David Chipperfield gestaltet aktuellen Geschäftsbericht zum Thema Fenster

von Thomas Buchbauer

 

Das Fenster ist das zentrale Thema des diesjährigen Berichts. David Chipperfield hat sich für dieses Konzept entschieden, weil das Fenster für ihn ein wesentliches architektonisches Gestaltungselement darstellt. Es schafft die Verbindung zwischen Licht, Raum und dem Menschen. „Fenster ziehen uns nahezu magisch an, weil wir durch sie das Geschenk des Tageslichts erleben. Wie die Tür ist auch das Fenster auf uns zugeschnitten und wird so zum Bindeglied zwischen dem Menschen, dem Gebäude und der Außenwelt – oder kann zumindest dazu werden. Die Bilder, die wir ausgewählt haben, zeigen diese besondere Beziehung zwischen Mensch und Architektur“, schreibt David Chipperfield in seinem Vorwort zum Bericht.

Der Geschäftsbericht teilt sich in zwei Bücher auf, die mit einem Schuber zusammengehalten werden. Beide Bücher, jeweils mit Hardcover in einem klassischen Kunstbuchformat (17,5×24,5), sind mit einem grob strukturierten Leinenstoff überzogen – der im Falle des Unternehmensteils wie ein Vorhang wirkt und im Falle des Kunstbuchs durch einen fensterartigen Ausschnitt aufgebrochen wird – ein Spiel der Grafiker von John Morgan studio mit Struktur, Transparenz und dem zentralen Gestaltungsmotiv des Fensters.

Mit einigen deutschen und englischen Gedichten stimmt David Chipperfield den Leser auf das Thema des Fensters und seine Wirkung auf den Menschen ein. Kernstück des Kunstbuches ist eine Reihung von 100 Motiven aus der Kunst- und Architekturgeschichte verschiedenster Epochen. Jedes der Kunstwerke zeigt eine Facette des Fensters als Element von Kunst- und Architekturgeschichte, in der Wechselwirkung mit dem Künstler, Bewohner und Betrachter. Abgerundet wird der Bericht mit einem Essay von Rik Nys für David Chipperfield Architects, in dem das Fenster anhand einiger ausgewählter Beispiele als Gestaltungselement in Kunstgeschichte und Architektur beschrieben wird. Der Unternehmensteil beinhaltet Auszüge aus dem Konzernlagebericht und dem Konzernabschluss 2012/13 der Zumtobel Gruppe, einen Einblick in die Aktivitäten der Marken Zumtobel, Tridonic und Thorn im Berichtsjahr sowie einen Essay über die Möglichkeiten der künstlichen Beleuchtung „Jenseits des Fensters“.

Künstlerische Geschäftsberichte in der Zumtobel Gruppe seit 1992
Zum 22. Mal wird der Geschäftsbericht der Zumtobel Gruppe künstlerisch in Szene gesetzt. Den ersten Bericht gestaltete der russische Architekt und Designer Mikhail Anikst im Jahr 1992. Initiiert wurde dies durch Jürg Zumtobel, den damaligen CEO und heutigen Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Zumtobel AG. Damals wie heute ist der Grundgedanke dieser Kunstbuchserie der, auf Gruppenebene eine Gestaltungssprache jenseits der Corporate Design-Richtlinien der einzelnen Marken zu schaffen. So wurden über die Jahre verschiedenste Persönlichkeiten aus dem Netzwerk des Unternehmens eingeladen, den Geschäftsbericht nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Anfangs wurden vor allem Grafiker wie Italo Lupi, Neville Brody, Per Arnoldi oder Stefan Sagmeister mit der Umsetzung beauftragt. Später folgten auch zunehmend Künstler wie Gerhard Merz, Siegrun Appelt, Olafur Eliasson oder zuletzt Anish Kapoor sowie Architekten wie Dominique Perrault, Hani Rashid, Francois Roche oder SANAA.

Das Architekturbüro David Chipperfield Architects wurde 1985 gegründet und betreibt heute Niederlassungen in London, Berlin, Mailand und Shanghai. Das Portfolio der realisierten Projekte von David Chipperfield Architects umfasst Museen und Galerien, Büchereien, Appartements, Privathäuser, Hotels, Büros sowie Shops und Kaufhäuser. David Chipperfield Architects gewannen bereits mehr als 50 nationale und internationale Auszeichnungen und Preise. Kürzlich abgeschlossene, bekannte Projekte sind zum Beispiel das Neue Museum in Berlin, das Justizzentrum in Barcelona, das Hepworth Wakefield in England und das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck. Aktuell arbeitet David Chipperfield Architects u.a. an dem Saint Louis Art Museum, einem neuen Wohn– und Bürogebäude in der Joachimstrasse in Berlin, dem Museo Jumex in Mexico City sowie einem neuen Gebäude für das Kunsthaus in Zürich. Für die Marke Zumtobel hat David Chipperfield den Museumsstrahler Arcos entwickelt, welcher 2008 mit dem IF Produkt Design Award ausgezeichnet wurde.

www.zumtobel.com
 

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