Fan werden!

von Thomas Buchbauer

Vor ein paar Jahren noch war die Zahl der Social Network-User überschaubar – die wenigsten von uns ahnten damals wohl, welche Ausmaße die Nutzung dieser Plattformen eines Tages annehmen würde. Mittlerweile dient »Sozial Networking« längst nicht mehr nur der Anbahnung und Pflege von privaten bzw. beruflichen Kontakten – Unternehmen entdecken mehr und mehr die Möglichkeit, sich auf Facebook & Co einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können.
Erkannt hat dies auch Legrand Austria: Zusätzlich zum gänzlich neu überarbeiteten Internetauftritt, der für nächstes Jahr geplant ist, wird das Unternehmen mit Ende dieses Jahres auch auf Facebook und Twitter zu finden sein – und übernimmt damit eine Vorreiterrolle in der Elektrobrache.

Zielgruppe aktiv ansprechen

Im Gespräch mit dem i-Magazin verriet Ing. Andreas Paul, Leiter Marketing Legrand Österreich, warum man sich zu diesem Schritt entschlossen hat und welche Erwartungen damit verknüpft sind: „Die jungen User von heute sind die Konsumenten von morgen“, ist Paul überzeugt. Die Zielgruppe sei die der jüngeren Endkonsumenten in der Altersklasse 20–40 Jahre – diese ist statistisch gesehen jene Bevölkerungsgruppe, die Facebook & Co am häufigsten nutzt. Welche konkreten Intentionen hinter der Nutzung der Plattform stehen? Zunächst einmal das Interesse für Legrand und seine Produkte zu wecken, die breite Masse zu informieren und Nachfrage zu generieren – man müsse einfach die Möglichkeit nutzen, elektrotechnische Systeme auf diesem Weg bekannter zu machen, ist Paul überzeugt.

Wie funktioniert´s?

Alexander Stuparek, IT Legrand, erzählt Grundsätzliches zu Aufbau und Funktionsweise von Facebook: Hauptsächlich sei die Plattform eine privat genutzte – das Grundlegendste dabei: Sie baut dem Prinzip von »Freundschaften« – man ladet andere User ein, akzeptiert diese als »Freunde« und stellt ihnen Informationen zur Verfügung, wie Fotos, Neuigkeiten zu Aktivitäten oder Infos zu Veranstaltungen. Neben den Profilseiten für die Privatuser gibt es aber auch die Möglichkeit, auf so genannten »Fan-Seiten« Unternehmensprofile zu präsentieren – auf diesen Seiten lassen sich eigenständige Applikationen schalten; man kann sowohl eigene Anwendungen generieren als auch erstellen lassen und mit fertigen News Einträgen befüttern. Mit einer »Fanseite« ist es zwar nicht möglich, befreundet zu sein, aber mit Hilfe des auf dem Unternehmensprofil installierten Buttons »Gefällt mir« kann der Besucher zum Ausdruck bringen, dass ihm das Produktsortiment der Firma gefällt, bzw. er sich mit dem Unternehmen identifizieren kann.

Multiplikatoreffekt

Dies hat nun nicht nur zur Folge, dass dem User vom Unternehmen Fotos, Neuigkeiten und Veranstaltungsinformationen zur Verfügung gestellt werden können – der Kommentar »Gefällt mir« wird außerdem auf dessen Pinnwand gepostet und ist somit für alle Freunde sichtbar. Jeder Freund, der diesen Kommentar dann anklickt, gelangt ebenfalls auf die Fanseite – was wiederum dessen Freunde sehen, usw. Als Unternehmen profitiert man vom Schneeballeffekt, der eine rasche Verbreitung der Fanseite bzw. des Unternehmensprofils ermöglicht.
Natürlich erfährt auch der Elektriker auf Facebook – so er selbst ein Profil angelegt hat – mehr über Legrand und seine Unternehmenskultur; und hat sich jener als »Fan« des Unternehmens deklariert, sieht dies auch sein Kunde – mit einem Mausklick ist jener nun ebenfalls auf dem Unternehmensprofil von Legrand.
Aber jede Medaille hat auch ihre Kehrseite – im Fall von Facebook ist dies die Kritik der User, der Unternehmen und deren Produkte ausgesetzt sind. Wie wird man damit bei Legrand umgehen? Andreas Paul erachtet es als wichtig, sich mit der Kritik von Kunden bzw. Usern auseinanderzusetzen; dass man dieser nachgeht, sieht er als Selbstverständlichkeit.

Kaufentscheidung der Zukunft

Den Unternehmensverantwortlichen geht es außerdem um weit mehr, als um Produktpräsentationen und die Bereitstellung technischer Informationen – man möchte Facebook & Co dafür nutzen, um unternehmerische Werte zu kommunizieren. Aspekte wie Nachhaltigkeit, Energieeinsparung, erneuerbare Energie etc., sind Legrand ein Anliegen; längst zählen diese Komponenten – neben den Kriterien Komfort und Sicherheit – wenn es darum geht, sich für den Kauf eines Produktes zu entscheiden. „Soziale Werte werden unter anderem die Kaufentscheidung der Zukunft!“ ist sich Andreas Paul sicher.

Neuer Internetauftritt

Aber nicht nur der in Kürze zu erwartende Auftritt in Facebook und Twitter ist Thema für Legrand – auch arbeitet man an der Umsetzung einer neuen Website des Unternehmens, deren Fertigstellung etwa in einem dreiviertel Jahr geplant ist. Als erstes Land innerhalb des Konzerns hat nun die österreichische Niederlassung erstmals die freie Gestaltungsmöglichkeit des Internetauftrittes für den österreichischen und deutschen Markt erhalten. Welche Änderungen sind nun für die Website konkret vorgesehen? Gerhard Winter, Leiter Kommunikation, verrät dem i-Magazin schon vorab Details über den Aufbau des neuen Webauftrittes: Zunächst sollen die fünf Brands mit ihren jeweiligen Websites zu einem Portal zusammengefasst werden, und zielgruppengerecht wird es zwei Zugänge geben: einen Konsumenten- und einen Profizugang.
Der Konsument soll in erster Linie mehr Orientierung erhalten – zum Thema Hausautomation, Schalterprogramme, Sprechanlagentechnik etc. Ein Rundgang durch das virtuelle Haus mit allen Funktionen einer modernen Gebäudetechnik wird dabei ebenso zählen, wie das Ausprobieren von Designvarianten, oder auch ein Einblick darüber, wie Sprechanlagen funktionieren.
Der Profizugang – ein geschützter Bereich für den Elektrotechniker, der ein Einloggen erfordert – wird mit Preisinfos, Broschüren, technischen Handbüchern, Bedienungsanleitungen usw. aufwarten. Auch wird dieser Bereich um Downloadmöglichkeiten für Software erweitert.
Ganz allgemein wird es durch die Anwendung eines Content-Management-Systems möglich sein, die Website kontinuierlich mit aktuellen News zu versehen – Aktualität ist für den User somit stets gegeben. Auch werden darin Schnittstellen integriert, wie etwa zum elektronischen Newsletter, zu CRM-Tools, oder eben zu Facebook und Twitter – letztlich soll die Plattform zu einem vernetzten, ganzheitlichen System werden, das stets aktuelle, zielgruppengerechte Information bietet.

www.legrand.at

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