Explosive Seeluft

von Thomas Buchbauer

 

Eigentlich stand für die Verantwortlichen des Wiener Hafens – unter der Leitung von Ing. Wolfgang Löhr und Gerhard Reisinger – der Sicherheitsaspekt im Vordergrund des Interesses, als man daranging, die Außenbeleuchtung des Ölhafen Lobau zu erneuern. „Wir waren uns der Sensibilität des Projektes bewusst und haben uns intensiv mit dem Thema beschäftigt, sodass wir der Planung und der Vorbereitung besonders viel Zeit gewidmet haben“, erzählt uns Reisinger zu Beginn unseres Gespräches. Ing. Othmar Mertal vom gleichnamigen Technischen Büro für Elektrotechnik sah in der Projektfindungsphase für die 1,7 km lange Strecke 72 explosionsgeschützte Leuchten auf insgesamt 36 Masten sowie 15 Standard-Leuchten vor. Die neuen zweiflammigen Leuchten, die nun auf der Uferseite der Straße positioniert wurden, haben die Aufgabe, einerseits die Uferböschung – oder auch »Gschlacht« genannt – sowie die Straße zu beleuchten und andererseits die Lichtausbeute gegenüber der alten Beleuchtungsanlage zu steigern.

Optimales Licht von BEA Electrics

Bereits im Jahr 2006 brachte BEA Electrics Teile der Straßenbeleuchtung auf den letzten Stand der Technik. 2008 wurde BEA für den zweiten, größeren Teilabschnitt beauftragt und damit wurde auch das REGRO COMPETENCEcenter Licht auf den Plan gerufen. Auf Empfehlung von Norbert Sykora, der dafür bekannt ist, sich nur mit dem maximal Erreichbaren zufrieden zu geben, wurden die Standard-Leuchtstofflampen in den Leuchten durch langlebige und sparsame Leuchtmittel ersetzt. Aufgrund der an manchen Tagen tiefen Temperaturen wurde die »Xtreme Polar«-Leuchtstofflampe von Philips eingesetzt. Sie ist einerseits besonders langlebig und erreicht darüber hinaus auch bei extrem niedrigen Außentemperaturen einen konstant hohen Lichtstrom“, so der REGRO-Lichtexperte.

Kostendrücker »Xtreme Polar«

Für den Techniker des Wiener Hafens, Gerhard Reisinger, hat unter den vorliegenden Bedingungen die Leuchtstofflampe »Xtreme« Polar gegenüber einer Standardleuchtstofflampe den besonderen Vorteil der langen Lebensdauer von bis zu 75.000 h. „Jeder Leuchtmitteltausch ist mit einem finanziellen Aufwand verbunden. Neben den Arbeitszeitkosten muss ich auch noch die Mietkosten für den Steiger einkalkulieren. Je größer die Tauschintervalle werden, desto niedriger sind für uns die Betriebskosten – und das ist ein wesentlicher Faktor.“
Die Leuchtstofflampe erzielt laut Herstellerangaben eine sehr gute Farbwiedergabe von Ra=85 und ist in den Lichtfarben 830, 840 und 865 und den Wattagen 18 W, 36 W und 58 W erhältlich. Philips weist darüber hinaus explizit auf die niedrige Frühausfallrate von nur 3% nach 70.000 Stunden im 12 Stunden-Schaltzyklus und EVG-Betrieb hin. Die Argumente sprachen also eindeutig für die Philips-Lampe, sodass sich der Wiener Hafen dazu entschloss, sowohl die Leuchten des aktuellen Projektes mit der Xtreme Polar zu bestücken als auch in dem bereits 2006 errichteten Streckenabschnitt die innovative Philips-Leuchtstofflampe einzusetzen. Reisinger dazu: „Wir haben erkannt, dass sich die Lampen innerhalb kürzester Zeit rechnen.“ In Summe waren es 214 Leuchtstofflampen, die das installierende Team von BEA Electrics unter der Leitung von Christian Leßnigg tauschte bzw. in die 72 neuen Leuchten einbaute.

Sicherheit zuerst

„Während des Tausches sowie des gesamten Montagezeitraums durfte kein Schiff beim Be- und Entladevorgang gestört werden. Apropos Montage – um den Vorgang der Installation zu beschleunigen, haben wir eine eigene Hilfskonstruktion entworfen und eingesetzt“, betont Leßnigg. Kein Wunder, der Sicherheitsaspekt in einem Ölhafen wie jenem in der Lobau muss klarerweise höchste Priorität haben. Also stand die Entscheidung recht rasch fest, auch dementsprechend hochwertige Leuchten zum Einsatz kommen zu lassen. Die Wahl fiel schließlich auf Schuch-Leuchten aus dem Hause Siblik, die mit EVGs technologisch auf dem letzten Stand der Technik sind, eine optimale Lichtverteilung bieten und auch dem Design der 2006 errichteten Leuchten entsprechen. „Die Leuchten sind äußerst robust – trotzdem musste das BEA Electrics-Team mit großer Sorgfalt bei der Installation vorgehen. So war es wesentlich, die Gummidichtungen exakt einzulegen – schon ein menschliches Haar kann zu Problemen führen. Die Folge wäre: Explosive Gase dringen in die Leuchten ein“, weist uns Mertal auf die Komplexität der Installation hin. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – neben den neuen Leuchten und Leuchtmitteln wurde auch bei der Abspannung und bei den Verteilern der Hebel angesetzt: „Wir haben die Verkabelung komplett erneuert und auch alle Verteiler mit einem Produkt aus dem Hause CEAG ersetzt“, so Leßnigg weiter. Im täglichen Betrieb schaltet nun ein zentraler Dämmerungsschalter die Anlage scharf: „Im Falle des Falles kann Hafenmeister Christian Engel den Automatikbetrieb durch Betätigung eines Handschalters überbrücken“, weist uns Reisinger abschließend darauf hin, dass trotz aller Technik, das Team des Wiener Hafens jede Möglichkeit hat, in den Ablauf einzugreifen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

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