Im Rampenlicht

von Thomas Buchbauer

 

Der Vorhang hebt sich, Scheinwer­ferkegel durchschneiden die Luft auf der Bühne und setzen Schauspieler perfekt ins rechte Licht. Der Zuschauerraum ist angenehm temperiert, und das Bühnenbild erstrahlt in hellem Glanz. Die Stimmen der Akteure und die Klänge des Orchesters erfüllen die riesige Halle auch bis auf die hintersten Plätze in bestechender Brillanz. Von all diesen Vorteilen können Besucher des Ronachers, dank modernster Gebäudetechnik, bei jeder Aufführungen des Hauses nun seit Sommer 2008, profitieren. Denn in den vergangenen Jahren wurde das ehemalige Etablissement und Variete-Theater von Grund auf renoviert. Dabei blieb weder das Dach, die Innenarchitektur noch der Keller verschont. Gerade denkmalgeschützte Bauteile hielten den Renovierungsvorstellungen der Vereinigten Bühnen Wiens stand.

Selbstverständlich wurde das Ronacher auch komplett neu verkabelt. Für die Realisierung der elektrotechnischen Vorgaben zeichnete das Elektrotechnik-Unternehmen Csernohorszky verantwortlich. Es wurde die gesamte elektrotechnische Planung, Installation und Programmierung ausgeführt – konkreter, die gesamte Energieverteilung, Beleuchtung, Beschattung, Fensterantriebe, komplette Installationstechnik und EDV-Installation. Das Sensorsystem wurde dabei durchgängig mit EIB-Technik realisiert. EIB-Bediengeräte und komplexe Raumbediengeräte mit Temperaturregelung bis hin zu einfachen Licht- und Jalousieschalter komplettieren die elektrotechnischen Einrichtungen im Hause Ronacher. Im Bereich Hauptverteilung-Automation kam durchgängig das TwinCat-System von Beckhoff zum Einsatz.

„Aus Erfahrung können wir uns beim Thema Prozessstabilität und Sicherheit auf Beckhoff-Systeme verlassen. Denn bei der Automation der Hauptverteilung ist das ein äußerst wichtiger Punkt“, erklärte uns anlässlich unserer Recherche Ing. Theodor Christomannos, Automatisierungsexperte Csernohorszky. Beson­ders wichtig ist für Csernohorszky vor allem die Offenheit der Systeme wichtig. „Die offenen Schnittstellen zu allen Anbindungen macht Beckhoff zu einem idealen Partner. Man kann sagen, wir passen die Applikation an das Projekt an. Csernohorszky sieht sich selbst als Systemintegrator, deshalb ist uns die Qualität der Produkte unserer Partner sehr wichtig“, meint Christomannos weiter. So kamen »CX1020«-Embedded-PCs von Beckhoff zum Einsatz, von denen zwei für die Steuerung der Raumautomation von 520 Räumen zuständig sind. Circa 100 Stück Busklemmen-Controller »BC9100«, die über ein TCP/IP-Netzerk angebunden sind, und rund 780 Aktoren wurden ebenfalls im Gebäude verbaut. Für die Raumautomation kamen die Softwarelösungen von V8tech und ABM Systems zum Einsatz. ABM Sys­tems steuert darüber hinaus auch noch die Niederspannungshauptverteilung.

„Beckhoff setzt auf PC-basierte Steuerungssysteme, die über Ethernet kommunizieren. Es kann auch mit anderen Feldbus-Lösungen kommuniziert werden, aber Ethernet bietet gerade in Gebäuden eine hervorragende Lösungsplattform – da es ohnehin vorhanden ist. Dieses System kommt bei den Kunden äußerst erfolgreich an“, ergänzt Ing. Christian Pillwein, Leiter Gebäudeautomation bei Beckhoff in Österreich. Laut seiner Aussage wird die Offenheit für andere Systeme derzeit auch vom Markt gefordert. Genau diesen Forderungen entsprechen die Beckhoff-Systeme und stellen somit passende Lösungen für Kunden dar.
Ein weiterer Grund, warum sich Csernohorszky für Beckhoff-Produkte entschieden hatte, war, dass der zur Verfügung stehende Platz bei den Elektro-Installationen relativ gering war. Aufgrund der denkmalgeschützten Bauteile mussten des Öfteren so manche Installationswege über »Umwege« installiert werden. Auch durch die geringe Anzahl an Installationsschächten war für das Projekt Ronacher noch zusätzlicher enormer Planungs- und Koordinationsaufwand notwendig. Gerade bei dieser Problemstellung spielten die Beckhoff-Komponenten wegen ihrer kompakten Bauweise ihre Stärken besonders gut aus. Zu guter Letzt war auch das ausgezeichnete Preis-Leistungs-Verhältnis laut Christomannos ausschlaggebend.

Um einen besseren Überblick über das gesamte Gebäude sicherzustellen, verfügt der Portier um über ein zentrales Touch-Panel. Damit lässt sich die komplette Alarmierung, Notrufe und Schaltung der Sicherheitsbeleuchtung überwachen und steuern. Weiters wurden im kompletten Gebäude mehrere kleine Touch-Panele installiert, damit auch das Theaterlicht gesteuert und geschalten werden kann. Zusätzlich kann auch das Begehungslicht, Rundganglicht sowie die Feuerwehrbeleuchtung geregelt werden. „Wichtige Partner bei diesem Projekt waren außerdem FMGT-Gebäudetechnik und V8tech“, erwähnte Christomannos abschließend.
Komplett neu verkabelt und programmiert, bietet das Ronacher den Besuchern und natürlich auch den Schauspielern seit Sommer des Vorjahres Technik auf dem neuesten Stand. Damit steht einem Theaterbesuch bei dem alle Sinne angesprochen werden, nichts mehr im Wege – müssen nur noch die schauspielerischen Leistungen passen …

 

 


 

Top:
+ offene Schnittstellen zu allen gängigen Anbindungen
+ kompakte Bauweise
+ gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

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