Also – was nun Herr Minister?

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Wir legen unsere Hände nicht in den Schoß – das i-Magazin hat einmal mehr seine Funktion als Sprachrohr der Elektrobranche ernst genommen. Diesmal nahmen wir uns den Richtlinien zur Wohnbauförderung an und der Tatsache, dass Elektrisches Heizen trotz technischer Fortschritte nach wie vor unberücksichtigt bleibt. In einem ersten Schritt fanden Anfang des Jahres Gespräche mit den politischen Parteien in diesem Land statt: „Wir wollen vorweg festhalten, dass wir kein Naheverhältnis zu irgendeiner Partei in Österreich haben. Wir haben nach einem Partner gesucht, um die Sache durchzuziehen. Die Wahl fiel schließlich auf das BZÖ, weil es scheinbar die einzige Partei in diesem Land ist, die keine engen Beziehungen zu den Lobbys jener Branchen pflegt, die durch eine Veränderung der Förderungslandschaft mit Nachteilen zu rechnen hätte. Das BZÖ war somit bereit, gemeinsam mit uns eine parlamentarische Anfrage zu initiieren.“ Ziel dieser Initiative ist es, das Problembewusstsein unter den Parlamentariern schaffen und aufzeigen, dass die Förderungsgrundlagen den technologischen Fortschritt laufend angepasst werden müssen, um ein sinnvolles und zeitgemäßes Bauen und Wohnen tatsächlich zu gewährleisten. „Wir wollen erreichen, dass die Förderungen auch für elektrische Heizsysteme gelten – vorzugsweise natürlich in Verbindung mit Photovoltaik- am Dach des Gebäudes oder auch mit Windenergieanlagen. Es gibt zahlreiche Rechenbeispiele, die eindeutig belegen, dass innovative elektrische ­Heizsysteme kombiniert mit Stromgewinnung aus Erneuerbaren Energien effizienter – und wenn man wirklich ehrlich ist – auch ökologischer ist als jedes Heizsystem, dass auf fossile Brennstoffe basiert.“

Entscheidende Marktanteile

Schenkt man aktuellen Untersuchungen Glauben, so beläuft sich der Anteil des Elektrogewerbes bei der Errichtung eines Einfamilienhauses derzeit auf rund 10.000 Euro. „Wenn wir die Konsumenten von den schlüssigen Argumenten überzeugen können und wieder vermehrt Elektroheizungen verbaut werden, würde der Anteil der Elektrobranche schlagartig auf rund 40.000 Euro pro Gebäude ansteigen. Und wenn dann auch noch die Förderrichtlinien dem Stand der Technik angepasst wären, würde das dem Elektrischen Heizen und damit auch den Elektrobetrieben entsprechenden ­Rückenwind geben“, so Thomas Zoufal weiter. Alles wird elektrisch: „Das Heizen mit Gas oder Öl wird in den nächsten Jahren aus nachvollziehbaren Gründen »aus der Mode kommen« und irgendwann einmal komplett ein Ende finden. Elektrisches Heizen wird deutlich an Bedeutung gewinnen – wir wollen den Prozess beschleunigen und haben deshalb Initiativen gesetzt, damit sich
die Förderrichtlinien ändern“, betont der i-Magazin-Herausgeber weiter.

Expertenrunde

Die Fragen, die als Grundlage für die parlamentarische Anfrage dienten, wurden gemeinsam mit zahlreichen Experten der Elektrobranche ausgearbeitet. Einer der wichtigsten Frage wurde vom BZÖ bei der parlamentarischen Anfrage leider nicht berücksichtigt – wir wollten unter anderem auch wissen, welche österreichischen Politiker auf der Pay-roll der EVUs stehen, ein Rückkehrrecht zu den betreffenden Unternehmen oder mit anders gearteten Freundschaftsdiensten zu rechnen haben. Immerhin könnte es bei eventuellen Abstimmung zu Interessenskonflikten kommen. Da wäre es doch legitim gewesen, zu wissen, welcher Abgeordnete einer bestimmten Interessensvertretung zuzuordnen ist.

Die Sache kommt ins Rollen

Am 16. Mai dieses Jahres ging die Anfrage schließlich im Parlament ein. Zwei Monate hatte der zuständige Minister – in unserem Fall der BM für Wirtschaft, Familie und Jugend Dr. Reinhold Mitterlehner nun Zeit, die Fragen zu beantworten. Und – so viel kann vorweg genommen werden – die Experten der Branche sind sich einig darüber, dass die Antworten unzureichend bzw. teilweise sogar inhaltlich falsch waren. Dieser Umstand lässt uns die Türe für eine parlamentarische Fragestunde offen. Nun müssen Fragen erneut eingebracht werden und der Minister hat wieder Zeit, sich vorzubereiten. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass der ORF diese Fragestunden überträgt und das Thema damit öffentlichkeitswirksam behandelt wird. Thomas Zoufal dazu: „Wir erhoffen uns, dass Elektrisches Heizen künftig gefördert wird und nichtzeitgemäße Systeme aus den Förderrichtlinien gestrichen werden! „Doch damit nicht genug – spätestens bei den nächsten Nationalratswahlen werden neue Parteien in Österreich antreten, die sich Energiethemen wie diesen gerne annehmen werden. Wir sind weiter im Sinne der Branche aktiv!

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