ÖPC 2015: and the winner is… Eaton!

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Schimmel ist in vielen Wohnungen und Häusern definitiv eine Plage. Im Ranking der häufigsten Beschwerdeanrufe bei Hausverwaltungen auf Platz 1 lebt eine ganze Sanierungsbranche von diesem unangenehmen Phänomen. Um noch kompetenter an die Ursachen der Schimmelbildung herangehen zu können, bietet der Bundesverband für Schimmelsanierung und technische Bauteiltrocknung eine zertifizierte Ausbildung zum Schimmelexperten an. Seit 2012 können sich Betroffene auch in Österreich beim Auffinden von Schimmel von ausgebildeten Schimmel-Suchhunden unterstützen lassen.

 

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Bei näherer Betrachtung wundert das größere Interesse an den Pilzkulturen nicht. Was früher hauptsächlich in feuchten Altbauten ein Ärgernis darstellte, tritt heute immer häufiger auch in gut gedämmten Neubauten auf. Neben den Bauschäden, die bei Nichtbehandlung schnell an die Bausubstanz gehen und hohe Sanierungskosten verursachen können, sind gesundheitliche Folgen nicht zu vernachlässigen. Die Bandbreite reicht von Kopfschmerzen über Allergien und Asthma bis hin zu Lungenentzündungen. Bei einem Befall von mehr als 20 cm², für empfindliche Personen auch bei weniger, gehen Gesundheitsexperten von einer gesundheitlichen Gefährdung aus.

Das IBO-Institut: 1. Ansprechpartner bei Schimmelpilzbefall
Das IBO – das Österreichische Institut für Bauen und Ökologie GmbH – beschäftigt sich schon seit langem mit dieser Thematik. „Jährlich werden alleine von der IBO Innenraumanalytik ca. 300 »Schimmel-Gutachten« erstellt“, berichtet DI Dr. Bernhard Lipp, Geschäftsführer von IBO. Das Institut setzt sich seit mehr als 30 Jahren für ökologisches Bauen ein und hat schon so manche Auseinandersetzung mit der Bauindustrie betreffend gesundheitlicher Nachteile von Baustoffen ausgefochten. Neben der Beratungstätigkeit auf allen Gebieten des Bauens wird auch der Forschung breiten Raum gegeben.
Die Pilzbildung kann unterschiedlichste Ursachen haben, die genau abgeklärt werden müssen. Feuchte Luft ist immer mit im Spiel. Duschen, Kochen oder ein Zuviel an Zimmerpflanzen gepaart mit einem falschen Lüftungsverhalten können genau so die Ursache sein wie vorhandene Baumängel. Am häufigsten tritt Schimmel an Wärmebrücken auf, also an Stellen, an denen die kalte Außentemperatur bis an die Innenwände durchdringen kann. An diesen kondensiert die Feuchtigkeit der Luft, wodurch ideale Bedingungen für Schimmelkulturen geschaffen werden. Physikalisch geht es um den Zusammenhang zwischen Außentemperatur, Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit. Da wir Menschen kein ausgeprägtes Empfinden für Luftfeuchtigkeit haben, muss ein Messsystem als Unterstützung eingesetzt werden, um die entsprechenden Umgebungsparameter richtig zu interpretieren.

Die Ampelfarben als Indikatoren
Bei bekannten Werten von Innentemperatur, Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit haben die IBO-Spezialisten einen Algorithmus entwickelt, der drei Zustände beschreibt: Die Schimmelampel ist geboren.
Wohnungsnutzer können sich bei stets »grüner« Ampel sicher sein, dass Schimmelbefall nicht auf Grund ungünstiger Raumbedingungen auftritt. Bei gelber Ampel liegen Feuchtigkeit und Temperatur im Grenzbereich zur Kondensatbildung. Da beugt verstärktes Lüften der Schimmelgefahr vor. »Rot« bedeutet akute Schimmelgefährdung. Insbesondere in Ecken und Kanten kann binnen weniger Tage Schimmel auftreten, auch wenn keine unzulässigen Wärmebrücken vorliegen. „Grün steht für »Alles okay«, gelb steht für »Bitte lüften« – bei Rot ist Schimmelbildung bereits knapp vor der Entstehung“, bringt es Dr. Lipp auf den Punkt. Kommt es trotz „grüner“ Ampel zu Schimmelpilzbildung ist von einem Bauschaden auszugehen und es gilt diesen zu erforschen.

Basis ist das Eaton Funksystem xComfort

Und wer könnte diese theoretischen Erkenntnisse in reale Produkte umsetzen? Dafür hat sich das IBO die Spezialisten von Eaton an Bord geholt. Die zwei Unternehmen kooperieren bereits seit längerem – und zwar bei der Erstellung von Gutachten und beim Nachrüsten von Gebäuden mit Temperatur- und Feuchtesensoren. Hier hat sich das drahtlose Steuerungssystem »xComfort« von Eaton bestens bewährt.
Das bidirektionale auf einer 868 MHz basierenden Funktechnologie arbeitende System ist bereits jahrelang erfolgreich am Markt etabliert und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Licht-, Jalousie- und Heizungssteuerungen, Spannungsfreischaltungen, Anwesenheits- und Panikfunktionen gehören genauso zu Standardapplikationen wie Brandschutzüberwachung, Szenensteuerung und Bewegungserkennung. Das Hirn der Anlage ist der Smart Home Controller, der die Kommunikation mit der Außenwelt übernimmt , so dass das Eigenheim auch von unterwegs aus gesteuert werden kann. Im Smart Home-Controller können auch Steuer-und Regelvorgänge gespeichert werden.
Standardmäßig stehen im Eaton-Produktportfolio Produkte für Feuchte- und Temperaturmessung zu Verfügung. Die hohe Genauigkeit der Geräte überraschte selbst die IBO-Experten. Kein Wunder, jedes Gerät wird einzeln im Werk in einem 45-minütigen Testaufbau exakt kalibriert.
Nach weitreichenden Tests von Systemen verschiedener Hersteller hat sich IBO für xComfort von Eaton entschieden. Ausschlaggebend waren die einfache Nachrüstungsmöglichkeit, die standardmäßig hohe Genauigkeit der Geräte und die komfortable Einbindung des Algorithmus in das System. Einer raschen Realisierung des Systems stand nichts im Wege, da keine Produktneuentwicklungen notwendig waren, sondern lediglich die Software des Smart Home Controllers erweitert werden musste.
Der Smart Home-Controller, auf dem der Regelalgorithmus für die Schimmelapplikation hinterlegt ist, wird mit einem Raumcontroller, der die Feuchte und Innentemperatur misst und einem Außentemperaturfühler verbunden und schon ist die Schimmelampel in Betrieb. Über WLAN wird das Resultat der Berechnung an die Eaton Smart Home-APP am Handy übertragen, die je nach Zustand der Wohnung in roter, gelber oder grüner Farbe erleuchtet.

Türöffner für Smart Home
Das speziell für die Schimmelerkennung aufgebaute Funknetzwerk kann als Türöffner für eine spätere Erweiterung zu einem kompletten Smart Home gesehen werden. So kann auch die Steuerung von Licht, Heizung und Jalousien in das System nachträglich eingebunden werden. Werden Lüfteranlagen in den Sanitärräumen mit dem Zustand der Ampel verknüpft, können diese bedarfsgerechter angesteuert werden. Umgekehrt kann in bestehende xComfort-Anlagen die neue Schimmelampelapplikation leicht integriert werden. „In diesem Fall können wir dem Betreiber einen Zusatznutzen zu seinem bestehenden Funksystem anbieten“, sieht Günther Mosinzer, Vertriebsleiter EGH von Eaton, den Mehrwert.

Bauträger sind interessiert
Erste Gespräche mit Bauträgern für einen standardmäßigen Einbau der Schimmelampel in Neubauten laufen schon. Die Tatsache, dass neben der Vermeidung von gesundheitlichen Problemen auch Baumängel leichter erkannt werden können, ist wegen Gewährleistungsansprüchen innerhalb der ersten drei Jahre von besonderem Interesse. Dr. Lipp vom IBO erhofft sich durch die Verwendung der Schimmelampel die jährliche Belastung durch Gutachten und Prozesse deutlich zu reduzieren. „Wir wollen für Eigentümer und Mieter ein komfortables Prüfwerkzeug für ein gesundes Wohnumfeld liefern“, resümiert Dr. Lipp abschließend.


Vorteile:

  • Leicht verständliche Methode (Ampelprinzip) zur Erkennung von Schimmelbildung für jedermann nutzbar
  • Einfacher, auch nachträglicher Einbau durch funkbasierende Komponenten
  • Mögliche Erweiterungen ermöglichen Smart Home Applikationen

Projektdetails:

  • Ort des Projektes: kann ortsunabhängig eingesetzt werden
  • Typus: für alle Gebäudearten
  • Projektgröße: minimaler Bedarf und Kosten
  • Realisierungszeitraum: Entwicklung innerhalb sechs Monate
  • Gewerk: Klimatisierung
  • Highlight: Mit einfachster Installation und Bedienung löst die Schimmelampel ein wesentliches Wohnproblem.

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