Forschungsprojekt: Was braucht es, damit Brennstoffzellen zum Erfolg werden?

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Brennstoffzellen gelten als Zukunftstechnologie, da sie sehr effizient sind. Während bei der Stromerzeugung in konventionellen Kraftwerken oftmals mehr als die Hälfte der Energie ungenutzt als Abwärme verloren geht, produzieren Brennstoffzellen umweltschonend und hocheffizient gleichzeitig Wärme und Strom. Das verringert nicht nur Heiz- und Stromkosten, sondern führt auch zu hohen CO2-Einsparungen. Außerdem werden auch Stickoxid-, Kohlenmonoxid- und Feinstaubemissionen reduziert.

Österreichische Energieagentur leitet internationale Arbeitsgruppe
Aus diesen Gründen forciert die Internationale Energieagentur im Rahmen des IEA AFC Annex 33 die Technologieentwicklung und in weiterer Folge die Unterstützung der Marktimplementierung von Brennstoffzellen. Gerade bei der Entwicklung am Markt spielen die gesetzlichen Rahmenbedingungen naturgemäß eine große Rolle. In diesem wichtigen Bereich hat die Österreichische Energieagentur eine internationale Arbeitsgruppe (Subtask 3) geleitet. „Unsere Experten haben die relevanten EU-Richtlinien und Verordnungen in Hinblick auf positive oder negative Einflüsse auf die Marktdurchdringung analysiert, aufbereitet, mit den Mitgliedern der Taskforce diskutiert und Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet“, beschreibt Geschäftsführer Peter Traupmann die Rolle der Österreichischen Energieagentur.

Die Österreichische Energieagentur hat darüber hinaus noch eine weitere Aufgabe übernommen: Sie hat Österreich bei den Meetings vertreten und über die heimischen Aktivitäten in diesem Themenbereich berichtet. Dies geschah im Rahmen eines Projektes der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), welches auf einer Programmlinie des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie basiert.

Preisunterschiede zwischen Japan und EU
Neben der Analyse der gesetzlichen Rahmenbedingungen hat die Österreichische Energieagentur auch die Preisunterschiede der stationären Brennstoffzellenanwendung zwischen Japan und der EU ausgearbeitet. „Die Preisunterschiede bei der Brennstoff-Technologie zwischen Japan und der EU sind erheblich. Die höheren Preise in der EU sind vor allem auf unterschiedliche Normen und Standards zurückzuführen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass es in Japan zumeist Outdoor-Installationen gibt und daher andere Sicherheitsvorkehrungen gelten“, erläutert Traupmann.

Kräfte bündeln: Kooperation zeigen Bedeutung der Technologie
„Die Brennstoffzellen-Technologie gewinnt an Bedeutung. Das zeigen Kooperation von führenden Unternehmen in Österreich und auf internationaler Ebene: Damit werden die Kräfte gebündelt, um die Forschungsintensität zu stärken und die Vorteile der Technologie weiter auszuloten“, analysiert Traupmann. Ein Beispiel ist das Hydrogen Council, in dem sich 13 internationale Unternehmen aus dem Energie-, Transport- und Industriesektor zusammengeschlossen haben. In Österreich wurde das Projektkonsortium H2Future Leben gerufen. Das Projekt zeigt die herausragende Bedeutung von Wasserstoff für Anwendungen im Industriebereich: Gemeinsam arbeiten die Partner an der Realisierung einer innovativen Wasserstoff-Demonstrationsanlage und testen Einsatzmöglichkeiten von grünem Wasserstoff.

Die erste Phase des Projekts, welches im Gesamten bis Ende Februar 2019 läuft, wurde mit Ende März 2017 abgeschlossen. Die Ergebnisse werden auf der Webseite der Österreichischen Energieagentur zur Verfügung gestellt.

40 Jahre Österreichische Energieagentur
Die Österreichische Energieagentur feiert 2017 ihr 40-Jahres Jubiläum. Das Jubiläumsjahr mit dem Thema Energy 2027>> steht ganz im Zeichen der Energiezukunft. Wie werden wir im Jahr 2027 global und lokal Energie erzeugen, verteilen und nutzen? Der Zeitraum scheint kurz, aber angesichts der disruptiven und exponentiellen Entwicklungen ist heute nicht absehbar, wie unsere Energie-Welt in zehn Jahren tatsächlich aussieht und vor welchen Herausforderungen sie dann stehen wird.

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