Gefahr von Bränden durch beschädigte Kabel

von David Lodahl

Nur ungefähr 31 Prozent der Österreicher wissen, dass es beim Anbohren von Leitungen oder Kabeln zu einem Brand kommen kann. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage*, die das Energiemanagementunternehmen Eaton anlässlich des Welt-Brandschutztages am 9. Oktober durchgeführt hat. Die Umfrage zeigt jedoch, dass die Mehrheit der befragten Österreicher beim Bohren von Löchern in Wände an die Sicherheit denkt – allerdings keine konkreten Vorstellungen von den potentiellen Gefahren hat.

Der Welt-Brandschutztag hat zum Ziel, mehr Aufmerksamkeit für die Gefahren von Bränden sowie vorbeugende Maßnahmen zu erzeugen. In diesem Jahr hat die Feuerkatastrophe im Grenfell Tower in London gezeigt, welche Gefahren durch Feuer entstehen können. Dies hat auch in Österreich zu erhöhter Aufmerksamkeit geführt – so lässt Salzburg den Brandschutz bei über 400 Gebäuden prüfen. Viele Österreicher sind für das Thema Brandschutz bereits sensibilisiert und setzen auf Rauchmelder, überprüfen regelmäßig Kabelanschlüsse oder vermeiden offenes Feuer wie zum Beispiel Kerzen. Allerdings gibt es auch andere Brandgefahren, denen sich wenige Österreicher bewusst sind – zum Beispiel durch sogenannte Fehlerlichtbögen. Diese elektrisch gezündeten Brände entstehen, wenn Kabel oder Leitungen beschädigt werden – wobei der eigentliche Brand unter Umständen erst deutlich später entsteht. Beschädigungen können beispielsweise aus dem Anbohren der Kabel oder Leitungen resultieren. Rund 60 Prozent der befragten Österreicher sind sich der Gefahr von Fehlerlichtbögen nicht bewusst. Lediglich 18 Prozent kennen die Gefahren und wissen, wie sie dagegen vorgehen können. Die Umfrage zeigt auch, dass die Befragten die langfristige Gefahr von Fehlerlichtbögen unterschätzen, denn über die Hälfte (52,9 Prozent) denkt, es wäre alles in Ordnung, solange es unmittelbar nach dem Bohren keine Rauchentwicklung gibt. Nur rund 31 Prozent ist überhaupt bewusst, dass es beim Anbohren von Kabeln oder Leitungen zu einem Feuer kommen kann. Die Mehrheit fokussiert sich hauptsächlich auf die Sicherung, denn es wird in der Regel angenommen, dass diese oder ein Leitungsschutzschalter (LS) ausreichend Schutz bieten. Tun sie aber nicht. Genauso wenig wie ein Fehlerstromschutzschalter (FI). Vor elektrisch gezündeten Bränden kann tatsächlich nur ein sogenannter AFDD-Brandschutzschalter (Arc Fault Detection Device) schützen. Auch wenn die Österreicher sich der Brandgefahren beim Bohren von Löchern in der Wohnung oder im Haus nicht mehrheitlich bewusst sind, sind sie doch vorsichtig: Nur 7,8 Prozent geben an, einfach ein Loch zu bohren ohne sich vorher über den Verlauf der Leitungen zu informieren – Mieter in Wohnungen starten jedoch überdurchschnittlich oft ohne genauen Plan (12,6 Prozent). Eigentümer von Häusern (3,1 Prozent) oder Wohnungen (2,7 Prozent) sind hier deutlich vorsichtiger. 25,3 Prozent der Befragten geben an, ganz sicher zu sein, wo die Leitungen verlaufen, 42,1 Prozent wissen es zumindest ungefähr. Am besten über den Verlauf der Leitungen informiert sind Eigentümer von Häusern (30,9 Prozent) oder Wohnungen (25,7 Prozent), am wenigsten informiert sind dagegen Mieter in Häusern (20 Prozent). 
In Deutschland und in der Schweiz finden sich in Bezug auf die Unterschätzung von Brandgefahren durch Fehlerlichtbögen nur leichte Unterschiede im Vergleich zu Österreich. In Deutschland sind sich 62,4 Prozent der Gefahren nicht bewusst, in der Schweiz dagegen nur 51,2 Prozent. Österreich liegt somit mit 60 Prozent knapp hinter Deutschland. Die Schweizer sind generell dafür etwas unvorsichtiger beim Bohren von Löchern – über 13 Prozent bohren einfach drauf los, ohne sich über den Verlauf der Kabel zu informieren. In Deutschland liegt die Zahl dagegen nur bei 4 Prozent und fällt damit 3,8 Prozent niedriger aus als in Österreich.

Fazit
Feuer kosten pro Jahr noch immer 4.000 Europäer das Leben, 70.000 weitere landen im Krankenhaus, die materiellen Schäden belaufen sich auf 126 Milliarden Euro. Ein Viertel aller Brände ist dabei auf Elektrizität zurückzuführen. Allein in Österreich verursachten 8.000 Brände einen Schaden von über 320 Millionen Euro im Jahr 2015, so die österreichischen Brandverhütungsstellen. „Kabelbrände erhalten aktuell zu wenig Aufmerksamkeit, obwohl sie eine ernstzunehmende Gefahr für Mieter und Hausbesitzer gleichermaßen sind. Hier müssen vor allem Elektroinstallateure ihre Kunden sensibilisieren“, kommentiert Erich Schuller, Marketing Manager für Wohnbau bei Eaton. „Verpflichtende Schutzmaßnahmen wie beispielsweise FI-Schalter bieten hierbei keinen Schutz. Abhilfe schaffen AFDD-Brandschutzschalter (Arc Fault Detection Device), die das Risiko von gefährlichen Fehlerlichtbögen unterbinden. Eaton geht mit dem AFDD+ noch einen Schritt weiter und bietet eine integrierte Lösung mit Leitungsschutz- und Fehlerstromschutzschaltern, um höchste Sicherheitsansprüche zu erfüllen. Insbesondere eignet er sich daher für Schlaf- und Aufenthaltszimmer sowie Räume mit einem erhöhten Brandrisiko.

Für weitere Informationen rund um das Thema Brandschutz gegen elektrisch gezündete Brände und zum kostenlosen Download des 24-seitigen Whitepapers besuchen Siewww.eaton.com/at/livesafe

Quelle: Eaton

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