ein Gesamtdatendurchsatz von 186 Gbps errechnet. Bereits 2009 hatten die Wissenschaftler einen neuen Rekord aufgestellt, der bei 119 Gbps lag. Der nun erreichte Höchstwert schlägt diesen um mehr als 56 Prozent.

 

LHC als wichtige Datenschleuder

Technologische Fortschritte wie diese ist nicht nur wichtig für die Zukunft der privaten Vernetzung. Insbesondere die Forschung profitiert davon. Allein der Teilchenbeschleuniger LHC spuckt Unmengen an Messdaten aus, die übertragen und analysiert werden müssen. Der bisherige Output, der bei mehr als 100 Petabytes und damit über vier Mio. Blu-ray-Discs, liegt, nahm bislang die Kapazitäten von etwa 300 Speicher- und Serverzentren in Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt in Anspruch. Der Informationsausstoß dürfte mit steigender Nutzungsfrequenz des gigantischen Forschungsgeräts in Zukunft dramatisch zunehmen. Schnelle Datenübertragung erleichtert zudem die globale Kollaboration. „Wissenschaftlern überall zu ermöglichen, mit LHC-Daten zu arbeiten, ist eine der wichtigsten Schritte, um die besten Köpfe der Welt gemeinsam die Mysterien unseres Universums erforschen zu lassen“, so David Foster, Leiter des IT-Teams im CERN. Pressetext

 

www.caltech.edu

www.supercomputing.org

www.cern.ch

 

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