Smart Home-Lösungen und »Assistive Technologien«:

Das Leben erleichtern

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»AsTeRICS Grid« und »FLipMouse« sind nicht etwa Cartoonhelden, sondern Tools, die Menschen mit Behinderung und älteren Personen das Leben erleichtern sollen. Wie das funktioniert und was das Thema KNX damit zu tun hat, erfuhren wir bei einem Lokalaugenschein im FH Technikum.

von DI Dr. Alaleh Fadai

Im »Smart Living Labor«, das im Mai 2019 eröffnet wurde, entwickeln Wissenschaftler der Fakultät für Electronic Engineering Smart-Home-Lösungen und »Assistive Technologien« mit Fokus auf die Entwicklung barrierefreier Eingabetechnologien. Seit über zehn Jahren forsche man laut dem Studiengangsleiter FH-Prof. Mag. DI Dr. Friedrich Praus bereits in diesem Bereich. Nun könne man jedoch gemeinsam mit StudentInnen des Bachelorstudiums »Smart Homes und Assistive Technologien« im mit KNX-Technik vernetzten Labor, auf einer Fläche von 250 m2, bestehend aus einem Wohn-, Schlaf- und Seminarbereich, Küche sowie Bad, auch alles gleich »in vivo« testen und vorantreiben.

Der Kooperationspartner des Labors KNX Austria – ein Verein, der die Bekanntheit der standardisierten KNX-Technologie in Österreich fördert – sponserte die gesamten Komponenten für die Ausstattung des Labors wie etwa Schalt- und Jalousieaktoren, Präsenzmelder, Tasterschnittstellen, EnOcean/KNX Gateway, NETxAutomation BMS, Smart Meter und Verteiler. Denn Markus Zack, Produktmanager von Siblik Elektrik und Obmann der KNX Austria ist davon überzeugt, dass dieser Studiengang zur Optimierung der Elektrotechnikbranche beitragen werde. Die AbsolventInnen verfügen über ein profundes, gesamtheitliches und interdisziplinäres Wissen und werden laut dem KNX-Experten somit zu »eierlegenden Wollmilchsäuen«, die auf gute Jobaussichten in der Elektro- und Elektronikindustrie, der Informations- und Kommunikationstechnologie oder der Gesundheits- und Medizintechnik zählen können.

KNX-gesteuerte Smart Home-Lösungen bieten laut Praus Komfort durch Steuerung über Tablet oder über die Sprache, Sicherheit durch verschiedene Sensoren und Energieeffizienz durch automatische Regelung der Energie. Von diesen automatisierten Abläufen können auch Behinderte oder ältere Menschen profitieren, wie Zack erklärte.

Daher werden in diversen Forschungsprojekten laufend unterschiedliche barrierefreie Eingabetechnologien entwickelt, die Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen das Leben erleichtern können. Wie etwa in Kooperation mit der AsTeRICS (Assistive Technology Rapid Integration and Construction Set) Foundation – einem gemeinnützigen Verein zur Förderung von Open Source-Unterstützungstechnologien für Menschen mit Behinderung. Eines dieser Tools ist die besonders sensible »Flipmouse« (Finger-and-Lip-Mouse) für Menschen, die ihre Hände nicht bewegen können. Sie kann durch kleine Mundbewegungen oder minimale Fingerbewegungen präzise den Cursor eines Computers oder eines Smartphones steuern, ist als Do-It-Yourself-Bausatz erhältlich und somit kostengünstig produzierbar, so Benjamin Klaus, leitender Software-Ingenieur. Eine flexible Open-Source-Web-Applikation für unterstützte Kommunikation für Menschen, die sich nicht verständigen können, ist »AsTeRICS Grid«. Sie lässt sich einfach an die Nutzerbedürfnisse anpassen und kann zudem für Smart Home-Steuerungen genutzt werden.

Übrigens, das Know-how der FH Technikum Wien ist nicht nur Studierenden vorbehalten, so der Studiengangsleiter des Bachelorstudiums. Denn das Wissen zu den Themen Smart Home und Assistenztechnik wird ebenso anderen Interessenten zugänglich gemacht. Auf der von der Stadt Wien (MA 23) geförderten »Wissensdrehscheibe für Barrierefreie Technologien« können sich beispielsweise Elektriker seit 1.September 2019 speziell für sie aufbereitete Kenntnisse aneignen.

Weitere Informationen auf:

www.technikum-wien.at

www.knxaustria.at

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