Enttäuschende Doppelmoral

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In Zeiten eines wirtschaftlich schwierigen Umfelds, extremer finanzieller Belastungen der Unternehmen, im Sinne von Steuern, Lohnnebenkosten u.ä., hat gerade in den letzten Monaten die Interessensvertretung der Unternehmen, sprich die WKO, immer wieder von der Notwendigkeit einer Entlastung der Unternehmen gesprochen. Gerade im Rahmen des öffentlichen Diskurses betreffend der »Steuerreform 2016« wurde auf diesen Umstand öffentlichkeitswirksam seitens der WKO, im Speziellen auch durch Herrn Präsident Dr. Leitl, hingewiesen. Nun werden per Aussendung, möglichst unter Ausschluss der Öffentlichkeit, die Unternehmen darüber informiert, dass die Grundumlage der »Zwangsmitgliedschaft« erhöht wird.

Zu den Fakten: die letzte Erhöhung der Grundumlage in der Sparte »Handel mit Maschinen, technischem und industriellem Bedarf« erfolgte per Beschluss vom 25. September 2012 wirksam ab dem Jahr 2013 – die Grundumlage wurde im Rahmen dieses Beschlusses mit 95,- € bzw. 190,- € festgesetzt. Drei Jahre später wollen man nun eine Erhöhung von knapp 32% (!) durchsetzen!?

Vor diesem Hintergrund erlebe ich die Ankündigung einer Erhöhung der Grundumlage beinahe schon als zynische Maßnahme unserer »Interessensvertretung«!

Mir persönlich sind weder im Bereich der Löhne noch im Bereich von Preisanpassungen der Unternehmen Beispiele bekannt, bei denen eine Anpassung in dieser Höhe weder vorstellbar noch durchsetzbar sind – im privatwirtschaftlichen Umfeld würde die Planung einer solchen Maßnahme ein Einstellen der unternehmerischen Tätigkeit nach sich ziehen!

Ich bin von dieser Doppelmoral, öffentlich für eine Entlastung der Unternehmen einzutreten, per Aussendung jedoch über eine 32%ige Erhöhung der Grundumlage zu informieren, zutiefst enttäuscht – den sorgfältigen Kaufmann, der hinter sämtlichen Unternehmungen dieses Landes steht bzw. stehen sollte, kann ich vor dem Hintergrund dieser geplanten Entscheidung nicht erkennen.

In Erwartung einer Stellungnahme »meiner« Interessenvertretung verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Hans Georg Hadwiger

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