Auf Herz und Nieren geprüft

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Vor der Besichtigung der Brandräume wurden wir von Mario Kahlert, Head of Fire Safety, Christian Frey, Head of Innovation & Patent Coordination, Leonhard Füsser, Head Global Product Lifecycle Management und Rob Yates, Head Mass Market Europe, über die Tätigkeiten und Projekte von Siemens im Bereich »Fire Safety« informiert. »We make the world a safer place!« lautet dabei das Motto von Siemens, wie uns Mario Kahlert erklärte.

Digitalization of Buildings
„We have to bring digitalization into the building process“, ist Christian Frey sich sicher. Dazu hat Siemens BIM (Building information modeling) entwickelt. Dies ist ein digital unterstützter Prozess zum Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden. BIM ist als ganzheitlicher Ansatz zu sehen, durch den alle Beteiligten ideal miteinander verbunden werden. Klare Strukturen, effiziente Prozesse, niedrigere Kosten, weniger Zeitaufwand und höhere Qualität über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes hinweg sind die Vorteile von BIM, wie auch Christian Frey versichert. Im Bereich »Fire Safety« ist BIM vor allem deshalb von Bedeutung, weil BIM-konforme Daten gemäß VDI 3805/ISO 16757 und COBie-Standard für über 500 Fire-Safety-Produkte von Siemens verfügbar sind.

Feuer und FlammeMario Kahlert ist Head of Fire Safety bei Siemens.
Nach den Vorträgen ging es zur Führung durch die Brandräume. Zuerst sahen wir das »Fire Lab«: Ein großer und ein kleiner Brandraum dienen hier zur Durchführung von Brandversuchen bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen – denn nur durch diese Tests können zuverlässige Brandmelder hergestellt werden. An einzelnen Brandkriterien wie Rauch, Wärme oder Gas wird in den hochspezialisierten Labors, die sich um den großen Brandraum gruppieren, geforscht. Den Mittelpunkt des Labor-Ensembles bietet aber der große Brandraum, der 12 Meter lang, 8 Meter breit und 8 Meter hoch ist. Daraus ergibt sich ein nutzbarer Rauminhalt von 500 Kubikmetern. Da unterschiedliche Oberflächentemperaturen im Brandraum unerwünschte Luftströmungen verursachen würden, erfolgt die Temperierung der Raumhülle durch Wasserleitungen. Denn „reproduzierbare physikalische Brandphänomene sind die Grundvoraussetzung, um das Design und die Sensorik eines Brandmelders zu entwickeln“, erklärt Urs Schmid, Leiter des Brandlabors.

Warum Brandversuche?
Neue Siemens-Brandmelder werden im großen Brandraum innerhalb der normativen Vorgaben getestet. Um aber sicherstellen zu können, dass die Melder von Siemens immer erwartungsgemäß und zuverlässig arbeiten, werden auch Extremtests durchgeführt, die von keiner Norm verlangt werden. In einem kleineren Brandraum werden daher Brandversuche bei Anfangstemperaturen von – 30°C bis zu + 70°C durchgeführt. Die beiden Brandräume werden noch um das Optik-Labor, in dem die Sensorik der Brandmelder weiterentwickelt und geprüft wird, die Rauch- und Aerosol-Labors, in denen es um die Untersuchung von Rauch geht, und das Gas-Labor ergänzt.

MegaFoot-Lab„We have to bring digitalization into the building process“, ist sich Christian Frey, Head of Innovation & Patent Coordination, sicher.
Auch die Besichtigung des MegaFoot-Lab war sehr aufschlussreich. Denn hier kommt es zur Überprüfung des Verhaltens großer, vernetzter Installationen mit bis zu 64 Brandmeldezentralen, wie sie beispielsweise in Universitäten, Spitälern oder dem Campus großer Firmen vorkommen. Der »MegaFoot« ist zum Beispiel zu Testzwecken einmal als Brandschutzsystem eines Kraftwerkes konfiguriert und wenige Wochen später wird die, an die speziellen Bedürfnissen, angepasste Konfiguration, als Sicherheitsanlage für die Metro einer großen Stadt betrieben. „Näher als in unseren Brandlaboren kann man an die Realität nicht kommen“, erklärt Urs Schmid, „und das beweist niemand besser als unsere Melder, die Tag für Tag weltweit robust, zuverlässig und immun gegen Störgrößen ihre Funktion erwartungsgemäß erfüllen.“ Aber nicht nur die Labore waren Teil der Führung, sondern auch das Visitor Center, in dem vor allem der 165-jährigen Kompetenz von Siemens im Bereich »Fire Safety« Ausdruck verliehen wird. Ebenso wurden wir hier über die Einsatzmöglichkeiten von Desigo CC unterrichtet und konnten weitere Siemens-Produkte für den Brandschutz-Bereich kennenlernen. Am Ende dieser Veranstaltung waren wir also bestens informiert über die Tätigkeiten von Siemens im Bereich des Brandschutzes und konnten viele wichtige Informationen zu Brandmeldeanlagen mitnehmen.

Lisa Trummer recherchierte vor Ort

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