Blei-Batterien werden zu Solarzellen recycelt

von Thomas Buchbauer

„Sobald sich die Batterientechnologie weiterentwickelt, werden über 200 Mio. Blei-Säure-Batterien in den USA aus dem Verkehr gezogen und das könnte eine Menge Probleme für die Umwelt verursachen“, prognostiziert Angela Belcher vom MIT. Derzeit werden 90 Prozent des Bleis aus diesen Batterien recycelt und in neue Batterien umgewandelt – aber wenn sich die effizienteren Lithium-Ionen-Batterien durchsetzen, werden die Blei-Säure-Batterien womöglich einfach im Müll landen und die Umwelt verschmutzen.

Zukunft den Perowskit-Zellen
Da trifft es sich gut, dass zur Herstellung von Perowskit-Solarzellen Blei benötigt wird. Diese sind eine relativ neue Alternative zu den gängigen Silizium-Zellen. „Es hat sich von anfänglichen Experimenten in weniger als zwei Jahren zu guter Effizienz entwickelt“, sagt Belcher über die Perowskit-Zellen.

Anfangs wurde jedoch die Verwendung von Blei kritisiert, da beim Abbau aus rohem Erz giftige Rückstände entstehen. Dieser Nachteil kann jedoch ausgeglichen werden, wenn aus alten Autobatterien recyceltes Blei verwendet wird. Zudem ist die dünne Bleischicht in den Solarzellen von anderen Materialien eingekapselt, sodass keine giftigen Stoffe an die Umwelt abgegeben werden können.

Energiemenge für 30 Haushalte
Aus dem in einer einzigen Autobatterie enthaltenen Blei lassen sich so viele Solarzellen hergestellt werden, dass diese 30 Haushalte mit Energie versorgen können. „Es hat den Vorteil, dass es ein Prozess bei niedriger Temperatur ist und die Anzahl von Arbeitsschritten gering ist“, erläutert Belcher, warum die Herstellung von Perowskit-Solarzellen zusätzlich auch noch kostengünstig ist.

 

Ähnliche Artikel

Hinterlassen Sie einen Kommentar

* Zur Speicherung Ihres Namens und Ihrer E-Mailadresse klicken Sie bitte oben. Durch Absenden Ihres Kommentars stimmen Sie der möglichen Veröffentlichung zu.

Unseren Newsletter abonnieren - jetzt!

Neueste Nachrichten aus der Licht- und Elektrotechnik bestellen.