Conda und oekostrom AG ebnen Weg an die Börse

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Ab sofort kann man auf investieren.oekostrom.at Aktionär des größten unabhängigen Energieversorgers Österreichs werden. Crowdinvestoren, die Aktien zum Preis von je 100 Euro erwerben, sind ab dem Geschäftsjahr 2017 dividendenberichtigt und erhalten das Stimmrecht in der oekostrom AG. Das innovative Projekt zeigt einmal mehr, dass Crowdinvesting, einst eine reine Startup-Domäne, längst im Bereich der mittelständischen Unternehmen Fuß gefasst hat.

Crowdinvestoren als Aktionäre – eine Kooperation von Österreichs Crowdinvesting-Plattform Conda und der oekostrom AG macht das möglich. Das nachhaltige Energieunternehmen mit Sitz in Wien gibt im Zuge einer Kapitalerhöhung neue Aktien aus und bietet diese der Crowd bis zum 30. April 2017 zu einem Preis von 100 Euro pro Stück an. Das Projekt ist im deutschsprachigen Raum einzigartig. Conda unterstützt als Technologiedienstleister die oekostrom AG, damit sich neue Investoren an einem stetig wachsenden heimischen Unternehmen beteiligen können. „Bereits die Crowdinvesting-Rekordprojekte der Fußballklubs Rapid und Austria Wien haben gezeigt, dass diese Finanzierungsform nicht nur bei Startups, sondern auch bei etablierten Brands ausgezeichnet funktioniert. Dass die oekostrom AG bei ihrer aktuellen Kapitalerhöhung ebenfalls darauf baut, macht deutlich, dass längst auch KMUs Crowdinvesting als Erfolgsrezept erkannt haben“, ist Conda-Vorstand Paul Pöltner überzeugt.

Crowdinvestoren tragen zu Wachstum bei
Bis Ende 2019 will die oekostrom AG ihren Kundenstock von derzeit 56.000 auf 75.000 ausbauen und neue Projekte, wie aktuell eine weitere Windkraftanlage im burgenländischen Pama, verwirklichen. Auf ihrem Wachstumspfad hat sie die Crowd fest eingeplant. „Die oekostrom AG wurde 1999 als breite Bürgerbeteiligung gegründet. Diesen Weg setzen wir nun mit Crowdinvesting im Sinne einer Bürgerbeteiligung 2.0 konsequent fort. Aktien-Crowdinvesting ist eine Möglichkeit, breitere Investorengruppen anzusprechen. Ein zukünftiger Schritt könnte dann auch der Börsehandel im Dritten Markt sein. Wir laden Investoren ein, sich nicht nur an der oekostrom AG als wirtschaftlich erfolgreichem Unternehmen zu beteiligen, sondern auch sich unserer Bewegung hin zu 100 Prozent erneuerbarer Energie anzuschließen“, so Lukas Stühlinger, Finanzvorstand der oekostrom AG. Der Prospekt zur Kapitalerhöhung steht auf der Website der oekostrom AG zum Download bereit.

Dividenden statt Zinsen
Während die Investments bei »klassischen« Crowdinvesting-Projekten meist im Rahmen eines Nachrangdarlehens erfolgen und man neben Zinsen eine Beteiligung an der Unternehmenswertsteigerung erhält, wird man in diesem Fall Aktionär der oekostrom AG. In Summe werden rund 11.300 Namensaktien ausgegeben, das Fundingziel der Kampagne liegt bei einer Million Euro. „Wer über das Aktien-Crowdinvesting Unternehmensanteile des Unternehmens erwirbt, ist ab dem Geschäftsjahr 2017 dividendenberechtigt, erhält das Stimmrecht in der oekostrom AG und kann nach Ablauf der Handelssperre am 26. Juni 2017 über den oekostrom AG-Handelsplatz mit seinen Aktien handeln“, fasst Pöltner die Vorteile des Aktien-Crowdinvestings kompakt zusammen. Die oekostrom AG schreibt seit einigen Jahren solide Gewinne, seit dem Jahr 2015 schüttet sie Dividenden aus.

Wiener Börse begrüßt Initiative
Mit dem Aktien-Crowdinvesting macht Conda als Technologiedienstleiter nicht nur ein völlig neues Investmentangebot, sondern bringt der Crowd auch die Möglichkeit ein Stück näher, ihre Aktien später an der Börse handeln zu können. Auf diese Art öffentlichkeitswirksam zu sein ist eine gute Vorbereitung auf dem Weg an die Börse. Diese Entwicklung wird durchwegs positiv registriert: „Die Wiener Börse begrüßt diese neue Finanzierungsalternative für den österreichischen Mittelstand. Das ist ein moderner Beitrag zur Stärkung der Eigenkapitalkultur in Österreich und schafft für ein Unternehmen wie die oekostrom AG gute Voraussetzungen im Hinblick auf den möglichen Aktienhandel im Dritten Markt“, sagt Henriette Lininger, Head of Issuers an der Wiener Börse.

„Aktuell fehlt eine saubere gesetzliche Regelung um neue heimische Aktien im Dritten Markt handeln zu dürfen. Ein Paradoxon, das mittelständische Unternehmen wie auch den Kapitalstandort Österreich gleichermaßen benachteiligen“ sind Stühlinger und Pöltner überzeugt und schließen sich der Forderung der Wiener Börse an: „Eine entsprechende Anpassung der Gesetzeslage wäre wünschenswert.“ Nicht zuletzt tragen Conda und die oekostrom AG mit der Kampagne auch zur Absicherung des österreichischen Kapitalmarktes bei.

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