Gigantisch!

von Thomas Buchbauer
zum Firmenprofil

Bereits im Mai 2011 hatte Siemens den ersten Prototypen seiner neuen 6-MW-Offshore-Windenergieanlage errichtet. Dieser wurde damals mit einem Rotor von 120 Metern installiert (Typenbezeichnung SWT-6.0-120). Die künftige Serienproduktversion der 6-MW-Anlage wird mit dem 154-Meter-Rotor ausgestattet (Typenbezeichnung SWT-6.0-154) und setzt damit neue Maßstäbe in der Offshore-Windindustrie.

„Die Aufnahme des Testbetriebs unseres 154-Meter-Rotors an der 6-MW- Windenergieanlage ist ein spannender Schritt in der Entwicklung zukunftsfähiger Offshore-Technologien. In die Entwicklung unserer getriebelosen 6-Megawatt-Anlage und des 75 Meter langen Rotorblatts ist unser technisches Know-how aus mehr als drei Jahrzehnten eingeflossen“, sagte Henrik Stiesdal, CTO der Division Wind Power im Siemens-Sektor Energy.

Die getriebelose Antriebstechnik ermöglicht ein kompaktes Design: Mit einem Gesamtgewicht von rund 200 Tonnen für die Gondel sind die SWT-6.0-Anlagen die leichtesten Windturbinen in dieser Leistungsklasse. Die Kombination aus robustem Design und niedrigem Gewicht senkt Offshore-Infrastruktur-, Installations- und Wartungskosten. „Gleichzeitig steigt die Energieausbeute und damit die Rentabilität über die Lebensdauer der Anlage“, ergänzte Stiesdal.

Siemens hat die SWT-6.0-Anlagen speziell für den Einsatz unter den widrigen Bedingungen auf hoher See entwickelt. „Die neue 6-Megawatt-Anlage ist ein Meilenstein in der Windenergietechnologie. Verglichen mit unserer ersten 30-Kilowatt-Anlage, die wir vor 30 Jahren entwickelt hatten, kann diese neue Windturbine mehr als tausendmal so viel Strom produzieren“, sagte Stiesdal. Ebenso eindrucksvoll ist die Entwicklung der Rotorblätter: Die Länge des ersten Blattes der ersten 30-Kilowatt-Anlage entspricht mit fünf Metern etwa der Länge eines Kleinbusses, während jedes der neuen 75 Meter langen Rotorblätter die Spannweite eines Airbus 380 erreicht.

Die erste 6-MW-Windenergieanlage von Siemens ist im Mai 2011 im dänischen Høvsøre errichtet worden. Aufgrund von Höhenbeschränkungen hat diese Maschine einen Rotordurchmesser von 120 Metern. Seit über einem Jahr läuft dieser Prototyp erfolgreich im Testbetrieb und setzt dabei neue Produktionsrekorde. Die offizielle Inbetriebnahme einer 6-MW-Anlage mit dem 154-Meter-Super-Rotor fand am 6. Oktober 2012 während der Eröffnungszeremonie des nationalen Testfeldes im dänischen Østerild statt.

Das 75 Meter lange Quantum-Rotorblatt vom Typ B75 zeichnet sich durch hohe Stabilität bei gleichzeitig geringem Gewicht aus. Das spezielle Blattprofil sorgt für optimale Leistung bei den unterschiedlichsten Windgeschwindigkeiten. Siemens nutzt bei der Herstellung des B75 das patentierte IntegralBlade-Verfahren, mit dem Rotorblätter in einem Guss und ohne Klebestellen produziert werden können. Im Vergleich zu Blättern mit traditioneller Herstellungsweise ist das B75-Rotorblatt rund 20 Prozent leichter. In Summe trägt die Kombination aus intelligentem Rotorblattprofil und niedrigem Gewicht zur Senkung der Windstromgestehungskosten bei. Das optimierte Design erhöht die Energieausbeute, während sich das vergleichsweise niedrige Gewicht der Rotorblätter auf die Kosten für Türme und Fundamente auswirkt.

Die neue SWT-6.0-154 ist bereits ein kommerzieller Erfolg: Im Juli 2012 hat Siemens ein Rahmenabkommen mit dem dänischen Energieversorger Dong Energy über die Lieferung von 300 Offshore-Anlagen dieses Typs abgeschlossen. Die Windturbinen sollen vor den Küsten Großbritanniens zum Einsatz kommen.

In Kürze wird Siemens zwei weitere Prototypen der 6-MW-Windenergieanlage im britischen Offshore-Windkraftwerk Gunfleet Sands aufstellen. Dies werden die ersten Prototypen dieser neuen Generation von Offshore-Windkraftanlagen sein, die auf hoher See getestet werden. Beide Anlagen werden mit dem 120-Meter-Rotor ausgestattet sein.

Windenergieanlagen sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von rund 30 Milliarden Euro erzielte. Das macht Siemens zu einem der weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Kunden haben mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum fast 320 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO 2 ) eingespart, das ist so viel wie Berlin, Delhi, Hongkong, Istanbul, London, New York, Singapur und Tokio in Summe an CO 2 jährlich
ausstoßen.

www.siemens.at
 

Ähnliche Artikel

Hinterlassen Sie einen Kommentar

* Zur Speicherung Ihres Namens und Ihrer E-Mailadresse klicken Sie bitte oben. Durch Absenden Ihres Kommentars stimmen Sie der möglichen Veröffentlichung zu.

Unseren Newsletter abonnieren - jetzt!

Neueste Nachrichten aus der Licht- und Elektrotechnik bestellen.