Die neue Klemmenreihe VBA

von Thomas Buchbauer

Die Neuentwicklung ist zunächst für Querschnitte bis zu 120 mm² erhältlich und eignet sich für mehrdrahtige als auch Rund- und Sektorleiter. Heutige am Markt befindliche Hauptleitungsabzweigklemmen (HLAK) sind nicht dazu geeignet Aluminiumleiter aufzunehmen. „Unser Ziel war es, eine Klemme zu entwickeln, die für beide Materialien geeignet ist“, sagt Geschäftsführer Pascal Schiefer. Dabei gab es einige Hindernisse zu überwinden. Denn Aluminium ist ein leicht oxidierender Werkstoff, im praktischen Gebrauch jedoch sehr korrosionsbeständig. Das verdankt der Aluminiumleiter einer widerstandsfähigen Oxidschicht, die sich auf der Oberfläche unter der Einwirkung von Luftsauerstoff bildet.

Beim Zusammenfügen mit Metallen edleren Potenzials wie Kupfer passiert allerdings folgendes: Der Kontakt mit einer elektrisch leitenden Flüssigkeit, wie z.B. Kondenswasser, löst eine elektro-chemische Reaktion aus. Es kommt zur Kontaktelementbildung aus der Kupferelektrode (Anode), dem Elektrolyt (Wasser) und der Aluminiumelektrode (Katode). Durch diesen Kurzschluss und der dabei auftretenden Stromstärke erfolgt eine Zersetzung des Aluminiumleiters. Dieser zerstörerische Vorgang ist als blühende Oxidationsstelle sichtbar, wobei bereits kleinste Kupferteilchen auf Aluminium ausreichen. Es wird eine permanente Reaktion ausgelöst, da sich das Kupfer dabei nicht zersetzt. Hierdurch entsteht bei der elektrischen Verbindung in der Folge ein erhöhter Übergangswiderstand, was zu einem Temperaturanstieg führt und im schlimmsten Fall einen Brand auslösen kann.

Neue Klemme ermöglicht Einsatz von Kupfer und Aluminium
Bei der von der Hora-Werk GmbH entwickelten neuen Klemmenreihe VBA ist es deshalb ausgeschlossen, dass diese beiden unterschiedlichen Leiter zusammentreffen. Eine Zersetzung des unedleren Metalls (ALU) wird somit verhindert. Beim Montieren eines Aluminiumleiters muss das abisolierte Kabelende gesäubert (schälen), mit säure- und alkalifreiem Fett eingerieben und zügig in der Klemme angeschlossen werden. Dadurch wird verhindert, dass sich eine neue nichtleitende Oxidschicht durch Sauerstoff bildet. Durch die entsprechende Form der Oberfläche in der Klemmstelle wird die Oxid-Schicht des Aluleiters zusätzlich beim Anschluss durchbrochen. Aufgrund der grundsätzlichen Fließneigung von Aluminium müssen die Klemmen im Betrieb entsprechend der Belastung der Klemmstelle regelmäßig gewartet werden.

 

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