Cree hat eine Mission

von

 

Den erfolgreichen Start machte Cree dank der hohen fachlichen Kompetenz in der Herstellung von Halbleiterscheiben aus Siliziumkarbid. Während die Mitbewerber Saphir-Wafer als Bauteile zukauften, produzierte Cree bereits selbst und begann somit nicht nur die Versorgungskette zu steuern, sondern auch die allerhöchsten Leistungen zu erzielen. In der Praxis zeigte sich allerdings bald, dass die Leistung immer auf die tatsächliche Verwendung zugeschnitten sein muss und somit entwickelte Cree komplette Produktfamilien, die speziell auf farbbeständige, ausrichtbare Lichtanwendungen konzipiert wurden. Um den Kunden die Produktwahl zu erleichtern, entwickelte Cree ein maßgeschneidertes Betreuungsangebot. Das Unternehmen hat es sich außerdem zur Aufgabe gemacht, der gesamten Branche den Einsatz der LED Technologie zu ermöglichen. Das zugrunde liegende Motiv ist, dass LEDs bei einer optimalen Nutzung eine effiziente und umweltschonende Lichtquelle sind.
Im Gespräch mit Stephan Greiner (Vizepräseident bei Cree Europe) und Paul Scheidt (Produkt Marketing Manager) gingen wir auf aktuelle Produktneuheiten, Marktveränderungen und zukünftige Entwicklungen der Lichtbranche ein.

Amerikanische Unternehmen haben in der Vergangenheit sehr oft den Fehler gemacht, zu glauben, amerikanische Wirtschafts-Sitten und -Gebräuche 1:1 auch in Europa anwenden zu können und sind damit kläglich gescheitert. Wie wird man bei Cree mit diesem Phänomen umgehen?
Stephan Greiner: Cree legt den Schwerpunkt auf eine starke, lokale Präsenz in allen Hauptregionen: Nordamerika, den Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsraum, China, Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Diese Präsenz umfasst eine starke technische und wirtschaftliche Gebietsbetreuung. Zusätzlich zur Kundenbetreuung investiert das Unternehmen in den örtlichen Geschäftsbereich um sicherzustellen, dass der regionale Bedarf gedeckt ist.

Welche Aktivitäten setzen Sie, um der Marke Cree in Europa – im Speziellen im deutschsprachigen Raum – auch das gewünschte Lichtimage zu geben?
Greiner: Zu unserem Kundenstamm gehören die Vorreiter der Lichtbranche und diesen bieten wir eine ausgezeichnete Unterstützung. Wir konzentrieren uns auf eine gute Zusammenarbeit in ausgewählten Projekten mit anderen etablierten Marken und sind auf den verschiedensten Messen, Konferenzen und in unterschiedlichen Medien vertreten.

Sie treten speziell in Mitteleuropa gegen Philips und Osram an. Welchen Erfolg versprechen Sie sich für die Zukunft und welchen Marktanteil streben sie innerhalb der nächsten fünf Jahre an?
Greiner: Bezüglich des Marktanteiles erwarten wir bei den Bauteilen, für die Allgemeinbeleuchtung unsere Position als Nummer 1 verteidigen zu können.

Welche europäischen Hersteller bauen ihre Produkte mittlerweile ein?
Greiner: Fast alle führenden europäischen Leuchtenhersteller verwenden entweder Cree-LEDs oder -Chips in der Produktion und in den Entwicklungsprogrammen.

Was sind die wesentlichen Vorteile der Produkte aus dem Hause Cree? In welcher Form profitiern Produzenten, wenn sie Cree Produkte gegenüber den angestammten Marken bevorzugen?
Greiner: Produkte von Cree bieten führende Edge-Technologie in Bezug auf die Effizienz bei Lumen pro Wattwerten und deren Qualität. Die SiC-Technologie bietet außerdem höchste Robustheit und bei einer Erhöhung der Stromstärke wird eine höhere Lumenleistung als bei konventionellen LED-Technologien erzielt. Jede angewandte Lichttechnik ist unterschiedlich und die vielfältigen Systeme verlangen nach kompatiblen Lösungen, um die optimale Leistung zu erreichen. Die Produktpaletten von Cree sind mit einem Fokus entwickelt worden der sowohl die Vielfältigkeit der Bauteile als auch der Anwendungen in den Mittelpunkt stellt. Dies gilt als Teil unserer Auffassung bezüglich unserer führenden Position in der Revolution der Beleuchtungstechnik.

Wer ist der Ansprechpartner von Cree für den österreichischen Markt?
Greiner: Neben unseren Franchising-Unternehmen, die Sie unserer Homepage entnehmen können, ist unsere Kontaktperson für Österreich Stephan Schneider aus Garching.

Welche Rolle wird OLED aus der Sicht von Cree spielen und wie schätzen Sie die Bedeutung dieser Technologie für die Zukunft ein?
Greiner: Die Entwicklung bei Beleuchtungen mit OLED wird in den nächsten Jahren weitergehen, allerdings erwarten wir keine wesentlichen Markteinflüsse bzw. -Vorteile gegenüber LED innerhalb der kommenden 5 bis 10 Jahre.
Paul Scheidt: Cree produziert ausschließlich anorganische LEDs, aber inzwischen haben wir eine Vorstellung davon, zu welchem Ergebnis diese Technologie im Laufe der nächsten fünf Jahre kommen kann. Die Entwicklungsprozesse orientieren sich derzeit an der Verbesserung von Effizienz, Lebensdauer und Kosten. Anhand der aktuellen Kennzahlen können wir sagen, dass LEDs, OLEDs leistungsmäßig in jeder Hinsicht übertreffen. Oder anders gesagt: Die heutige LED-Technologie übertrifft den zukünftigen Stand der OLED-Technologie in fünf Jahren. Wir sind nicht sicher, welche Rolle OLED in der angewandten Lichttechnik spielen wird, zurzeit gibt es gute Anwendungen auf dem Gebiet der Bildschirmoberflächen bei Fernsehern und Laptops. Was allerdings die Allgemeinbeleuchtung betrifft, scheint es nur bei Wall-Papers und Deckenleuten Anwendung zu finden. Sie werden hauptsächlich für künstlerische Effekte eingesetzt,
aber ich kann keine Entwicklung hinsichtlich einer etablierten, käuflichen Lichtquelle feststellen.

Was ist der Unterschied zwischen der XLamp XB-D und der nun erscheinenden XT-E White?
Scheidt: Der signifikante Durchbruch bei beiden neuen Produkten ist die verbesserte Preisleistung, denn sie haben beide eine sehr hohe Leistungsfähigkeit und dies zu einem geringeren Preis als bisher. Der wichtigste Unterschied ist die Größe und das Leistungslevel während XB-D das kleinste Leuchtenbauteil auf dem Markt ist, hat XT-E die gleiche Grundfläche wie einige unsere anderen Bauteile und bietet das höchste Leistungslevel. Welches von beiden nun überzeugen wird, hängt vom Systemaufbau ab, denn XB-D ist durch seine Größe besser für kleinere Anordnungen. XT-E wird vorrangig Verwendung finden, wenn eine Linse pro LED gegeben ist, denn bei dieser Ausführung kann man mittels einer Reduktion der Linsenzahl die Systemkosten senken.

Was bedeuten die Verbesserungen für den Gesamtwirkungsgrad und den Preis einer Leuchte?
Scheidt: Das XT-E hat die höchsten Lumen pro Watt-Werte von allen erhältlichen LEDs. Dies ist ein gewaltiger Durchbruch und außerdem bleibt der Preis gleich wie bei unseren älteren LEDs, z. B. XP-E LED.

Basieren ihre Lumen bzw. Lumen/ Watt-Werte auf Laborwerten oder sind das Werte, die in der Praxis erzielt werden?
Scheidt: Die Werte wurden bei Gebrauch erreicht und die Artikel werden in einem hohen Produktionsumfang angefertigt.

Welche Werte weisen die Lampen bei L70 auf?
Scheidt: Für die L70-Hochrechnung verwenden wir »TM – 21«. Bei dieser Branchenempfehlung ist es notwendig, dass wir Langzeitdaten von 6.000 Stunden zur Verfügung stellen. Derzeit haben wir noch keine Informationen, aber wir erwarten eine sehr lange Lebensdauer, denn wir haben diesbezüglich eine hervorragende Erfolgsgeschichte. Betreffend der Anzahl von getesteten LEDs und den erreichten Stundensätzen bei Hochrechnungen sind wir das Pionierunternehmen in der Industrie.

Was empfehlen Sie ihren Kunden in Bezug auf Temperaturmanagement?
 Scheidt: Die Temperatur ist besonders wichtig, denn je heißer das LED wird, desto geringer wird die Lichtleistung und somit ist es fundamental ein effektives Wärmemanagement zu haben. LEDs sind ein grundlegender Bestandteil der Stücklisten und dies stellt deren Kostenwirksamkeit sicher. Ein wichtiger Vorzug von LED-Beleuchtung ist die lange Lebensdauer und Überhitzung führt zu einem rapiden Absinken. Wir haben unsere Einheiten mit ähnlicher Beschaffenheit und Größe mit einer langen Reihe von Temperaturen verglichen und die Sperrschichttemperatur erreicht ihr Maximum bei 150° C. Für eine lange Lebenszeit empfehlen wir jedoch 105° C oder weniger.

Wie entscheidend sind die Umgebungsbedingungen für die Lebensdauer der LEDs?
Scheidt: In Bezug auf Feuchtigkeit funktionieren unsere LEDs exzellent und sind auf dessen Absorption und Auflösung ausgelegt. Zusätzlich testen wir sie mit Salznebel, Erschütterungen und ESD.

 Was können die Kunden von Cree hinsichtlich Binning erwarten?
 Scheidt: Beim Binning erreichen unsere LEDs sehr unterschiedliche Werte, aber es ist der übliche Prozess, um die Lichtleistung zu erfassen. Die Lichtleistung eines LEDs wird bei einem Watt bei einer Temperatur von 85° C gemessen. Wir bewegen uns in die Richtung des Hot-Binning weil es den Nutzungsanforderungen am meisten entspricht. Früher wurden LEDs bei Raumtemperatur bemessen, allerdings haben sie bei der tatsächlichen Anwendung einen höheren Wärmegrad. 85° C liegt den tatsächlichen Werten am nähesten, und wir bemessen die Licht- und Farbleistung bei diesem repräsentativen Wert. Eine weitere Kennzahl in der Beleuchtung wird mittels einer CRI-Prüfung festgestellt und gibt Auskunft über die Lichtqualität. Weltweit unterscheiden sich die Standards bezüglich der CRI-Kennzahlen wobei 70 CRI ein normaler Wert für Außenanlagen ist und 80 CRI das Minimum für Innenraumanlagen markiert.

Experten empfehlen den Kunden die Farbwiedergabewerte im Roten zu beachten – was kann man von Cree-Produkten erwarten?
Scheidt: Generell wird bei Innenraumanlagen ein Minimumwert von 80 CRI genutzt, allerdings benötigen man beispielsweise bei medizinische Anwendungen einen höheren CRI-Wert. Bei Rotlicht erfolgt die Messung mittels R9, welches das tiefste Rot charakterisiert und in der CRI-Kennzahl enthalten ist. Unsere LEDs entsprechen den Richtlinien des »United States Energy Star Program« welches besagt, dass der R9-Wert über Null liegen sollte.

Mit welchen Entwicklungen wird die Lichtbranche in den nächsten Jahren zu rechnen haben? Worauf wird man sich einstellen müssen?
Scheidt: Wir werden einige Dinge miterleben, denn auf LED basierendes Licht ist nun preislich gesehen mit herkömmlichen Lichtlösungen gleichgestellt. Folgendes Beispiel: Für die Straßenbeleuchtung wurden bisher Gasentladungslampen verwendet und mittlerweile wird auch hier die LED-Technologie angewandt. In Summe sprechen die Preise und die Gesamtkosten bereits für den Einsatz des LED-Produktes. Vorerst existiert noch eine Hemmschwelle bei der Anschaffung, da das LED-Produkt immer ein wenig mehr kosten wird. Dennoch, über die gesamte Lebensdauer einer LED-Leuchte gerechnet, rentiert es sich allemal. Meiner Meinung nach werden wir weiterhin Neuerungen vornehmen und billigere LED-Lösungen für viele verschiedene Lichtanwendungen bieten können. Je mehr sich die Konsumenten an diese Technologie gewöhnen und die Preisentwicklungen voranschreiten, desto stärker werden die Menschen mit der Zeit zu LED-Lösungen tendieren. Wir haben es schon bei der XT-E Veröffentlichung miterlebt, Maßnahmen wie diese, basieren auf einem entscheidenden, technologischen Niveau und werden die Entwicklungen der kommenden Jahre möglich machen.

Welchen Veränderungen werden sich Elektrotechniker künftig stellen müssen?
Scheidt: Die größte Herausforderung für Elektrotechniker wird vom Markt ausgehen. Jedermann möchte eine nachrüstbare LED-Lösung entwickeln, aber ich denke nicht, dass die Industrie bisher herausgefunden hat, wie dies möglich ist. Bisher wissen wir, dass die Elektronik zur Versorgung eines fluoreszierendes Produktes, sich sehr von der eines LED-Produktes unterscheidet. Dies wird eines der Hauptaufgaben für Elektrotechniker sein – die Einbindung gängiger Lösungen und das Ausfindig machen von neuen Möglichkeiten bei Umbauszenarien. Heutzutage ist es einfacher die ganze Leuchte auszuwechseln, aber vorrangig stellen nachrüstbare LED-Lösungen die schwierigste Aufgabe dar.

Herr Greiner, Herr Scheidt wir danken für das Gespräch!

 

www.cree.com

 


 Ihr  persön licher Ansprechpartner für mehr Informationen:
 
Stepha n Schneider
Sales Director Central Europe

Tel. +49 89 5484 2201,
E-Mail: stephan_schneider@cree.com

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